Kapitel 35

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Eigentlich rechnete ich damit sanft und sicher zu landen, doch ich machte die Rechnung ohne die Schutzbarriere der Schule. Mit einem gewaltigen Schwung wurden wir zurück geschleudert und landeten äußerst schmerzhaft im Dreck. Ich fluchte: „Schön blöd, dass ich ausgerechnet die Barriere vergessen hatte."
Grindelwald war bereits wieder auf den Füßen, putzte sich vorsichtig den Dreck ab und reichte mir schließlich seine Hand, um mir hinauf zu helfen. Diese nahm ich natürlich dankend an und er fragte: „Wo genau befinden wir uns? Es scheint mir vertraut, aber dennoch äußerst fremd."– „Wie Sie vielleicht festgestellt haben, waren wir kurzzeitig unter Wasser und mittels zwei äußerst schnellen Zwischenstopps, brachte ich uns nach Ilvermony. Dies war der erste Angriffspunkt von Salazar, da hier sein Zauberstab begraben wurde."
Er nickte und ich ging vorsichtig auf die Barriere zu und schrie: „Hey! Bewegt euch hierher!" – „Wie charmant."– „Anders, würde ich nichts erreicht."
Ungeduldig wie immer verschränkte ich meine Arme und wippte nervös mit dem Fuß. Doch bereits nach kurzer Zeit erschienen ein paar Köpfe auf der Spitze des Hügels. Da meine Fernsicht ein wenig eingeschränkt war, konnte ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht genau sagen, wer genau dort oben stand. Die kleine Gruppe näherte sich uns und es handelte sich dabei um Professor Fontaine,Draco, Kayla, Hermine, Harry und Professor Zungusa.
Die einen lächelnden, die anderen verzogen ernsthaft das Gesicht. Nun gut, es war ja eventuell auch verständlich, dass die Leute so reagierten, wenn man mit Gellert Grindelwald anreiste. Der Professor stellte sich natürlich an die Spitze und fragte mich: „Wie können wir sicher sein, dass Sie es wirklich sind?"– „Das kann doch jetzt nicht wahr sein. Denkt ihr wirklich irgendjemand taucht hier in meiner Gestalt zufällig mit Grindelwald im Gepäck auf?! Oh schön, bitte, fragt mich irgendetwas."
Draco schmunzelte daraufhin und meldete sich zu Wort: „Der Charakter wäre schon mal zweifelsfrei nachgewiesen."
Da uns diese ganze Geschichte unnötig Zeit kostete, schrie ich genervt: „Passt auf, ihr schaut jetzt einfach kurz in meinen Kopf und wenn ich nicht ich selbst bin, bringt ihr mich einfach um, ok?"
Kayla zuckte gleichgültig mit den Schultern und trat hinaus. Im nächsten Moment waren ihre Finger an meinem Kopf und sie durchforstete so gut wie alles im Eiltempo - von vorne bis hinten. Dann drehte sie sich zu den anderen um und meinte: „Sie ist es – zu 100 %."
und umarmte mich kurz darauf: „Schön, dass es dir gut geht." – „Ebenso..."
Sie ließen uns schließlich hinein und mein Blick traf den von Draco. Ohne zu zögern, stürzte ich mich in seine Arme und fiel ihm regelrecht um den Hals. Dabei hörte ich wie er erleichtert ausatmete und die Umarmung noch einmal verfestigte. Ich konnte es kaum fassen, dass ich es wirklich wieder lebendig hierher und er diese Schlacht ebenso unbeschadet überstanden hatte: „Du hast mir gefehlt..." – „Werden wir jetzt etwa sentimental? Nicht so dein Stil, Slytherin."
Daraufhin wollte ich ihn eigentlich in den Arm boxen, aber er rechnete bereits damit, fing den Schlag ab und küsste mich. Die Zeit in der Vergangenheit hat sich wie eine halbe Ewigkeit angefühlt und in diesem Moment wieder seine Zuneigung zu spüren, war alles was ich mir jemals gewünscht hatte. Danach begrüße ich natürlich noch all die anderen und stellte fest, dass Grindelwald ein wenig dastand wie bestellt und nicht abgeholt. Deswegen stellte ich mich neben ihn, hakte mich bei ihm ein und sprach zu den anderen: „Oops, da hab ich wohl was vergessen. Ich meine euch wird sicherlich allen klar sein, wen ich ihr mitgebracht habe, aber der Form halber möchte ich ihn gerne noch einmal vorstellen. Meine Damen und Herren, Gellert Grindelwald, dunkler Magier, mächtiger Präzar und mein Vater."
Er lächelte daraufhin und nickte: „Es ist mir eine Freude."
Der Professor wandte sich nun direkt an ihn: „Die Freude ist ganz unsererseits, sollten Ihre Motive auch wirklich unseren Zwecken entsprechen." – „Nun, wer wäre nicht gerne daran beteiligt den guten alten Salazar Slytherin seiner mächtigsten Gabe zu berauben? Ich versichere Ihnen, meine Motive sind rein, der unbrechbare Schwur wird es bestätigen."
Ich nickte, um seine letzte Aussage zu unterstützen und zum Abschluss meinte der Professor: „Ich würde gerne ein kurzes Gespräch mit Ihnen und Herrn Grindelwald führen, wenn Sie die Entscheidung über die zukünftigen Pläne getroffen haben." – „Klar, kein Problem!"
Dann brachen wir Richtung Hütte auf und währenddessen Hermine, Grindelwald regelrecht ausfragte und ihm alles erklärte, nahm ich Dracos Hand und wir schlenderten hinüber. Dabei fragte ich ihn: „Wie geht's dir? Hast du alles gut überstanden oder gab es irgendwelche Probleme?" – „Kommt ganz darauf an. Es hat Andere deutlich schlimmer erwischt, aber ohne eine gewisse Person würde ich heute vermutlich nicht mehr hier stehen."
Geschockt davon blieb ich abrupt stehen und blickte ihm tief in die Augen: „Moment mal, was?!" – „Ein Anhänger Salazars wollte mich töten. Ich stand mit dem Rücken zu ihm und im letzten Moment sprang Jess vor mich und fing den Fluch ab. Sie hatte aber anscheinend keinen Schutzzauber gesprochen, ihr Körper lag leblos am Boden. Ohne zu zögern brachte ich sie zu G' und da sie die Erste war, welche wiederbelebt werden musste, reichten ihre Kräfte Merlin sei Dank aus."– „Die Erste? Draco, wie viele Menschen hat Gigi wiederbelebt?" – „Keine Ahnung, aber zum Ende hin war es ihr nicht mehr möglich – sie trocknete aus."– „Bei Merlins Bart, das hätte richtig schiefgehen können. Was war denn dabei ihre Energiequelle, etwa ihr?!"– „Korrekt..., aber das hast du doch gesehen, oder?"
Ich runzelte zunächst erstmal meine Stirn, da ich nicht genau wusste worauf er hinaus wollte, aber dann fragte ich: „Meinst du etwa den Traum? War es etwa doch real?" – „Keine Ahnung, ich wusste nicht, ob ich mir den Kopf gestoßen hatte und mir dich einbildete, aber anhand deiner Reaktion scheint es doch etwas anderes gewesen zu sein."
Stillschweigend liefen wir nebeneinander her, da keiner von uns wusste, wie genau es dazu kam und außerdem rannte in diesem Moment Jess auf mich hinzu und schrie: „Oh Merlin, the baddest bitch of all is back! Darling, ich habe dich so vermisst!" – „Jess! Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Danke!" – „Ach, Schnickschnack. Irgendjemand muss die Herde ja zusammenhalten und sich opfern, aber die Story sollte dir vielleicht lieber eine Hermine erzählen."
Mit Jubelrufen wurde ich an der Hütte empfangen und es tat so gut endlich wieder bei meinen Freunden zu sein. Nachdem ich jeden Einzelnen umarmt hatte, fanden wir uns am Lagerfeuer zusammen und ich blickte zunächst erst einmal in die Runde, um ausmachen zu können, wer es vielleicht nicht geschafft haben könnte. Die Blicke waren natürlich auf Grindelwald gerichtet und man sah wie viel Respekt und Angst sie eigentlich vor ihm hatten. Er schien das Ganze jedoch ein wenig zu genießen und hatte in Hermine seine neue beste Freundin gefunden– unfassbar. Als diese dann schließlich ihren Kaffeeplausch beendet hatte, eröffnete sie unsere Runde: „Okay, heute ist endlich der Tag, auf den wir so lange gewartet haben. Unser Plan wird in die nächste Stufe übergehen. Doch zunächst werden wir Eleanor erst einmal auf den neusten Stand bringen. Wie du siehst, ist das Schulgebäude äußerst demoliert worden und die Schlacht hat auch viele Opfer mit sich gebracht. In unserer Runde traf es nur Einen, William. Dank Gabriela haben es die Meisten geschafft, aber jede Kraft hat irgendwann ein Ende. Wir wussten, dass Salazar hinter seinem Zauberstab her war, jedoch wussten wir nicht, dass er auch Interesse an Eleanor hatte." - „ Das ist mir neu."
Nun mischte sich Kayla ein: „Da ich wusste, dass ich im Zweikampf vermutlich zu Grunde gehen würde und ich eine ziemlich pfiffige Spionin bin, beschloss ich unsichtbar neben ihm herzugehen, um Salazar zu belauschen. Der Plan ging auf und ich hörte jedes einzelne Wort, welches er an seine Anhänger richtete. Nachdem er den Zauberstab wieder in seinen Händen hatte, ließ er überall nach dir suchen, aber fand dich natürlich nicht. Salazar machte nicht den Anschein, dass er dich umbringen wollte, vielmehr wollte er dich mit sich nehmen, Eleanor. Keine Ahnung, wofür er dich braucht, aber es scheint ihm ziemlich wichtig zu sein. Nachdem er feststellte, dass du nirgendwo zu finden warst, zog er alle Streitkräfte ab und floh."
Hermine fuhr daraufhin fort: „Alles in allem, wir sind hier nicht mehr sicher. Es macht keinen Sinn sich weiterhin hier zu verbarrikadieren und unseren nächsten Angriff zu planen, da wir in Ilvermony leichte Beute wären. Gibt es konkrete Ideen für einen neuen Unterschlupf?"
Alle zuckten nur ahnungslos mit den Schultern ausgerechnet derjenige, von dem ich es als allerletztes erwartet hätte, meldete sich zu Wort – Grindelwald: „Nun, wie Ihnen allen sicherlich bewusst ist, bin ich derzeit noch nicht auf dem neuesten Stand. Existiert mein geliebtes Nurmengard denn noch?"
Darauf antwortete ich: „Theoretisch ja, praktisch nein. Sie haben es zu einem Gefängnis umgebaut."
Doch Hermine erwiderte: „Das ist nicht ganz richtig. Nach dem Tod einer gewissen Person, wurde beschlossen die restlichen Gefangenen nach Askaban umzudisponieren. Es sollte dementsprechend leer sein." – „Na dann, da es keine anderen Vorschläge gibt, würde ich sagen – auf geht's! Dort würde uns definitiv niemand vermuten und wir hätten genug Platz für alle."
Hermine nickte zustimmend: „Stimmen wir ab. Wer dafür ist, dass wir unser Lager nach Nurmengard verlegen, hebt die Hand."
So gut wie jeder hob seine Hand und es war damit beschlossen. Hermine schloss die Versammlung und jeder strömte aus. Ich ging als Erstes zu Grindelwald und fragte ihn: „ Wie sieht's aus? Wollen wir erstmal etwas essen gehen, bevor wir mit dem Professor plaudern?" – „ Äußerst gern."
Auf dem Weg zum Speisesaal, welcher überraschenderweise die wenigsten Schäden abbekommen hatte, fragte er mich: „Wer ist dieser Bursche?" – „Da müssten Sie schon etwas konkreter sein." – „Was denkst du, wen ich meine? Natürlich deinen Geliebten." – „Geliebter, das hört sich ja an. Sein Name ist Draco Malfoy, Sohn von Lucius Malfoy und Narzissa Black."– „Ein reinblütiger Geselle also, vorzüglich."– „Das war ja klar, dass du ausgerechnet darauf Wert legst."– „Ich kann doch wohl nicht das Offensichtlichste vernachlässigen."– „Ja gut, bei dem Namen Black klingelt's nun mal."
Wir führten die Unterhaltung nicht weiter fort und holten uns anschließend ein Stück Schweinebraten aus der Küche mit Kartoffeln und Mischgemüse – einfach traumhaft. Während wir aßen, kam dann Professor Fontaine auf uns zu und ich antwortete mit halb-vollem Mund: „Ah, Professor, wir wollten im Anschluss direkt zu Ihnen kommen."– „Immer mit der Ruhe. Genießen Sie ruhig Ihr Essen."
Er setzte sich zu uns und da ich sowieso schon so gut wie mit dem Essen fertig war, erzählte ich ihm, dass wir demnächst Ilvermony verlassen und nach Nurmengard reisen würden. Er hielt unseren Plan für angebracht und nachdem ich ihm das ein oder andere Detail über meine Reise in die Vergangenheit erzählt hatten, plauschte er noch ein wenig mit Grindelwald. Da mich das ein wenig langweilte, fragte ich Fontaine: „Wäre es okay, wenn Sie auf ihn aufpassen könnten? Ich würde gerne noch etwas Zeit mit den Anderen verbringen." – „Selbstverständlich, gehen Sie nur."
Grindelwald fügte dieser Aussage noch hinzu: „Keine Sorge, ich werde schon keinen Unfug anrichten."– „ Man weiß ja nie."
So ging ich also schnurstracks zu Draco, da er mir logischerweise am Allermeisten gefehlt hatte. Er saß auf einer Bank und las ein Buch. Ja, richtig er las ein Buch. So setzte ich mich also neben ihn und legte meinen Kopf auf Dracos Schoß: „Was machst du denn da verrücktes? Seit wann liest du?" – „Nun, irgendwie muss man sich doch weiterbilden und außerdem geht man hier sonst vor Langeweile ein."– „Was habt ihr denn die ganze Zeit gemacht, nachdem die Schlacht vorüber war?" – „Hauptsächlich Wunden versorgt, Verwandte benachrichtigt und beim Aufbau geholfen. Da das Meiste nun von anderen übernommen wird, können wir uns endlich wieder uns selbst widmen."
Während wir redeten, strich er mir die ganze Zeit sanft durch die Haare und ich bekam Gänsehaut bei diesem Gefühl. Jedoch fiel mir auf, dass er des Öfteren nervös zur Seite guckte und ich setzte mich auf: „Was ist los?" – „Was meinst du?" – „Draco Malfoy, du müsstest wissen, dass ich es so langsam durchschaue, wenn du etwas mit dir herumträgst. Also sag mir jetzt sofort was dich belastet!" –„Es ist nichts, wirklich!"– „Na schön, dann behalte es halt für dich."
Er lehnte sich entspannt zurück und in der Ferne sah ich Kayla stehen, die uns die ganze Zeit argwöhnisch beobachtete. Auf einmal stand Harden direkt hinter uns und fügte natürlich seinen Senf hinzu: „Lenny Darling, so schön, dass du und Daddy Grindelwald es in einem Stück zurück geschafft habt." – „Es ist auch schön dich wiederzusehen Harden. Kommen wir doch gleich zur Sache. Was willst du?"–„Ich kam nicht umhin eure hitzige Diskussion zu hören und da unserem lieben Draco anscheinend die nötigen Eier fehlen, um seine Fehler zuzugeben, helfe ich der Sache mal auf den Sprung."
Nun schrie Draco, Harden an: „Verzieh Dich!"
Doch dieser lachte nur: „Ich geb dir einen kleinen Tipp Lenny, frag doch mal Kayla wie es ihr so während deiner Abwesenheit ging."
Ausgerechnet Kayla, das konnte nicht wirklich sein Ernst sein!
Wie von der Tarantel gestochen, stürmte ich auf sie zu und schrie: „Lief da irgendetwas zwischen dir und Draco und wag es ja nicht mich anzulügen?!" – „Nein, niemals!"
Ich glaubte keinem der Beiden auch nur ein Wort und nahm ihren Kopf in meine Hände, um ihre Erinnerungen zu durchforsten. Dabei fand ich so viel von Draco, dass ich gar nicht wusste wo ich anfangen sollte. Es war nichts handfestes, bis ich sah, wie sie neben ihm im Bett lag und sie sich küssten. Ab diesem Moment trat ich wieder aus ihrem Kopf hinaus und glühte regelrecht vor Wut.
„Ihr elendigen Lügner! Wie könnt ihr es wagen?! Während ich meinen Kopf riskiere, mein Leben riskieren, um euch zu retten, habt ihr ernsthaft das Bedürfnis mir in den Rücken zu fallen? Das ist das Hinterhältigste, was ich jemals erlebt habe!"
Draco fasste mich an meinem Handgelenk und meinte: „Bitte beruhige dich. Es ist nicht so wie es aussieht." – „Es ist nie so wie es aussieht, was?! Lass mich in Ruhe und fass mich nie wieder an. Ihr könnt froh sein, dass wir jede Streitkraft brauchen und ich euch deswegen nicht umbringen kann. Sollte ich es auch nur einmal mitbekommen, dass ihr einander Zuneigung zeigt, werde ich jedoch nicht zögern so viel ist klar."– „Ich war total betrunken. Ich liebe dich, Eleanor, bitte. Sie ist mir vollkommen egal." – „ Das kannst du dir jetzt auch sonst wohin stecken."
Harden hielt mich auf einmal an meinen Schultern fest und schrie: „Eleanor du glühst!" — „Natürlich glühe ich! Ich bin auch verdammt sauer!" — „Das meine ich nicht. Es- es sind eher deine Augen..."
Ich holte meinen Taschenspiegel aus der Tasche und sah, dass meine Augen grün glühten. Was war denn jetzt schon wieder mit mir los?!

 Was war denn jetzt schon wieder mit mir los?!

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Eleanor Slytherin II [pausiert]Unde poveștirile trăiesc. Descoperă acum