Kapitel 58

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Gerade bin ich in die Schule gekommen, da kamen auch schon Kayla, Julia und Sofia zu mir. „Können wir jetzt reden? Du bist am Freitag einfach gegangen."
„Keine Zeit. Ich muss weiter," sagte ich und ging einfach weiter bis ich Elea fand.
Ich hörte nur, wie sie sagten, dass ich mit ihnen reden sollte. Das war mir aber jetzt egal.

„Alles gut bei dir? Du siehst schon ziemlich fertig aus. Ist alles gut mit deinem Vater?," fragte sie.
„Mit Papa ist alles in Ordnung. Die anderen nerven mich nur." „Das wird irgendwie schon. Keine Ahnung, was du jetzt machen kannst. Wir finden bestimmt eine Lösung. Du kannst dich erstmal im Unterricht neben mich setzen. Aber Jana sitzt auch neben mir. Aber neben mir sind auch zwei freie Plätze, da kannst du sitzen." Ich war ihr gerade so dankbar. Ich wollte nämlich einfach nicht mehr neben meinen Freunden sitzen.

Als es klingelte gingen wir hoch zum Klassenzimmer. In der ersten Stunde hatten wir Frau Winter, die aber ein paar Minuten später als sonst kam.
Wir saßen schon im Klassenzimmer, als dann irgendwann Frau Winter mit einem Mädchen kam, Liliana. Was macht sie hier? Neben Elea fühlte ich mich eigentlich wohl, trotzdem spürte ich diese Blicke von Julia und den anderen.

„Guten morgen liebe Klasse, ihr bekommt ab heute eine neue Mitschülerin. Willst du dich mal vorstellen?" Ich konnte mir genau vorstellen, wie sie sich gerade fühlt. Sie hat Angst und traut sich vielleicht nicht etwas zu sagen. „Ich bin Liliana, bin zehn Jahre alt und gehe ab heute in diese Klasse. Ich bin gerade erst hierher gezogen." Es fiel ihr richtig schwer zu reden. Aber wenn man sie erstmal kennt, kann sie echt verrückt sein. „Also, du kannst dich da hinten links neben Laila setzten." Ja, sie darf neben mir sitzen. Ich freue mich so. Sie nahm ihre Sachen und setzte sich zu mir.

„Hey, das ist ja eine Überraschung," sagte ich. „Ich bin so froh, dass ich jemanden hier kenne. Das ist aber richtiger Zufall. Würdest du mir vielleicht bitte in der Pause die Schule zeigen? Ich kenne mich hier nämlich nicht aus. Du musst aber nicht, wenn du nicht willst."
Frau Winter klatschte zweimal in die Hände, dann war die Klasse ruhig. „So, dann fangen wir mal an. Holt mal bitte alle eure Hausaufgaben heraus. Und du Liliana, kannst vielleicht bei Laila mit schauen." Als sie jetzt den Unterricht anfing, flüsterte ich Liliana ein leises „Ja" zu, die Antwort auf ihre Frage.

Während den ersten beiden Stunden, bekam ich kleine Zettelchen von meinen Freunden.

Willst du in der Pause mir uns reden?

Nein dachte ich nur und legte den Zettel weg. Ich antwortete aber nicht.
In der zweiten Stunde kam auch schon der zweite Zettel.

Können wir in der Pause reden?

Wieder dachte ich nur ‚Nein' und legte den Zettel auch in mein Mäppchen. Beide Zettel kamen von Kayla. Ich habe aber einfach keine Lust zu reden und außerdem wollte ich Liliana doch die Schule zeigen. Während dem Unterricht schaute ich kein einziges Mal zu denen rüber. Ich fühle mich wirklich sehr unwohl hier in der Klasse. Gefühlt schaut mich jeder an und beobachtet mich.

Als es klingelte, ging ich ganz langsam mit Liliana aus dem Saal. Ich wollte nämlich, dass die anderen vorgehen. „Laila, können wir jetzt mit dir reden?"
Na toll, sie haben vor der Tür auf mich gewartet. „Keine Zeit. Und außerdem bin ich noch nicht bereit zu reden. Ich brauche noch etwas Zeit. Aber jetzt möchte ich erstmal Liliana die Schule zeigen." „Und nach der Schule? Können wir da reden oder musst du wieder gehen, weil dich dein ach so lieber Papa abholt?" Es reicht mir jetzt. Das geht zu weit. Mein Papa soll aus dieser Sache rausgehalten werden. Niemand redet auch so über meinen Papa.  „Lasst meinen Vater aus dieser Sache raus. Und nein, er holt mich nicht ab. Heute muss ich laufen. Ist aber auch in Ordnung."
Ich nahm Liliana einfach an die Hand und ging. So zeigte ich ihr die Schule. „Mir gefällt die Schule," sagte sie irgendwann.
Das freut mich. Hoffentlich kann sie sich hier wohlfühlen. Als ich ihr alles gezeigt hatte, setzten wir uns irgendwo hin.

Kann er es sein? Where stories live. Discover now