26|Moving

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Happiness can be found, even in the darkest of times,                                                                                        if one only remembers to turn on the light.                                                                                                   ~Albus Dumbledore

*Sam P.o.V*

Ich packe die letzten Sachen in die umherstehenden Umzugskartons. Seufzend schaue ich mich noch mal um. In dem, ansonsten leeren, Zimmer stehen nur noch ein Bett und der Kleiderschrank. Seit zehn Jahren lebe ich nun hier und jetzt soll ich in meinen Geburtsort zurückziehen. 

Ich meine, ich sehe Ruby endlich wieder. Die Klassenfahrt ist jetzt auch schon wieder eine Woche her. Aber hier muss ich alles aufgeben. Meine Freunde, meine Schule. Gestresst fahre ich mir durch die Haare. 

Da klopft es an meine Zimmertür. Ich drehe mich um und schaue direkt in die geschockten Augen Lisas. Schnell gehe ich zu ihr und nehme sie fest in den Arm. "W-was macht der Umzugswagen v-vor der Tür? U-und warum stehen hier überall Kartons?" Ihre Stimme zittert. 

Wieder einmal verlässt ein Seufzen meine Lippen. "Schatz, ich glaube ich muss dir was sagen.", murmle ich in ihre Haare. Sie verspannt sich augenblicklich. "Du...du ziehst um?", fragt sie ungläubig. Ich nicke leicht.  

Sie versteift sich leicht und schaut mich mit tränennassen Augen an. "Wohin?" Ich fahre mir gestresst durch die Haare. "Visalia.", murmle ich. Sie schnappt erschrocken nach Luft. "Das ist drei Stunden von Riverside!", flucht sie. Ich nicke niedergeschlagen. 

"Es tut mir auch wirklich leid, aber ich muss wieder zurück.", sage ich leise und trete ein paar Schritte von ihr zurück. "Seit wann weißt du es?", fragt sie. Ihre Stimme dabei erstaunlich fest. "Einem Monat.", murmle ich. Sie zieht scharf die Luft ein. "Und du hältst es nicht für nötig mir das zu sagen?! Ich bin deine Freundin, verdammt!", brüllt sie plötzlich. 

Ich zucke leicht zusammen. "Nein, ich habe nie den richtigen Moment gefunden." Sie runzelt die Stirn. "Für so eine Nachricht braucht man nicht den 'richtigen Moment'! Man sagt es einfach!", sagt sie eingeschnappt. Ich schüttle den Kopf. "Nein. Ich ziehe weg. Da braucht man den richtigen Moment um seiner festen Freundin zu sagen, dass so ein Ereignis bevorsteht. Vor allem, wenn man die Eltern der besagten Freundin gefragt hat, ob diese mit umziehen darf und die Eltern Ja gesagt haben.", sage ich ruhig.

Ein unsicheres Lächeln legt sich auf meine Lippen, während Lisa versucht das Gesagte zu verarbeiten. Als dieser Prozess beendet ist, starrt sie mich mit offenem Mund und riesigen Augen an. "W-was?", fragt sie. "Wenn du willst kannst du mit mir und meiner Familie nach Visalia ziehen. Aber natürlich nur wenn du willst!", sage ich. Ihre Augen weiten sich noch ein wenig mehr, wenn das überhaupt möglich ist, bevor sie hektisch nickt. 

"Das ist... Natürlich! Natürlich will ich mit dir umziehen!", sagt sie und über ihre Wangen fließen Freudentränen. Zumindest hoffe ich, dass es welche sind. Sie kommt schnell zu mir und schmeißt sich mir in die Arme. Lachend schlinge ich meine Arme um ihre Taille und drücke sie eng an mich. 

"Ich fahre schnell zu mir und packe die wichtigsten Sachen zusammen." Ich nicke und streiche ihr sanft die Tränen von den Wangen. "Wir sind in einer Stunde bei dir." Sie nickt und drückt mir einen kleinen Kuss auf die Lippen. Bevor sie aus meiner Zimmertür verschwinden kann, rufe ich ihr noch schnell etwas hinterher. 

"Ich liebe dich."

Sie dreht sich zu mir um und in ihren Augen ist nichts, als Hingabe zu sehen. "Ich dich auch." Ein Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht. Sie dreht sich um und verlässt das Haus. Ich lasse mich auf mein Bett fallen und lege den Unterarm über meine Augen. Das Lächeln werde ich heute nicht mehr von meinen Lippen bekommen. Da klingelt mein Handy. 

When the mask falls...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt