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Ich schloss vorsichtig die Wohnungstür auf und trat mit Namjoon im Schlepptau langsam hinein. Wie ich es dem Blonden schon im Auto mindestens zehnmal ausdrücklich gesagt hatte, musste er die Klappe halten und absolut leise sein. Dafür hatte er sogar seine Schuhe ausgezogen, die er jetzt in seinen Händen hielt.

Glücklicherweise schirmte uns ein Stück Wand, hinter dem der Flur in die andere Richtung zu meiner Küche führte, von dem Wohnzimmer ab, in dem Jungkook und Jimin saßen und immer noch die Tribute von Panem guckten. 

Ich machte behutsam die Tür hinter uns zu, streifte mir hastig die Schuhe von den Füßen und zeigte Namjoon mit einem Kopfnicken an, mir zu folgen. So schnell wie es ging, huschten wir zum Flur, in dem mein Schlaf- und Gästezimmer sowie das Bad lagen.

"Hey, hey, Jin!", ertönte plötzlich Jungkooks Stimme aus dem Wohnzimmer, sodass ich innehielt. Namjoon stoppte ebenfalls, doch da er betrunken war, taumelte er ein wenig, weshalb ich ihn an den Oberarm greifen musste, damit er nicht jeden Moment umkippen würde.

Ich holte tief Luft und lugte dann mit dem Kopf hinter der Ecke zum Wohnzimmer hervor, mit der einen Hand immer noch Namjoon haltend.

"Hey, ihr beiden", begrüßte ich die Jungs mit einem unschuldigen Lächeln. Jimin pausierte den Film und schaute anschließend zu mir, während Jungkook mich bereits mit argwöhnischem Blick musterte.

"Wieso schleichst du so in deine Wohnung hinein, ohne uns zu begrüßen?", fragte mich mein bester Freund verwirrt. Ich betrachtete ihn konzentriert, um erkennen zu können, ob Taehyung ihm irgendetwas geschrieben hätte, aber er machte nicht den Anschein, als wüsste er, wo ich wirklich gewesen war.

Mal sehen wie lange.

"Sorry", entschuldigte ich mich schmunzelnd. "Ihr saht nur so in den Film vertieft aus, da wollte ich euch nicht stören."

Ich wollte einfach nur weg und Namjoon, der irgendwie versuchte, mithilfe der Wand Balance zu halten, in mein Schlafzimmer bringen, doch Jimin hielt mich davon ab.

"War irgendetwas mit deinen Geschwistern? Geht es ihnen gut?"

Ich öffnete den Mund und starrte ihn ratlos an, dann nickte ich hastig.

"Ja, ja, alles bestens. Sie haben geschlafen, als ich gekommen bin, also alles super."

Fast hätte ich vergessen, was ich Jungkook und Jimin für eine Lüge aufgetischt hatte. Aber zum Glück nur fast.

"Wie auch immer", meinte ich hastig, bevor irgendeiner von den beiden noch etwas sagen könnte. "Ich gehe kurz telefonieren, um meiner Mutter Bescheid zu geben."

Dann griff ich Namjoons Hand und zog ihn hinter mir her ins Schlafzimmer. Er folgte mir stolpernd, aber da meine Schritte mindestens genauso laut sein mussten, hoffte ich einfach, dass Jungkook und Jimin nichts bemerken würden.

Ich schloss die Tür hinter mir zu und stieß ein erleichtertes Seufzen von mir, während Namjoon sich sofort auf meinem Bett fallen ließ.

"Danke, Jinnie", murmelte er und griff sich mit der Hand an die Stirn. Mit einem Ächzen setzte er sich auf.

"Mir ist echt schwindelig."

"Schon in Ordnung", meinte ich ruhig. Ich ging zu meinem Nachttisch, auf dem eine Wasserflasche stand, die ich Namjoon übergab. Er nahm sie dankend entgegen und begann sogleich damit, gierig etwas zu trinken.

Währenddessen kramte ich Jogginghose und Hoodie aus meinem Schrank und warf dem Blonden die Kleidungsstücke zu.

"Ist dir schlecht?", fragte ich ihn, derweil er sich umzog und ich die Flasche zurück an ihren eigentlichen Platz stellte. Er schüttelte den Kopf.

𝐇𝐀𝐓𝐄, 𝐅𝐔𝐂𝐊, 𝐋𝐎𝐕𝐄 | NAMJINحيث تعيش القصص. اكتشف الآن