39| Whisper

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*Ruby P.o.V*

Ich steige aus dem Krankenwagen aus und laufe in die Notaufnahme. Die Sanitäter mir hinterher. "Was kann ich für Sie tun?", spricht mich ein Arzt an. "Sie ist auf den Schulfluren zusammengebrochen und wollte sich nicht behandeln lassen.", erklären die Sanitäter. Der Arzt nickt und führt mich in ein Behandlungsraum.

"Wären Sie so freundlich und würden Ihren Oberkörper frei machen?", fragt er mich und lächelt mich sanft an. Die Bilder meines geschundenen Rücken schießen mir in den Kopf. "Geht das nicht auch anders?", frage ich schüchtern. Stirnrunzelnd schaut er mich an. "Nein. Leider nicht." Ich schließe für einen Moment die Augen und lasse den Kopf in den Nacken fallen. "Ich kann das nicht.", murmle ich und stehe auf.

"Ruby bitte..", flüstert Mia unter Tränen, die in der Tür steht. "Mia. Ich kann das wirklicht nicht. Ich ... ich... Es tut mir leid.", sage ich mit tränenerstickter Stimme und renne an Mia vorbei aus dem Krankenhaus raus, an den Jungs vorbei.

Ich renne immer weiter, bis ich vor meiner Villa stehe. Meine Wangen sind tränenüberströmt und ich zittere am ganzen Körper. Ich kann da nicht rein..

Seufzend drehe ich mich um, wische mir die Tränen von den Wangen und gehe wieder zurück in die Richtung aus der ich gekommen bin. Meine Hände sind in dem übergroßen Pullover von Kyle versteckt und formen sich immer wieder zu Fäusten.

Wieso bin ich nicht einfach da geblieben und habe ihnen gesagt, was mein Vater mir antut?

Seufzend lehne ich mich gegen eine rote Ampel und warte darauf, dass sich die Farbe ändert. Gerade als ich über die Straße gehen will, legt sich eine Hand auf meine Schulter. Erschrocken drehe ich mich um und mache mich schon bereit demjenigen eine reinzuhauen, als ich Jace erkenne.

"Oh Gott was ist denn mit dir passiert?", fragt er und nimmt mich fest in den Arm.  "Ist nicht weiter wild.", Murmel ich und lege meine Arme um seine schmale Hüften. "Das sieht aber nicht so aus.", sagt er und schiebt mich von sich. Sein prüfender Blick bohrt sich in meine  Haut.

"Ich war im Krankenhaus.", gab ich schließlich nach. Erschrocken schaut er mich an. "Was? Wieso?" Ich seufze und lächle ihn beruhigend an. "Ich bin in der Schule ohnmächtig geworden und auf die Boden gefallen. Irgendwer hat einen Krankenwagen gerufen und mich gezwungen mitzufahren. Naja ich konnte mich nicht untersuchen lassen und bin abgehauen. Nach Hause konnte ich auch nicht und jetzt bin ich hier.", ratterte ich runter und kratzte mich verlegen am Nacken.

Jace mustert mich geschockt. "Na dann, setzen wir uns mal bevor ich dich noch tragen muss.", grinst er und legt mir einen Arm um die Schultern. "Danke." - "Nicht dafür, Kleine"

"Ich bin nicht klein!", empöre ich mich und haue ihm gehen seinen breiten Oberarm. Jace lacht laut auf und zieht mich neben sich auf die Bank in dem kleinen Park.

"Natürlich nicht.", grinst er kopfschüttelnd. Auch ich muss jetzt lachen und lehne mich erschöpft gegen ihn.

"Sag mal Ruby, wie sieht es bei dir eigentlich mit Jungs aus?", fragt Jace plötzlich. Sofort schießt mir ein Bild von Kyle in den Kopf.

"Bescheiden.", antworte ich jedoch lachend und schaue ihn an. "Aja. Wie heißt er denn?", fragt Jace und fängt an mich auszulachen. Kopfschüttelnd schaue ich ihn an.

"Ky-"

"Ruby!", ruft jemand. Erschrocken fahre ich zusammen und mache mich automatisch kleiner. Jace schaut mich verwundert an, bevor er hinter sich blickt.

"Meine Güte Ruby, jag mir nie wieder so einen Schrecken ein.", keucht Kyle und lehnt sich auf seine Knie, um zu Atem zu kommen. "Tut mir leid.", gebe ich kleinlaut zu und drücke mich noch enger an Jace.

Ich weiß, dass Kyle mir nie etwas tun würde und doch habe ich Angst davor seine Hand zu spüren. 
Ich bin erschrocken über mich selber, dass ich sowas denke, aber nach 10 Jahren reinster Qual habe ich mich daran gewöhnt verletzt zu werden. Immer und überall.

Eine kleine Träne entwischt den Fängen meiner Augen und flüchtet  über meine Wange, bevor sie auf Jace' Pullover ihre Freiheit findet.

Kyle schaut mich die ganze Zeit verwundert an, dich als er die Träne erkennt, nimmt er mich sofort in den Arm. Angespannt und mit großen Augen bleibe ich starr stehen und bewege mich keinen Zentimeter.

In Umarmungen ist man am Verwundbarsten. Man kann sich nicht wehren.

Schnell löse ich mich von Kyle und wische mir über die Wangen. Kyles verletzter Blick ruht auf mir.

"Also.. ähm .. Kyle? Das ist Jace. Jace? Kyle.", stelle ich die beiden einander vor. Jace grinst mich wissend an. Ich verdrehe nur die Augen und zeige ihm den Mittelfinger.

"Jungs? Ich brauche einen Kaffee.", sage ich schließlich und schaue sie auffordernd an.

Jace und Kyle stehen auf und kommen auf mich zu. Jace legt einen Arm um meine Schultern und flüstert mir etwas ins Ohr.

"Der steht ja mal sowas von auf dich"

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Hey ihr Süßen,

Tut mir leid, dass das Kapitel nicht, wie versprochen, gestern kam, aber ich musste noch lernen und habe heute mein Zimmer gestrichen ^^

Jedenfalls ist hier das 39. Kapitel. Ich war btw noch nie so unglaublich unzufrieden mit einem Kapitel ..

Es ist viel zu kurz und die Handlung ist ziemlich langweilig. Tut mir leid ..

Ich hoffe es gefällt euch trotzdem und ihr seid mir nicht allzu böse 😘

Ich hab euch lieb <3

Bis in zwei Wochen !

Eure
Alisha <3

When the mask falls...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt