Kapitel 64

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Drei Uhr in der Nacht, so stand es gerade auf meiner Uhr. Ich machte das Licht an. „Laila, wach auf!," sagte ich zu meiner Tochter, die gerade unruhig schlief und im Schlaf um Hilfe rief. Dadurch, dass sie um Hilfe rief, wurde ich wach. „Papa, wo bin ich?" Sie schien verwirrt zu sein. „Zuhause in meinem Bett Mausi. Alles gut, du hast nur schlecht geträumt."
„Da waren drei ganz große Monster in der Schule. Ich möchte nicht mehr hingehen." „Was denn für Monster? Es gibt doch keine Monster."
„Sofia und die anderen sind Monster. Und ich habe Angst. Sie wollten mich fressen, das war ganz schrecklich. Kann ich nicht einen Privatlehrer haben? Dann muss ich nie wieder zur Schule gebracht werden."

Der Traum muss ziemlich heftig für sie gewesen sein. „Das war alles nur ein Traum. Versuch am besten wieder zu schlafen. Ich bin bei dir und passe auf dich auf." Sie setzte sich auf und sah mich an. „Glaubst du Papa, dass ich zu dick bin?" Wie kommt sie denn jetzt darauf? Eigentlich weiß sie doch, dass sie ein normales gesundes Mädchen ist. Auf keinen Fall wäre sie zu dick. „Nein, bist du nicht. Wie kommst du darauf?"
„Weiß nicht, vielleicht achten die anderen deswegen auf mich. Keine Ahnung. War nur so ein Gedanke." Ich nahm sie in den Arm.

„Du bist nicht zu dick. Und selbst wenn, das wäre auch nicht der Weltuntergang. Du bist normal. Denk nicht an sowas. Du bist erst 10 Jahre alt. Du musst nicht darauf achten, dass du zu schwer bist oder sonst was. Lebe dein Leben weiter, so wie es jetzt ist." „Und wenn ich zu viel esse, dann werde ich schwerer."
Wie kommt sie denn jetzt auf sowas.

„Du wächst noch. Du musst essen. Und wie kommst du denn jetzt darauf?"
„Kayla redet die ganze Zeit davon."
„Vergiss, was sie gesagt hat. Ihr müsst euch damit noch nicht auseinandersetzen. Du bist noch ein Kind. Erzähl mal mehr von deinem Traum."

Vielleicht denkt sie dann nicht mehr darüber nach. So langsam mache ich mir aber wirklich Sorgen um sie. Sie erzählte nun von ihrem Traum, von ihren Klassenkameraden, die sie aus der Klasse verjagen wollten, da sie Klassenbeste ist. Und von den drei Monstern, die sie fressen wollten. Anschließend habe ich sie noch etwas beruhigt und sie schlief weiter. Während sie an mir angekuschelt schlief, antwortete ich Lena noch auf Ihre Nachricht. Sie schrieb mir:

Tut mir leid, dass ich mich erst jetzt melde. Mir ging es nicht so gut, deswegen habe ich mich etwas zurückgezogen. Ich habe mein Handy ausgemacht. Keine Sorge, mir geht es schon besser, meine Mutter hat sich um mich gekümmert. Wollte dir nicht zur Last fallen. Bin die nächsten 2 Woche nicht im Land. Muss arbeiten. Wir sehen uns bestimmt bald wieder.
Ich liebe dich💋❤️

Ich war wirklich so erleichtert, dass ihr nichts passiert ist.

Freut mich zu hören. Aber du wärst mir doch nicht zur Last gefallen. Tut mir nochmal leid, was da passiert ist. Vermisse dich jetzt schon. Ich liebe dich ❤️

Ich legte mein Handy zur Seite und streichelte Laila noch etwas, bis ich irgendwann auch einschlief.
Am Morgen schrieb Lena mir ein rotes Herz, was mich zum lächeln brachte und mein Herz erwärmte.

„Guten morgen Schlafmütze. Gehts dir besser?" fragte ich als ich ihr gerade über die Wange strich. Sie lächelte mich verschlafen an. „Hab ganz gut geschlafen. Rufst du später noch die Eltern von Liliana an wegen morgen? Und üben wir zusammen für das Finale? Du hast übrigens noch nicht gesagt, was wir zu dritt singen werden." „Das sage ich Dir nächste Woche. Übrigens, einmal musst du noch durch. Wir müssen nochmal einen Tag zu dritt verbringen. Fürs Fernsehen. Natalie kommt mit, sie wird  auf dich aufpassen."

Sie schien nicht sehr davon begeistert zu sein, da sie mich gerade mit ihrem Todesblick ansah. Doch da muss sie durch. „Wenn's sein muss. Mach Malina aber bitte klare Ansagen. Sonst komme ich nicht und sage, dass ich krank bin. Dann machst du fürs Fernsehen einen Tag lang etwas mit Malina und einen Tag etwas mit mir."

Kann er es sein? Where stories live. Discover now