Fynn der miese Drecksack

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Ich ließ meinen Rucksack auf das Buch des blonden Junges knallen. »Ich habe vielleicht ja gesagt, aber es gibt einige Bedingungen die du erfüllen musst.« Fynn zuckte zusammen und sah mich mit gerunzelter Stirn an.

    »Dir auch einen wunderschönen guten Morgen.«, grummelte er und hob meinen Rucksack an um sein Buch darunter hervor zu ziehen.

    »Ugh, Anatomie, wie langweilig.« Ich ließ mich auf den Stuhl gegenüber von ihm fallen und kaute provokativ mein Kaugummi. »Also, kommen wir zu meinen Bedingungen für morgen.«

    »Ich muss lernen.«, erwiderte Fynn. Ich kniff die Augen zusammen und lehnte mich vor.

    »Komm schon.« Ich lächelte. »Es sind nur wenige Minuten, dann lasse ich dich weiter den Streber spielen.«

    »Hörst du dann bitte auf dich wie eine totale Schlampe aufzuführen?«, fragte er und nickte in Richtung meiner Brüste. Ich schnaubte und lehnte mich wieder zurück. Er nickte und schloss sein Lehrbuch. »Also, was für Bedingungen stellst du denn?«

    »Erstens: Du lädst mich richtig zum Essen ein. Zweitens: Du wirst einen Anzug tragen, wenigstens ein Hemd und Drittens: Du zahlst«

    »Das klingt mir alles nach einem ziemlich heftigen Date. Als hätte ich dir etwas angetan und müsste dich nun davon überzeugen, dass ich dich wirklich vom ganzen Herzen liebe.«

    »Wow, das wird mir zu seltsam.«

    »Dann solltest du wohl aufhören mir solche Bedingungen zu stellen.«

    Ich schwieg einen Moment und spielte an meinem linken Lippenpiercing. »Ich habe ihn gesehen.«, murmelte ich mit einem schwachen Lächeln.

   Fynn runzelte die Stirn und machte den Mund auf um etwas zu sagen, allerdings schloss er ihn gleich darauf wieder. »Wen?«, fragte er schließlich doch und musterte mich.

    »Dean mit seiner Neuen.«, hauchte ich und starrte auf die Tischplatte zwischen uns.

    »Ich hab dir doch gesagt, dass er am Freitag ausgeht.«, murmelte Fynn und stützte seine Ellenbogen auf dem Tisch ab. Sein Gesicht vergrub er in seinen Händen. Ich sah von dem Tisch zur Hohen Decke der Bibliothek.

    »Tut mir leid wegen meinem Auftritt.«, murmelte ich und strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr. »Ich wollte nicht wie eine Schlampe wirken.«

    »Mit dieser Nummer hättest du vor einigen Wochen kommen sollen, dann hättest du diesen Ruf vielleicht gewonnen.«

   Ich lächelte leicht und sah ihn unsicher an. »Danke. Im ernst, ich hatte noch nie einen besten Freund.« Ich runzelte die Stirn. »Im Grunde hatte ich nicht einmal eine beste Freundin.«

    »Hör bloß auf sonst kriege ich noch Mitleid.«, grinste Fynn und lehnte sich in seinem Stuhl wieder zurück. Ich lächelte wieder und verlor mich einen Moment in meinen Gedanken. Dann traf es mich wie einen Schlag.

    »Warte...« Ich runzelte die Stirn und mein Blick suchte den von Fynn. »Woher weißt du eigentlich von deren Date? Das Mädel geht doch gar nicht hier zur Universität.« Fynns Blick weitete sich und er packte sein Buch über die Anatomie des Menschen ein. »Außerdem woher solltest du auch Kontakt zu ihr haben, es sei denn natürlich du vögelst immer noch ihre braunhaarige Freundin, allerdings würdest du dann nicht versuchen vor mir zu flüchten!« Ich sprang auf und versperrte ihm den Weg zwischen den Bücherregalen. Fynn ließ seinen Rucksack wieder zu Boden gleiten und lehnte sich an das Bücherregal zu seiner linken. Ich blieb unbeirrt in der Mitte zwischen den Bücherregalen stehen und musterte den Jungen misstrauisch.

   »Nun, es besteht die Möglichkeit, dass ich mit einem gewissen Südländer wieder in Kontakt getreten bin.«

    »Du hast wieder Kontakt zu Dean?«, kreischte ich auf und machte mehrere Studenten zwischen den Bücherregalen auf uns aufmerksam.

    »Beruhige dich!«, knurrte Fynn und fasste mich an den Schultern. Sein Gesicht war mir unfassbar nah und ich riss mich von ihm los.

    »Wie lange ist das schon so?«

    »Ich habe ihn am Montag von der Arbeit abgeholt.«

    »Wie romantisch.«, bemerkte ich wütend und gab ihm einen Stoß vor die Brust.

    »Hey, er ist mein bester Freund. Tut mir leid, dass es so scheiße lief, aber ich kann es mir nicht leisten ihn zu verlieren.«

   Ich biss die Zähne zusammen, drehte mich um und ging.

Tut mir leid wegen der Länge :') Es musste hier aufhören

Friends in a roundabout wayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt