Sofort kam auch Fynn aus dem Badezimmer gerutscht, um seine Hüfte hatte er ein Handtuch gewickelt. Sein entsetzter Blick verwandelte sich in Verzweiflung als er mich erkannte.

Oh, nein. Ich würde ihm nicht helfen Miss Blondchen los zu werden.

»Babe-«, er stockte, spielte den Verwirrten. Blöder Macho. »Ich... Ich dachte du kommst erst Morgen-«

»Ist das deine Freundin?!«, kreischte Blondchen. Sie sah so entsetzt und verzweifelt aus, dass ich beinahe mitleid mit ihr bekam.

»Freundin?! Ich denke ich höre nicht richtig!«, sagte ich aufgebracht. Sofort sah mich Fynn wieder flehend an. Man, ich brauchte jemanden der mit mir Möbel einkaufen würde. Mein Blick wanderte zu meiner Hand. Mum's alter Klunker lag eng umschlungen an meinem Ringfinger und ich seufzte theatralisch auf. Vielleicht würde ich ihm einmal helfen, vielleicht schaffte ich es sogar einige Tränen heraus zu locken. »Er ist mein Verlobter!«, wie um es ihr zu beweisen, streckte ich meine rechte Hand zu ihr aus, damit sie Mutter's Ring betrachten kann.

»Ich dachte du liebst mich..«, schluchzte Blondchen und ich warf Fynn einen wütenden Blick zu.

»Er ist es nicht wert, dass irgendeine von uns seinetwegen Tränen vergießt.«, bestimmte ich, stand auf und trat zu Fynn. »Und meine Eltern hatten uns schon eine Kirche ausgesucht, du Arschloch.« Und mit diesen Worten, klatschte ich dem geliebten Macho-Arsch eine mitten ins Gesicht. Er stöhnte auf und ich lächelte zufrieden, nur um ihn etwas zu provozieren. Blonchen kam zu mir und sah mich verzweifelt an.

»Es tut mir so leid-«, schluchzte sie und sah wirklich entsetzlich aus.

»Hau' ihm einfach eins in die Fresse und verschwinde dann.«, murmelte ich verbittert. »Ich gehe dann mal meine Sachen packen.« Und mit diesen Worten ging ich zur Küche, stöpselte die Kaffee Maschine aus und machte mich mit ihr auf in Fynns Schlafzimmer. Kurz bevor ich an der Tür ankam, ertönte das Klatschen und Klimpern von ihrer Hand auf Fynn's Gesicht und ihren endlos vielen Armreifen. Ich stockte.

Wie erhofft, schnappte sie sich ihre Klamotten, welche noch im Bad lagen, und lief in dem Handtuch gekleidet auf ihren Stöckelschuhe davon.

»Danke, Danke, Danke, Danke, Danke!«, Fynn lief zu mir rüber, umarmte mich von hinten und schleuderte mich durch die Luft. Ich ließ, wie es im Grunde vorraussehbar war, die Kaffee Maschine zu Boden fallen und kreischte wild herum. »Du bist die beste und ich bin dir etwas schuldig!«

Ich riss mich von ihm los und stolperte leicht. »Gut, gut, fahr mit mir Möbel einkaufen.«

»Gehört das Stück da nicht zu meiner Kaffeemaschine?«, er wies auf ein schwarzes, abgebrochenes Stück Plastik und ich schluckte.

»Ne, kann nicht sein.«, ich nahm seinen Arm und gab ihm einen Schubs Richtung Schlafzimmer. Er schloss die Tür hinter sich und hastig sammelte ich die abgebrochenen Teile der Kaffeemaschine zusammen. Etwas unbeholfen stellte ich sie zurück auf ihren alten Platz und hoffte inständig Fynn würde sich gleich keinen Kaffee wünschen.



»Du bist dir sicher, dass du meine Kaffeemaschine nicht zerstört hast?«, fragte Fynn mich und sah von der Straße weg.

»Guck lieber auf die Straße, du Pfosten!«, erwiderte ich und gab mir mühe, mein schlechtes Gewissen zu verstecken. Ich würde ihm einfach als 'Willkommensgeschenk' eine neue, blaue und rostfreie Kaffeemaschine kaufen. Eine Maschine à la Evelyn Dunkens.

Vielleicht sollte ich eine mit Tabs holen, dann könnte ich mir auch einen guten Cappuccino machen, wenn ich mal Lust auf einen Zuckerschock bekam. Das wären zwei Fliegen mit einer Klatsche.

Friends in a roundabout wayWhere stories live. Discover now