Zombies Everywhere

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Aufstehen. Duschen. Fertig machen. Essen. Gehen.

Nein, liegen bleiben!

Ich seufzte und wälzte mich auf dem Sofa herum. Nach drei Wochen nichts Getue war das klingeln meines Handy's wirklich anstrengend. Ich hasste es früh auf zu stehen.

Müde vergrub ich mein Gesicht zwischen meinen Armen und versuchte die nervenden Alarmtöne die aus meinem Handy kamen zu ignorieren.

Es war unmöglich, wieso stellte ich auch so etwas lautes ein? Vermutlich versuchte der vernüfnige Teil von mir mich zu sabotieren, würde ich ihm zu trauen.

Mit einem stöhnen öffnete ich meine Augen und gleich darauf wurde ich von den hellen Sonnenstrahlen geblendet. Genervt von der Sonne griff ich nach dem Gerät und stellte den Wecker aus. Was für ein anstrengender Morgen, ich hatte schon ganz verdrängt wie nervig die Schule eigentlich war. Mit einem Gähnen streckte ich mich wie eine Katze und setzte mich auf. Ich vergrub mein Gesicht für mehrere Sekunden in meinen Händen und stand schließlich auf. Mit einer Melodie die nur in meinem Kopf stattfand tanzte ich auf meinen Koffer zu und bückte mich um mir etwas zum Anziehen heraus zu suchen.

Erster Uni-Tag.

Erster Tag an dem ich vermutlich eine Außenseiterin werden würde. Mit einer langen Jeans in der Hand spielte ich auf meiner Luftgitarre das Lied Basket Case. Auch wenn mir der Text den Billie Armstrong in dem Song sang bei bestem Willen nicht einfallen wollte. Mit einer unerklärlichen Motivation und Kraft kämpfte ich mich wie ein Rockstar ins Badezimmer und ließ meine Sachen auf die Waschmaschine fallen. Dann sah ich in den Spiegel und fuhr mir durch die Lavendel farbigen Haare, ich streckte mir selbst die Zunge raus und drehte den rechten Piercing an meiner Lippe.

»Genug von diesem Schwachsinn!«, murmelte ich mir selber zu und zog eine letzte Grimasse bevor ich unter die Dusche stieg und das Wasser aufdrehte. Wie konnte ich überhaupt so glücklich und zufrieden von meinem Leben sein? Um sieben Uhr morgens!

Wie aufs Stichwort kam die Müdigkeit zurück und ich gähnte herzhaft. Langsam sollte ich meine Haare wieder nachfärben oder mir etwas neues überlegen. Ein weiteres Lied von Green Day vor mich hin trällernd, befreite ich meine Hände vom Shampoo und wischte mir mit den Händen übers Gesicht.

Meine Meinung zum Duschen war ziemlich gespalten. Einerseits liebte ich es, immerhin fand die Dusche mein Gesänge immer hervorragend, anderseits vergeudete ich meine Zeit nicht gerne im Badezimmer. Egal zu welchen Zwecken.

Ich drehe das Wasser ab und lasse meine Haare mit einer eleganten Bewegung in einem Handtuch-Turban verschwinden. Dann wickelte ich mich frierend in ein zweites Handtuch und lief durch die Wohnung um mein Handy zu finden.

Es schlummerte einfach seelenruhig auf dem Sofa, so ein Arsch. Wieder musste ich gähnen, nahm mein Handy in die Hand um einen kurzen Blick auf die Uhrzeit zu werfen und warf es dann wieder zurück auf das Sofa. Obwohl ich nun meine eigene Wohnung hatte und niemand mich im Badezimmer überraschen konnte, drehte ich trotzdem den Schlüssel, wie bei den vorherigen Malen auch, noch einmal um. Ich lehnte mich an die Tür und griff nach meiner Unterwäsche. Die Jeans zog ich auf eine elegante 'Herum-springen-und-gleichzeitig-hochziehen'-Art an und mein Tshirt verhedderte sich einen Moment in meinem Handtuch-Turban, so das dieser mir vom Kopf rutschte als ich mein Shirt in Ordnung brachte.

Mit einer schwungvollen Bewegung verfrachtete ich meine Haare Richtung Boden. Dann hob ich genauso schwungvoll mein Kopf wieder und meine Haare klatschten mir an den Rücken. Aus Gewohnheit greife ich zu meiner rechten Seite und bekomme nichts als Luft zu fassen.

Mist, ein Föhn fehlte mir immer noch. Ich biss mir auf die Lippe und ließ meine Zunge mein Lippenpiercing herum drehen. Es war wie eine Sucht mit dem Ring zu spielen. Ich bließ Luft aus meinen Lungen und entspannte mein Gesicht. Meine Haare waren feucht und ohne einem Fön würde ich sie auch nicht trocken kriegen. Keine trockenen Haare bedeuteten auch, ich könnte sie nicht machen und das bedeutete, dass ich mit zusammen gebundenen Haaren gehen musste.

Friends in a roundabout wayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt