17|Rumors

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Gerüchte sind wie Schwänze, immer im Mund einer Schlampe. ~Unknown

*Ruby P.oV*

Ich habe Spaß. Das erste Mal seit 10 Jahren kann ich wirklich sagen, dass ich Spaß habe. Meine Augen, zeigen wieder was ich fühle. Kyle lächelt mich an.

Da räuspert sich jemand hinter uns. Wir fahren herum. Als ich sehe, wer da steht, bauen sich sofort wieder die Mauern in meinem Inneren auf. Die Freude ist aus meinen Augen verschwunden.

"Was willst du?", frage ich kalt. Max schaut mich mit genau so wenig Emotionen im Blick an. "Mit dir reden." Kyle schaut mich an. Er schüttelt kaum merklich den Kopf. "Was du mir sagen willst, kannst du auch vor meinen Freunden sagen.", sage ich Max mustert die Jungs und Mia. Bei Mia hat er den gleichen Blick mit dem er mich früher auch immer angeschaut hat. Sofort läuten bei mir alle Alarmglocken.

"Weißt du was, lass uns doch rausgehen.", murmle ich und gehe vor. Als ich an Kyle vorbeikomme, flüstere ich ihm zu, dass er auf Mia aufpassen soll. Er nickt ohne zu zögern. Max und ich gehen auf den Flur, wo ein paar Mädchen stehen. "Könntet ihr bitte kurz gehen?", fragt Max freundlich. Die Mädchen schauen erst uns komisch an, dann sich und gehen anschließend kichernd den Flur entlang.

Ich lehne mich gegen die Spinde. "Also? Was soll das?", frage ich ihn. Er schweigt und mustert mich. "Du bist noch schöner geworden.", sagt er leise und kommt ein paar Schritte auf mich zu. "Freut mich, dass du mich hübsch findest. Da bist du aber auch der Einzige.", sage ich. Er grinst dreckig. "Vor allem, wenn man dich von hinten nimmt." Seine Stimme ist rau und seine Augen schwarz vor Lust. Ich gehe ein paar Schritte von ihm weg.

"Max, du wolltest mich vergewaltigen. Damals hast du es nicht geschafft, weil die Nanny kam. Und dieses Mal wirst du es nicht schaffen, weil hinter dieser Tür 10 Jungs sitzen, die für mich ihr Leben geben würden.", versuche ich ihn davon abzuhalten näher zu kommen. Doch er grinst nur noch breiter. "Max!", brülle ich nun. Er schreckt zusammen. "Es reicht! Geh endlich in Behandlung! Und lass Mia in Ruhe! Wenn du ihr das Gleiche antust, wie mir, bist du tot!"

Ich drehe mich um und flüchte in die Cafeteria. Kyle nimmt mich sofort in den Arm. "Hat er dir weh getan?", fragt er und schaut mich prüfend an. "Nein. Hat er nicht.", murmle ich und lege den Kopf auf die Tischplatte. Als ich ihn wieder hebe, steht Mia neben mir. "Halt dich von ihm fern. Hörst du?", frage ich. Meine Augen glitzern panisch. Sie nickt verwirrt und schließt mich fest in ihre Arme. "Alles wird gut.", flüstert sie.

Nein. Nichts wird gut werden. Mein Vater wird mich schlagen, bis einer von uns tot ist. Max wird weiter Lehrer und Psychologe bleiben.Ich werde weiterhin Kyle und Mia anlügen. Jenna wird mich weiterhin behandeln, wie ein Knecht. Alles wird so bleiben, bis ich tot bin. Ich denke, das dies schon bald passieren könnte. Durch Vaters Schläge komme ich irgendwann ums Leben.

"Hey Ruby." Eine schwere Hand legt sich auf meinen Rücken. Ich schrecke hoch und springe ein paar Schritte zur Seite. Olly schaut mich verwirrt an. "Alles klar?" Ich nicke. "Klar.", sage ich und lächle ihn an. Aber das Lächeln erreicht nicht meine Augen und die Mauern, die ich mir über die Jahre aufgebaut habe, sind jetzt aus Stahl, ohne jegliche Möglichkeit sie einzureißen. Ich wäre Schuld, wenn Mia vergewaltigt werden würde. Und das könnte ich mir nie verzeihen. Ich muss mich von ihnen fernhalten.

"Ich muss gehen.", murmle ich und renne aus der Cafeteria auf den Schulhof. Hinter mir ertönen schnelle Schritte. Ich drehe mich um. Kyle rennt mir nach. "Was willst du?", frage ich kalt. Er bleibt stehen. "Ich will wissen, was mit dir los ist!" Mein Blick wird sanfter. "Ich will nicht, dass euch was passiert und deswegen muss ich mich von euch fernhalten. Bitte akzeptiere das!", flehe ich und renne weiter. Ich springe in mein Auto und fahre los. Keine Ahnung wohin oder wie lange. Einfach drauf los.

When the mask falls...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt