Kapitel 53

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Ich drückte sie weg. Der Kuss hat mir zwar gefallen, ein kribbeln im Bauch habe ich auch gespürt, aber ich kann das einfach nicht. „Tut mir leid Lena, ich kann das so nicht. Das geht mir viel zu schnell."
Sie stand nun auf und schaute traurig auf den Boden. „Mir tut es leid, ich hätte dich nicht einfach so küssen sollen. Ich dachte, der Kuss hätte dir auch etwas bedeutet. Willst du nicht wieder zu Laila gehen? Du wolltest ihr doch etwas geben. Ich dachte, es wäre wichtig. Sie sollte nicht so lange warten."

Ihre Stimme war so am zittern. Da stand ich nun auch auf und umarmte sie. „Der Kuss hat mir etwas bedeutet, da hast du recht. Aber lass uns noch etwas Zeit. Es geht mir zu schnell. Tut mir übrigens leid, was ich da über Max geschrieben habe. Laila kann noch kurz warten. Du bist mir doch auch wichtig." Ich löste mich von ihr und schaute ihr in die Augen. Sie weinte mittlerweile, da wischte ich ihr sanft die Tränen aus dem Gesicht.

„Stimmt, das war echt gemein von dir. Du weißt doch warum Max und ich uns getrennt haben. Und es ist besser so. Max ist Geschichte und ich möchte erstmal nichts von ihm wissen. Ich dachte, das mit dir wäre anders." „Ich weiß und es tut mir auch leid. Vergiss Max jetzt einfach wieder schnell. Und ich bin nicht so wie Max und das weißt du auch. Jetzt hör auf zu weinen. Weinen steht dir nicht. Ein Lächeln passt besser zu dir. Ich liebe dich doch auch. Kommst du noch mit zu Laila?"
Sie schüttelte leicht den Kopf.

„Ich gehe wieder nach Hause. Meine Mutter kann mich bestimmt abholen. Richte Laila schöne Grüße von mir aus. Ich werde mich die Tage dann mal melden. Ich muss mich erstmal ausruhen. Bitte gib mir etwas Zeit. Ich melde mich bei dir, wenn ich bereit bin zum Reden. Wir sehen uns." Sie gab mir noch einen Kuss auf die Wange und ging.

Habe ich jetzt alles zerstört? War das die richtige Entscheidung? Ich habe auf mein Herz gehört, und das hat mir gesagt, ich sollte noch warten. Sie sah ziemlich fertig aus. Hoffentlich tut sie sich nichts an und hoffentlich passiert ihr auch nichts. Sie hat sich nicht im guten von Max getrennt. Vor der Trennung haben sie sich sehr oft gestritten, diese Zeit war nicht einfach für sie. Ich habe mich da sehr um sie gekümmert. In dieser Zeit habe ich mich auch in sie verliebt und sind uns da näher gekommen. Die Trennung hat sie fertig gemacht. Hoffentlich habe ich das jetzt nicht auch gemacht. Jetzt weiß ich auch, dass sie mich wirklich liebt.

Eigentlich hatte ich sie schon aufgegeben, aber ich liebe sie einfach, jetzt, nach dem Kuss kann sie jetzt nicht mehr einfach so aufgeben, das war so ein besonderes Gefühl. Sie sagte ja, dass sie eine Familie mit mir aufbauen möchte. Alleine schon durch diesen Gedanken musste ich Lächeln. Ich wünsche mir natürlich noch weitere Kinder, womit ich nicht so lange mehr warten möchte. Aber ich muss auch an Laila denken, das habe ich jetzt total vergessen. Laila ist schon zehn, da bringt nichts ,wenn sie noch Geschwister bekommt, wenn sie dann schon 16 oder so ist. Ich muss aber auch wieder zu ihr.

Schnell ging ich wieder zu ihr ins Zimmer. „Tut mir leid, dass es solange gedauert hat," sagte ich, als ich ins Zimmer kam. „Wo ist Lena?," wollte Laila wissen. „Sie ist gegangen. Ihre Mutter holt sie glaube ich ab. Ihr ging es nicht so gut. Schöne Grüße soll ich von ihr ausrichten." Ich setzte mich neben sie auf das Bett und streichelte ihre Hand.

„Alles gut mit deinem Arm?"
„Jap, alles gut. Ich bekomme Schmerzmittel, da geht es schon. Natalie, kann du bitte kurz draußen warten? Ich möchte mit Papa alleine reden." Natalie stand auf und ging zur Tür. „Ich lasse euch mal alleine. Mama holt mich ab Mark, hab ihr schon geschrieben. Wir sehen uns." Sie verschwand und ich war jetzt alleine mit Laila. Jetzt war doch die Möglichkeit für eine Entschuldigung von ihr.

Lailas Sicht

Papa sah nicht gerade glücklich aus, als er wieder zu mir kam. Es störte mich gar nicht, dass er so lange mit Lena geredet hat. Die Sache mit Lena belastet ihn wirklich sehr und ich möchte doch nur, dass er glücklich ist. Entschuldigen muss ich mich auch noch. Gerade habe ich Natalie weggeschickt, ich möchte mich nämlich alleine entschuldigen.

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