Kapitel 38

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Aus dem Schatten trat schließlich Kayla hervor und lächelte fies: „Überraschung, Bitch."– „Normalerweise wäre ich jetzt wirklich schockiert, aber ich glaube, dass es einfach in deiner Person liegt andere zu verraten." – „Danke, immer wieder gern, aber tatsächlich hatte ich diesmal auch etwas andere Beweggründe."
Um ihrer Aussage noch mehr Ausdruck zu verleihen, ging sie auf Salazar hinzu und die beiden küssten sich. Wenn ich gerade eben noch nicht schockiert war, war ich es spätestens jetzt. Daraufhin erwiderte ich natürlich ein Würg-Geräusch und fragte entsetzt: „Was zur Hölle?!"
Kayla lachte, währenddessen sie sich weiterhin an ihn anschmiegte: „Du kannst mich jetzt Granny nennen."– „Bevor ich das mache, schlitze ich mir lieber die Kehle durch."

„Nun Eleanor, eines solltest du eventuell wissen. Unsere liebe Kayla ist das Ebenbild meiner damaligen Liebe, Madison. In dem Moment, in welchem ich zurück ins Leben trat, war ich zunächst wie hypnotisiert, da ich mein Glück kaum fassen konnte. Leider habt ihr mich ein wenig zu sehr abgelenkt, somit hatte ich nicht viel Zeit um mich auf ein großes Wiedersehen mit ihr einzulassen. Dementsprechend musste ich in ihren Verstand eintauchen, um sie für mich zu gewinnen. Kleine Information am Rande Eleanor, ich kann nicht nur in deinen Verstand eintauchen, sondern in jeglichen Verstand egal wie fern er auch sein mag. Nun aber zurück zur Geschichte. Es stellte sich heraus, dass der Hexenzirkel, der meiner geliebten Madison damals die Kehle durchgeschnitten hatte, sie nicht einfach nur getötet, sondern ihre Seele geteilt und verflucht hatte. Der eine Teil ihrer Seele ist dazu verdammt Jahr für Jahr wiedergeboren zu werden, um schließlich in jungen Jahren einen grauenhaften Tod zu erleiden. Der andere jedoch befindet sich mitten im nirgendwo und erleidet dort Qualen." – „Okay, ich habe es verstanden. Ein Teil von Kayla besteht aus der guten alten Madison und der Rest schmort irgendwo in der Verdammnis. Was hat das jetzt mit mir zu tun?! Oder soll das einfach nur dummes Vorgeplänkel sein?" – „Aber, aber nur nicht so voreilig meine Liebe - alles zu seiner Zeit. Wie du dir bestimmt vorstellen kannst, erfreut es mich nicht gerade, Madison ständig sterben zu sehen und Qualen erleiden zu lassen. Nun musste also ein Weg her, sie davon zu befreien. Zunächst war mein Vorhaben nebensächlich, aber durch den guten Herrn Grindelwald und seiner hervorragenden Recherche aus den Tiefen der französischen Katakomben, kann ich, wie man so schön sagt, zwei Fliegen mit einer Klappe erschlagen. Eleanor meine Gute ich brauche dich, oder wohl eher deine Kräfte, um die Weltordnung zu sichern. Die Prophezeiung, die du damals gehört hast, hat es dir schon bewiesen und ich werde es dir noch einmal zeigen. Die Seite des Bösen ist deine wahre Bestimmung und das wirst du nun endlich einsehen müssen. Ein Sturkopf, wie du jedoch bist, werden wir dir da ein wenig nachhelfen müssen. Die gute Zauberformel aus den französischen Katakomben, die ich gerade schon einmal erwähnt hatte, lässt deinen Verstand jegliche Gefühle bis aufs Letzte ausradieren und gefühllos ist man bekanntermaßen am mächtigsten. Du wirst zu einer lebenden Toten. Das Beste daran ist jedoch, dass ich im Austausch für deine Seele die von Madison zurückbekomme, sodass wir von da an ewig geeint sein werden und der Fluch gebrochen ist."
Ich starrte ihn fassungslos an: „Das ist ein schlechter Scherz, oder? Wehe Sie rühren mich auch nur in kleinster Weise an. Ich werde Sie vernichten und wenn es das Letzte ist, was ich tue." – „ Diese Art von Gefühl wirst du schon bald nicht mehr spüren und der Rest deiner Seele, ist Zack weg. Akzeptiere dein Schicksal."
Sie stellten sich schließlich rundum auf und hielten ihre Hände auf mich gerichtet. Da nun etwas die Panik in mir hoch kam, blickte ich Grindelwald verstört an: „Das kannst du nicht zulassen! Wie kannst du nur so ein Monster sein?! Ich bin deine Tochter Verdammt noch mal und du lässt es zu, dass dieser Freak mich benutzt?" – „Akzeptiere dein Schicksal."
Ich versuchte wie eine Bescheuerte meine Kräfte in irgendeiner Weise einzusetzen, aber es war zwecklos. Sie hielten mich gefangen und es war nichts, was ich dagegen tun konnte. Wahrscheinlich hatten sie recht, ich müsste mein Schicksal akzeptieren.
„Wir sollten beginnen. Das Ritual ist recht zeitaufwendig." , wies Grindelwald die anderen an.
Salazar zog ein Messer hervor und schnitt sich damit ohne zu zögern in die Handfläche, bevor er es an Grindelwald weiterreichte. Dieser tat schließlich haargenau dasselbe und sie träufelten ein paar Tropfen Blut auf den Rand des gezeichneten Kreises. Ich blickte Salazar verwirrt an und er erklärte mir: „Sieh dich nur an. Du sitzt dort wie ein hilfloses, kleines Vögelchen, aber ich möchte dich natürlich nicht ganz außen vor lassen. Das wäre ja gemein. Dein Vater und ich bannen dich mit unserem Blut an den Zauber. Als Nächstes brauchen wir noch das Blut deines Feindes und eines geliebten Menschens und schon kann das Kunstwerk vollendet werden."
Bei dem Gedanken an den zweiten Aspekt lief es mir eiskalt den Rücken herunter, aber ich wollte mir nichts anmerken lassen: „Da bin ich ja mal gespannt, wen ihr da im Petto habt. Die Feindin steht ja bereits zu Eurer Rechten."
Er lächelte: „Knapp daneben. Da wir Kayla für den Austausch deiner Seele brauchen, muss ihr Blut rein bleiben. Wir haben da jedoch jemand anderen für dich ausgesucht."
Irgendein Handlanger trat hinzu und er hatte wahrhaftig Pansy Parkinson im Arm, welche gefesselt und geknebelt so gut rumschrie, wie sie es nur konnte. Man zog ihr schließlich das Klebeband vom Mund und anstatt Grindelwald, Salazar oder irgendwen anderen anzuschreien, richtete sich ihre Wut natürlich gegen mich: „Slytherin! In was für eine Scheiße hast du mich hier schon wieder reingezogen?!" - „Sehe ich ernsthaft so aus, als würde ich hier freiwillig sitzen?! Bei Merlins Bart, Pansy! Kannst du nicht einmal in deinem Leben deine drei Gehirnzellen einschalten?!"
„Wie ich sehe herrscht noch genug böses Blut zwischen euch, hervorragend."
Ungeduldig blickte er auf seine Uhr: „Hm, ich dachte sie wären früher zurück."
Wie als ob er es geahnt hätte, tauchten auf einmal mehrere Personen am Rande des Berges auf. Obwohl ich aufgrund meiner Kurzsichtigkeit diese nicht erkennen konnte, war es nicht gerade schwer eins und eins zusammenzuzählen.
Ohne großes Vorspiel prallten mehrere Zaubersprüche auf die Drei ein und ich saß weiterhin hilflos gefangen in meinem Käfig. Salazar machte dieser Aktion jedoch kurzen Prozess und zwang sie, wie bereits am ersten Tag seiner Auferstehung, auf die Knien. Keiner, nicht einmal G', die theoretisch genauso mächtig sein sollte, war dazu in der Lage sich seinen Kräften zu widersetzen. Mit einer leichten Handbewegung ließ er sie alle problemlos ein wenig näher herankommen und verkündete seine frohe Botschaft: „Liebe Hexen und Zauberer, ich freue mich sehr, dass Sie heute so schnell den Weg zu uns gefunden haben. Es war sicherlich etwas unangenehm für Sie meine betörende Stimme in Ihrem Kopf zu hören und dafür möchte ich mich an dieser Stelle außerordentlich entschuldigen. Kommen wir nun zu dem wahren Grund Ihrer, nun ja, versuchten Rettungsaktion nehme ich an. In etwa fünfzehn Minuten wird der Neumond im Zenit stehen, was uns Präzaren genug Macht verleiht, um Eleanors Seele wortwörtlich dem Teufel zu übergeben. Danach ist sie nur noch eine gefühllose Hülle oder wenn man es ganz genau nehmen will, eine lebende Tote. Jeglicher Versuch mich und meine Anhänger zu stoppen, ist vergeblich und ich bitte euch dies zu respektieren."
Nun schrie Jessica ihn an: „Wollen Sie mich eigentlich verarschen?! Denken Sie ernsthaft, dass ich hier sitzen bleiben werde und dabei zusehe wie Sie Eleanor zerstören?! Niemals." - „Liebes, du kannst sagen was du willst, aber am Ende, wirst du genau das tun."
Schnellen Schrittes ging er nun auf Draco zu und packte ihn am Kragen: „Dich, mein Junge, brauchen wir aber noch."
Er schliff ihn direkt neben Pansy und mit einem Fingerschnippen wurden er und all die anderen nun auch noch zusätzlich gefesselt. Natürlich wusste ich worauf er hinaus wollte und deshalb lachte ich ihn aus: „Wenn Sie ernsthaft denken, dass Draco die geliebte Person ist, deren Blut Sie brauchen, sind Sie anscheinend nicht ganz up to date. Er hatte da ein kleines Rendezvous mit Ihrer ach so geliebten Kayla."- „Ist das so? Oder habe ich dieses Szenario den beiden einfach nur in den Kopf gesetzt."
Geschockt fiel mir die Kinnlade herunter: „Das...Dazu...Nein!"- „Was willst du sagen Kind? Etwa, dass ich dazu gar nicht in der Lage wäre? Sieh dich um. Deine Freunde sind mir bedingungslos ausgeliefert. Das sollte dir Antwort genug sein."
Auf einmal konnte ich meine Emotionen nicht länger zurückhalten und ich weinte einfach nur drauf los. Dieser Frust hatte sich die Tage über angestaut und es war nur eine Frage der Zeit, wann der Damm einbrechen würde. Ich blickte direkt in Dracos mit Kummer getränkten Augen: „Es tut mir Leid - alles!" - „Es war nicht deine Schuld, Slytherin. Er hat uns alle manipuliert."
„Oh welch frohe Botschaften, da haben sich unsere zwei Liebenden wohl doch noch vertragen, wie schön. Nun ja, genug der Gefühlsduselei, uns rennt ein wenig die Zeit davon."
Er ritzte die Handflächen von Draco und Pansy ein und das Blut füllte, wie bei ihm zuvor, den Rand des Kreises. Ein Blick auf seine Uhr ließ ihn schließlich aufhorchen und er sagte zu Kayla: „Liebes, bitte fülle doch deinen Kelch."
Ohne zu zögern nahm sie von Grindelwald, Draco, Pansy und Salazar ein wenig Blut und dann blickte sie zu mir: „Rutsch mal ein bisschen, du bekommst jetzt Besuch."
Problemlos durchdrang Kayla die Barriere und saß schließlich neben mir. Widerwillig legte sie mir eine Kette an und diese brannte sich sofort in meine Haut: „Wozu ist das?" - „Das ist eine verzauberte Obsidian-Kette. Sie stellt sicher, dass du nachher auch schön seelenlos bleibst und jetzt gib mir was von deinem Blut, Bitch."
Mit einem kleinen Hilfswerkzeug an der Hand schnitt sie mir den Arm auf und füllte nun auch noch etwas von meinem Blut in den Kelch. Nachdem dies geschehen war, trank sie daraus und ich hätte mich am Liebsten übergeben. Grindelwald und Salazar zögerten nun keine Sekunde mehr und sprachen irgendwelche französischen Wörter.

„Nous employons le pouvoir de la lune,
qui nous a été donné.
Prenez cette âme en gage de votre gratitude."

Sie wiederholten das Ganze und obwohl ich kein einziges Wort verstand, wusste ich das nun mein letztes Stündlein geschlagen hatte.
Es vergingen keine zehn Sekunden mehr und ich spürte höllische Schmerzen. So muss es sich angefühlt haben auf dem Scheiterhaufen verbrannt zu werden. Ich ließ den Schmerz einfach über mich ergehen und dann war da gar nichts mehr kein Schmerz, keine Schuldgefühle - gar nichts.

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⏰ Last updated: May 16, 2021 ⏰

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Eleanor Slytherin II [pausiert]Where stories live. Discover now