Kapitel 10

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Unsichtbar ist deine Seele – jedoch spürbar.

-Katharina Eisenlöffel

Ich guckte geschockt zu Hermine, die uns durch Handzeichen zu verstehen gab, dass wir uns alle unter dem großen Essenstisch der Weasleys verstecken sollten. Vorsichtig begaben wir uns schließlich dorthin, während Mrs. Weasley die Tür öffnete. Ich sah den Auroren Gawain Roberts und einen mir unbekannten Kollegen.
,,Guten Morgen Mrs. Weasley, es tut mir Leid Sie stören zu müssen, doch wir sind im Auftrag des Zaubereiminters unterwegs. Dürften wir bitte hereinkommen?"-,,Ähm ja natürlich Mr. Roberts."
Die beiden traten herein und mir stieg sofort ein bekannter Geruch in die Nase: Arum. Ich schluckte schwer und hielt mir meine Hand vor den Mund, da ich mir das Husten verkneifen musste. Harry guckte mich besorgt an und ich merkte, wie es mir immer mehr schwummerte. Doch Harry schwang seinen Zauberstab und errichtete einen Schutzkreis um die gesamte Gruppe. Ich nickte ihm dankend zu und lauschte dem Gespräch.
,,Mrs. Weasley, wie Sie wissen wird die Schwerverbrecherin Eleanor Slytherin von uns gesucht. Wir wissen, dass sie mit maskierten Fremden entkommen konnte und einige von diesen konnten bereits identifiziert werden. Es tut mir nun Leid Ihnen das sagen zu müssen, aber ihr Sohn ist darunter. Ihm drohen zehn Jahre Askaban, wenn er sich nicht stellt. Im Gegenzug würde ihm jedoch volle Straffreiheit zugesprochen werden, wenn er sich dazu entscheidet uns bei der Suche nach Miss Slytherin zu helfen. Könnten Sie uns den derzeitigen Aufentaltsort Ihres Sohnes verraten?"-,,Es tut mir Leid Mr. Roberts, doch das letzte Mal als ich Ronald sah, war vor der Anhörung von Eleanor."-,,Ich verstehe. Dann haben Sie doch sicherlich nichts dagegen, wenn wir uns hier ein wenig umschauen würden, oder?"-,,Ähm, sicherlich nur zu."
Er stand auf und suchte das ganze Haus ab, während wir wie die Sardinen zusammengequetscht unter dem Tisch hockten. Als er schließlich die Treppe wieder herunterkam, guckte er Molly durchdringend an und ich hatte das Gefühl, als ob er ihre Gedanken lesen könnte.
,,Eine letzte Frage Mrs. Weasley. Haben Sie einen Keller?"
Ich schlug meine Hand verärgert leicht gegen die Stirn. Verdammt der Keller!
Molly nickte und ging zum Glück als erstes voran. Wir bekamen nicht mit, was dort unten vor sich ging, aber als Roberts mit seinem Kollegen enttäuscht wieder hochkam, hätte ich Luftsprünge machen können.
,,Vielen Dank für ihre Kooperation Mrs. Weasley. Falls Sie noch irgendwelche Informationen haben sollten, benachrichten Sie uns bitte und ich möchte Sie bitten diese hier in ihrem Haus zu verteilen auf die Anordnung des Ministeriums, selbstverständlich."
Er holte einen Strauß mit Arum hervor und ich hätte ihm dafür ins Gesicht spucken können. Molly nahm die Pflanze vorsichtig an und legte Sie auf die Couch. Dann begleitete Sie die beiden Auroren wieder zur Tür hinaus und sogleich errichtete Sie einen neuen unzugänglichen Schutzwall um das Haus. Ich löste den Zauber schweißgebadet auf und Harry tat dasselbe, aber daddurch kam ich direkt an die mit Arum verseuchte Luft und ich stürzte zum Fenster, da mich die Übelkeit erfasste: ,,Bitte schafft diese Mistzeug hier weg."
Molly schmiss die Pflanze ohne Nachzudenken in den Kamin und verbrannte es. Ich wandte mich wieder den Anderen zu und sagte: ,,Wow, das war ganz schön knapp."
Durch stilles Nicken bekam ich eine Zustimmung. Molly erzählte uns, dass sie in letzter Sekunde die Decke durch einen Zauber dahinter fallen ließ und die Auroren somit nichts ahnen konnten.
,,Meinst du das reicht heute mit dem Training?"-,,Ja, du hast den Zauber heute lange genug und sicher unter hohen Vorraussetzungen durchführen können. Morgen fahren wir mit dem Verwandlungszauber fort und das wird wahrlich kein Kinderspiel."-,,Was warum?"-,,Um dich zu verwandeln musst du den Vielsafttrank trinken und die Wirkung hält auch nur solange an, wie wenn man ihn als normaler Zauberer einnehmen würde. Dank Ron und Marlin sind wir an ein paar Portionen aus der Nokturn Gasse herangekommen und du wirst sie morgen trinken."-,,Oh Gott und wie viele habt ihr davon?"-,,Erstmal fünf aber zwei davon sind für die eigentliche Mission gedacht."
Ich nickte und wie lösten uns schließlich alle auf und verteilten uns im Haus. Draco kam zu mir und gab mir einen Kuss auf die Stirn: ,,Mach dir keine Sorgen Len, du wirst das schon hinbekommen."-,,Das siehst du aber ziemlich zuversichtlich. Wie sollen wir es schaffen uns gegen all diese Kräfte durchzusetzen? Wir haben nur uns und alle anderen sind gegen uns: Das Ministerium, die Todesser und wer weiß wer noch alles."-,,Deswegen ist es ist umso wichtiger, dass wir sie aufhalten und das Ministerium wird uns sicherlich Straffreiheit gewähren, wenn sie sehen zu welchem Zweck wir das alles machen."
Ich kuschelte mich tief in seine Arme: ,,Ich hoffe, du hast Recht."
In den nächsten Tagen ging es ziemlich hart zur Sache. Wir mussten besonders vorsichtig sein, was das Üben anging, da jederzeit ein Auror zu Besuch kommen könnte. Auch fühlte ich mich ständig beobachtet und die Angst wieder in Askaban zu landen und mit diesem Pflanzenzeug gefoltert zu werden, brachte mir in letzter Zeit viele Albträume. Hermine war damit beschäftigt ein Versteck für uns zu suchen, wo wir nach dem Ministeriums-Eindringen hingehen konnten, da die Gefahr für Molly und Bill so etwas gedämpft werden konnte. Wir fühlten uns alle schlecht, dass wir die Beiden hier mitreingezogen hatten, aber uns blieb einfach keine andere Wahl. Der Fuchsbau war schon immer sicher und das wird er hoffentlich auch immer bleiben.

,,Los Eleanor nur noch die Nase!"-,,Ich versuche es ja, aber es ist nunmal schwerer als es aussieht."
Es war nun schon der gefühlte 1000. Versuch mich in den Mitarbeiter von Rons Vater zu verwandeln, aber es war einfach schwerer als gedacht. Es gab immer mindestens ein Körperteil, das sich nicht verändern wollte und alles musste detailgetreu sein, wenn die Mission reibungslos verlaufen soll. Zwar waren wir immer noch bei der ersten Portion des Trankes, aber es wurde mit der Zeit immer anstrengender. Ich ließ wieder locker und mein normales Erscheinungsbild kehrte zurück.
,,Ich glaube nicht, dass ich das jemals zu 100% hinkriegen werde."-,,Na Na Na, sag mir nicht, dass ich gerade höre, wie eine Slytherin aufgeben will."
Draco kam zu uns dazu und ich musste lächeln, wohingegen Ron ihn anmotzte: ,,Hau ab Malfoy, du lenkst sie nur noch mehr ab."-,,Ich denke, dass ich meine Freundin ein bisschen besser kenne als du Weasley und falls du's schon vergessen hast, wir sind jetzt im selben Team."
Ron verdrehte die Augen und verschränkte seine Arme. Ich konzentrierte mich nun wieder auf das Bild des Mitarbeiters, hielt seine Armbanduhr in der Hand und begann mit den Haaren. Meine Gesichtsform wurde rundlicher und die Haare kurz und braun zur Seite gestriegelt. Ich atmete noch einmal tief durch und mir wuchs ein Schnauzer und sein Gesicht vervollständigte sich allmählich. Hermine klatschte schon vor Begeisterung in die Hände und auf einmal kribbelte es an meinen ganzen Körper und schließlich hatte ich seinen Anzug an.
,,Na Ladies wie sehe ich aus?"-,,Sehr gut würde ich sagen. Wir werden dich die nächste Stunde beobachten und schauen, ob dein Erscheinungsbild dasselbe bleibt."
Die Stunde verging relativ schnell und alles war so, wie es sein musste: Ich war Mister Houston. Schließlich sagte Hermine: ,,So das Gute ist, dass du nur eine Dosis verbraucht hast weshalb ihr theoretisch drei Stunden Zeit hättet, da du die nächste Dosis direkt nach dem Regenschauer von Mister Weasley injiziert bekommst."-,,Und wie macht er das?"-,,Er hält eine Spritze in der Hand, die er dir danach sofort in den Arm oder egal wohin sticht. Wichtig ist, dass du bereit bist, schließe während des Regens die Augen und stell dir Mister Houston vor. Es muss alles reibungslos verlaufen, ansonsten kannst du dich gleich wieder in Askaban anmelden."
Ich schluckte schwer, da mir allein der Gedanke daran einen Schauer über den Rücken jagte.
,,Ich bekomme das hin, keine Sorge."-,,Sehr gut, dann üben wir es noch einmal da ich denke, dass zwei Stunden ausreichend für eure Aktion sein werden."

Eleanor Slytherin II [pausiert]Where stories live. Discover now