Chaos ist mein zweiter Vorname

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Dieser blöde Moment. Einfach idiotisch! Ich war so unglaublich dumm, ich konnte es selber nicht fassen!

Ich dachte daran, meinen Eltern zwei Handtücher zu klauen und mit unterwegs Shampoo und Duschgel zu kaufen und vergesse eins der wichtigsten Dingen!

Da hatte ich mir so viele Lebensmittel besorgt, will mir am wundervollen Sonntagabend etwas schönes kochen und dann sowas!

Ich lehnte mich an die Kochplatte und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Gut, entweder ich ging nun zum dritten mal hintereinander zum Chinesen der um die Ecke war und wirklich hervorragende Nudeln machte oder ich fragte einen meiner Nachbarn nach einer Pfanne.

Allerdings viel mir nur ein Nachbar ein und dem wollte ich nicht über den Weg laufen. Erst recht nicht an seiner Tür klingeln, vielleicht war er ja beschäftigt. Ich lauschte, neben an schien es still zu sein. War das ein gutes Zeichen? Oder bedeutete das nur, dass er nicht da war? Mit einem seufzen legte ich meinen Kopf auf meine Hände und seufze laut. Dann lehne ich mich zurück und starre auf die Sachen vor mir.

Anklopfen. Fragen. Bekommen. Verschwinden.

Einfacher Plan und er wird genauso leicht durch zu führen sein. Apartment 44, das konnte was werden. Ich verließ mein Apartment und blieb vor dem Apartment neben an stehen. Allerdings brauchte ich einige Sekunden, bevor ich mich traute an zu klopfen. Was sollte ich überhaupt sagen? Tut mir leid wegen der Störung, aber ich Idiot wollte mir essen machen und bin zu blöd daran zu denken, dass ich auch Pfannen und Töpfe dafür brauche? Geschweige denn von einem Toaster, denn sollte ich mir ebenfalls kaufen.

Und Geschirr. Ich schlug mir mit der Hand auf die Stirn, wie hätte ich das vergessen können. Ich tat mir schon selbst leid.

Die Tür wurde geöffnet. Das erste was ich zu Gesicht bekam, waren seine dunklen Haare. Die Augen blitzen mich belustigt an. »Was gibt's, Nirvana-Mädchen?«, fragte er mich. Ich knirschte mit den Zähnen, klar liebte ich die Band, aber so war nun wirklich nicht mein Name.

»Diesmal ist es ein leeres schwarzes Top, falls du dies noch nicht bemerkt haben solltest.«, bemerkte ich. Er sah an mir runter und sein Blick verweilte etwas zu lange an meiner Oberweite.

»Wie kann ich dir weiterhelfen?«, fragte er und sah mir wieder in die Augen.

Ich atmete tief ein und schleuderte meinen folgenden Satz förmlich hinaus. »Da ich ziemlich neu bin und keine Gelegenheit dazu hatte besonders viel einzukaufen, bräuchte ich ein paar Dinge.«

Er schien sich konzentrieren zu müssen, vor allem da durch das schnelle reden mein Britischer Akzent zum vorschein trat. Er sah mich belustigt an.

»Ich dachte du warst gestern einkaufen?«, fragte er mich und sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.

Gott, stehe mir bei! Ich seufzte. »Bitte. Kann ich mir einpaar Sachen ausleihen?«

»Was kriege ich dafür?«, fragte er und grinste mich an. Ich sah ihn entgeistert an.

»Komm schon, du bist mir was schuldig nach der Aktion am Freitag.«, behauptete ich.

»Ich konnte ja nicht ahnen, dass ich einen neuen Nachbar bekommen hatte!«

»Ach ja? Und was war als ich dich gebeten habe aufzuhören? Du hast weiter gemacht!«, ich funkelte ihn böse an.

Er schien wohl zu begreifen, dass diese Unterhaltung ins nichts führte, denn er machte die Tür ganz auf und winkte mich hinein.

»Was brauchst du?« Die Wohnung unterschied sich nicht wirklich von meiner, sie war genauso klein und gemütlich, nur das seine Vollgestopft mit Sachen war, während meine eher kläglich aussah.

Friends in a roundabout wayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt