Kapitel 21

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Verzweifelt blickte ich nach oben und ich sah wie er die Todesser langsam von der Mangel ließ, sie jedoch sofort niederknieten, um Salazar die gebührende Ehre zu erweisen. Ich konnte nur einfach nicht verstehen wie es möglich war, dass er nach so langer Zeit so viel Kraft aufwenden konnte. Schon bei einem Viertel der Leute würde ich wieder ins Schwitzen kommen und ohnmächtig werden, aber er stand aufrecht und voller Kraft da. Die Kontrolle über all diese Menschen schien für ihn ein leichtes zu sein. Er richtete nun seinen Kragen, staubte sich ab und fragte in die Runde: ,,Nun denn, wie ich sehe befinden wir uns in einem äußerst prächtigen Schlossgarten. Wem gehört dieses Reich?"
Freya, die zunächst noch am Rand stand, wurde das Klebeband vom Mund gerissen und nach vorne zu Salazar gestoßen: ,,Mir - Ich bin die Königin und rechtmäßige Thronerbin Freya Frostana von Örlam."
Ich war so stolz auf sie. Trotz der Fesseln und der geschändeten Kleidung strahlte sie die notwendige Souveränität und Stärke aus. Salazar bewegte sich langsam auf sie zu und strich ihr vorsichtig über die Wange: ,,Eure Majestät es ist mir eine große Ehre. Jedoch muss ich Ihnen leider mitteilen, dass ich Ihre Residenz samt Ihres Reiches ab sofort für meine Zwecke beanspruchen werde. Sollten Sie damit ein Problem haben, nun ja, dann werde ich Sie auf der Stelle exekutieren lassen, um zukünftige Unannehmlichkeiten zu vermeiden."
Sie schluckte schwer und man sah ihr mehr als deutlich an, dass sie am liebsten einen heftigen Schneesturm in Gang setzen würde, wenn sie es könnte. Dann ließ sie jedoch niederträchtig ihren Kopf sinken und antwortete mit zusammengebissenen Zähnen: ,,Wie ihr wünscht, mein Herr."
Salazar lächelte fies: ,,Sehr schön."
Langsamen Schrittes bewegte er sich auf Lucius zu: ,,Ich vermute Ihr seid der Kopf dieser Truppe?" - ,,Sehr wohl, mein Herr." - ,,Es ist schön zu sehen, dass auf Tom nach wie vor Verlass ist. Da ich nun hier stehe, nehme ich an, er ist tot?"- ,,Korrekt, mein Herr."- ,,Zu schade, aber wie sagt man so schön, lasse nie ein Halbblut die Arbeit eines Reinblutes machen."
Er entfernte sich nun wieder ein paar Schritte von ihm und mit einer fließenden Handbewegung zu uns, befahl er: ,,Bringt es zu Ende."
Keine Sekunde später wurden Todesflüche auf die Hälfte der hier anwesenden Präzaren gefeuert und sie fielen nacheinander um. Ich schrie mit all meiner Kraft: ,,NEIN!", und löste damit eine gewaltige Schallwelle aus, die sich quer durch den ganzen Garten zog. Wer noch die Möglichkeit dazu hatte, ging in Deckung, die anderen wurden weggeschleudert. Ich hatte so einen Energieschub, wie ich ihn noch nie zuvor gespürt hatte: ,,Wieso?! Wieso hast du sie getötet?! Du Monster!"
Doch keinen Moment später, zwang er mich mittels Imperio auf die Knie und nahm mein Kinn in die Hand: ,,Interessant. Wie ich spüre bist du reinen Blutes und deine Macht ist erstaunlich groß, natürlich nichts im Vergleich zu meiner. Verrate mir bitte, wie lautet dein Name?" - ,,Eleanor - Eleanor Slytherin."
Seine Überraschung hielt sich jedoch in Grenzen: ,,Wie schön, dass die wackelige Merope ihren Fehler doch noch beglichen hat. Sie kommt mit mir."
Ich merkte, wie ich nach und nach wieder an Kraft gewann und dem Imperius Fluch widerstehen konnte: ,,Niemals." - ,,Ach wirklich?"
Plötzlich wurde jemand nach vorne gestoßen und mein Herz rutschte in die Hose: ,,Draco..."
,,Du hast die Wahl Eleanor, schließ dich mir an und bereinige die Welt oder sieh zu wie er und all deine Freunde sterben."
Ich biss mir auf die Zunge und überlegte. Es war einfach unmöglich ihn damit durchkommen zu lassen, aber andererseits konnte ich es auch nicht zulassen, dass sie alle wegen mir sterben würden. Den Umständen entsprechend atmete ich noch einmal tief ein und aus, griff vorsichtig nach meinem Zauberstab, um die Magie zu verstärken und sagte mit fester Stimme: ,,Tut mir Leid Salazar, aber ich lasse mich nicht erpressen."
Mit Accio ließ ich zunächst alle meine Freunde an mich andocken und apparierte anschließend mit ihnen. Ohne nachzudenken, machte ich kurze Zwischenstopps, hörte jedoch nicht auf, bevor wir unser endgültiges Ziel erreicht hatten: Los Angeles.
Meinen Zauberstab umklammerte ich fester denn je und blieb stets konzentriert: Stavanger - Lerwick - Torshavn - Reykjavik - Nuuk - N.L. - Halifax - Boston - Elmira - Pittsburgh - Charleston - Nashville - Dallas - El Paso - Phoenix - San Diego - Los Angeles.
Das waren zum Teil ein paar riesengroße Sprünge, aber mit den gebündelten Kräften der anderen, war es sehr gut möglich. Ich hatte uns zu dem ehemaligen Wohnsitz meiner Familie beziehungsweise zu unserem Sommerhaus gebracht. Wir landeten auf dem Tennisplatz unseres Anwesens und ich musste zugeben, dass die Landung ein wenig hart war: ,,Sorry, die Landung war etwas anders geplant."
Hermine rieb sich die Stirn: ,,Wie oft sind wir gerade appariert?!" - ,,So ungefähr siebzehn Mal." - ,,Aber wie geht das? Schon ein Sprung ist mehr als kraftaufwendig für eine Person?"
Ich überlegte kurz und meinte dann: ,,Als Salazar mir in die Augen sah, da konnte ich für den Bruchteil einer Sekunde etwas sehen. Seine Visionen, Vorstellungen und seine Macht. Er zapft unsere Magie an. Ich weiß nicht wie, aber ich habe es gespürt. Während des Apparierens habe ich mich vollständig auf meine und eure Kräfte konzentriert. Es scheint funktioniert zu haben. Merkt ihr irgendetwas?"
Nun meldete sich Marlin zu Wort: ,,Ich habe sowohl vorhin als auch jetzt ein Brennen gespürt, das zwar noch auszuhalten war, aber nach und nach immer unerträglicher wurde." - ,,Ok, dann führt definitiv kein Weg daran vorbei." - ,,Woran?" - ,,Wir müssen nach Ilvermony." - ,,Il-was?"
Jessica, die ich zuvor nicht gesehen hatte, kam mir zuvor: ,,Ilvermony. Eine Zauberschule in Nordamerika. Dort ist Salazars Zauberstab vergraben. Aus diesem wuchs ein Baum mit magischen Eigenschaften. Er wird um jeden Preis versuchen diesen zurückzubekommen, um seine Macht zu verstärken."
Ich blickte zunächst erstmal in die Runde, um nachzusehen, wer nun alles überlebt hatte. In der einen Ecke standen Harry, Ron und Hermine, die anscheinend schon wieder an einem neuen Plan bastelten. Direkt daneben waren Marlin, Fred, George, Daphne und Draco. Etwas abseits standen dann noch Jessica, Will, zu meinem Bedauern Kayla und zwei mir unbekannte Gesichter. Nervös und mit Tränen in den Augen, fuhr ich mir durch die Haare: ,,Was ist mit Blaise? Freya? Mya?"
Will, der am Boden saß und seinen Kopf in seinen Händen versinken ließ, antwortete mir als Erster: ,,Sie war unter den Toten. Er hat sie umbringen lassen."
Mir verschlug es die Sprache: ,,Will, das.. ich...Ich weiß nicht was ich sagen soll. Das tut mir unheimlich leid."
Er nickte nur und ging nicht weiter auf meine Bemerkung ein und nickte nur gedankenversunken. Ich kam mir so schuldig vor. Schließlich war ich diejenige, die sie überzeugt hatte, sich uns anzuschließen und jetzt war sie tot. Daphne äußerte sich kurz darauf: ,,Freya hat probiert sich an mir festzuhalten, aber jemand hielt sie zurück. Blaise war nicht vor Ort, jedenfalls habe ich ihn nicht gesehen." - ,,Ok, danke Daphne.."
Wir waren alle ziemlich niedergeschlagen und erschöpft, deswegen sagte ich an alle gewandt: ,,Hört mal her! Ich weiß, dass das heute ein herber Rückschlag war, aber wir dürfen jetzt nicht aufgeben! Die wahre Gefahr steht uns noch bevor und wir müssen jetzt alles daran setzen, um Salazar so gut wie möglich aufzuhalten. Ich habe seine Gedanken gesehen und dagegen war Voldemort ein Witz. Heute war nichtsdestotrotz ein harter Tag und wir brauchen alle etwas Ruhe, um unsere Kräfte zu schonen. Das Haus ist versiegelt und groß genug für alle. Sucht euch einen Platz zum Ausruhen und morgen früh besprechen wir die weiteren Details, ok?"
Sie nickten und wir machten uns alle gemeinsam auf den Weg zum Hintereingang der Villa. Plötzlich hörte ich jedoch jemanden meinen Namen rufen und ich drehte mich sofort um. Es waren die zwei neuen Präzaren, ein Mädchen und ein Junge: ,,Entschuldigt, dass ich noch nicht mit euch gesprochen habe. Mir steht nur gerade der Kopf ganz woanders."
Das Mädchen antwortete mir: ,,Kein Problem, wir kommen selbst noch nicht so ganz mit dieser Situation klar. Ich bin Gabriela, du kannst mich aber auch gerne Gigi nennen und das ist Charlie." - ,,Nett euch kennenzulernen. Ich bin, wie ihr vielleicht schon mitbekommen habt, Eleanor Slytherin. Diejenige, die für den ganzen Schlamassel hier verantwortlich ist." - ,,Mach dir keinen Kopf Eleanor. Du hättest nicht mehr tun können. Gib dir nicht zu sehr die Schuld, das ist nicht gut für deinen Verstand."
Sie tätschelte mir zum Abschied noch auf die Schulter und ging dann zusammen mit Charlie an mir vorbei. Die beiden machten auf den ersten Anschein hin einen vernünftigen Eindruck und das konnten wir derzeit gut gebrauchen. Im Haus angekommen, setzte ich mich erstmal an den Esstisch und trank ein Glas Limo. Eigentlich könnte ich jetzt etwas stärkeres gebrauchen, aber mein Verstand war schon ohne den Alkohol schwammig genug.
Auf einmal massierte mir jemand die Schultern und als ich mich umdrehte sah ich Draco dort stehen. Ich stand sofort auf, bekam Tränen in den Augen und umarmte ihn: ,,Es tut mir so Leid! Es tut mir so so Leid, Draco. Das musst du mir glauben." - ,,Pscht, beruhige dich. Es hätte nicht verhindert werden können." - ,,Mag sein... Draco, du hast mir so unglaublich gefehlt. Ich hatte solche Angst um dich, das kannst du dir gar nicht vorstellen!"
Er wischte mir eine Träne weg, die über mein Gesicht lief und meinte: ,,Du bist ein Weichei geworden, Slytherin."
Ich boxte ihn daraufhin lachend in den Arm: ,,Na danke, das wollte ich jetzt unbedingt hören."
Kurz darauf ging ich noch schnell duschen und legte mich dann zusammen mit Draco in mein altes Bett. Die anderen hatten auch alle einen Platz zum Schlafen gefunden und es dauerte nicht lange bis eine Totenstille im gesamten Haus herrschte.

So das ist nun erstmal das erste Kapitel der Fortsetzung des zweiten Teils. Ich kann derzeit noch nicht sagen in welchen Abständen die Kapitel zukünftig veröffentlicht werden, da ich die Geschichte immer erst um ein paar Kapitel in meinem Entwürfen vorschreibe, für den Fall, dass sich im Verlaufe noch Änderungen ergeben. Damit werden Fehler beziehungsweise Unstimmigkeiten vermieden und ich hoffe ihr könnt das verstehen.
Liebe Grüße 😛💗

Ich versuche es jeden 2. Sonntag erstmal einzurichten.

Eleanor Slytherin II [pausiert]Onde as histórias ganham vida. Descobre agora