Teil88

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Der neue Tag schien sich für die beiden so richtig ins Zeug zu legen. Die Sonne strahlte und Hopkins hatte ein spätes Frühstück vorbereitet. Für den Fall, dass es dem jungen Master und seinem Freund noch nicht gut genug ging, hatte er Tabletts vorbereitet und könnte jederzeit im Schlafzimmer servieren. Als er das Lachen oben hörte, atmete er erleichtert auf und rief sofort bei Master Richard an, um ihm zu berichten. Nach dem Frühstück würde Master Richard mit Miss Perkins zum Dower House kommen, um sich selbst davon zu überzeugen, dass es dem jüngeren Master besser ging. Hopkins entschied jetzt, dass die Terrasse bestimmt der bessere Platz für das Frühstück wäre und räumte dort alles zurecht. Oben lief das Wasser im Bad beinahe ununterbrochen. Als Hopkins sicher war, dass die Herrschaften im Bad waren, ging er leise hinauf und legte ein paar frische Kleider zum Anziehen heraus. Danach kontrollierte er die Fenster und die Tür zum Balkon. Alle waren unversehrt und absolut funktionstauglich. Wieder unten kontrollierte er auch dort und zusätzlich die kleineren Fenster zum Keller. Diese schienen ihm zu leichtsinnig. Er ging vor die Tür und telefonierte dort mit einer Firma, die gewöhnlich leichte Ausbesserungsarbeiten am Haupthaus und den anderen Gebäuden vornahm. Er bestellte Arbeiter, die im Laufe des Tages alle Kellerfenster des Dower Houses mit festen Läden verschließen würden. Dann hörte er, wie der Amerikaner die Treppe hinunter kam. „Hopkins?"

„Hier Sir, vor der Tür."

„Guten Morgen. Sie haben schon gemerkt, dass es uns besser geht."

„Ja, Sir. Frühstück steht auf der Terrasse bereit."

„Sie sind 'ne Wucht."

„Danke, Sir."

„Ich wusste nicht, dass Sie beim Militär waren."

„Sie als Amerikaner wissen so Einiges nicht, Sir, nichts für ungut, Sir."

„Ich kriege Sie nicht dazu, mich Jeremy zu nennen, oder?"

„Das gehört sich nicht, Sir."

„Okay, vergessen Sie's. Ich hole Rufus."

Mit diesen Worten war der Amerikaner auch schon wieder auf dem Weg nach oben. Hopkins wunderte sich ein wenig darüber, dass er barfuß nach unten gekommen war, obwohl Hopkins sogar Socken und Schuhe bereitgestellt hatte. Nun ja, ganz sicher würde er sich noch an die britischen Gepflogenheiten gewöhnen. Als Nächstes machte er sich daran die Zeitungen zu kontrollieren. Master Richard wäre nicht erfreut, wenn irgendetwas über Mr. Harrisons Entführung und das furchtbare Verbrechen am jungen Master in der Presse wäre. 

No lies, keine LügenWhere stories live. Discover now