F O R T Y - F I V E

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Mir war auch klar, dass ich es Milo nicht wirklich übel nehmen konnte, aber mein Kopf brannte einfach durch. Ich war eigentlich nie derjenige, der viel Wert auf andere Personen, die nicht zu meiner Familie gehörten, legte. Alexis war wohl eine Ausnahme, denn mit ihr Zeit zu verbringen, war einfach unbeschreiblich. Es fühlte sich so an, als würde ich sie schon Jahre kennen und dementsprechend vertraute ich ihr ungemein.

Andere Mädchen, die mich kannten, wussten vielleicht meinen Namen, aber viel mehr gab ich nie von mir Preis.

"Wir brechen um 22Uhr auf. Nutzen wir die Dunkelheit zu unserem Vorteil." Sam, Marco und Flin nickten und verließen unser Wohnzimmer. Es war nicht unser erstes Mal, so etwas zu tun. Jeder wusste also, was er tun musste.

Jeder außer mir. Ich wusste nicht, wohin mit mir. Klar denken war auch ein riesen Problem, denn an alles was ich denken konnte, war Alexis und wie es ihr wohl erging.

Die Worte meiner Mutter spielten sich in meinem Kopf ab.

E' unica. Prenditi cura di lei, Damian. Perche' sono sicura che non troverai piu' qualcuno come lei. Tienila vicina e non lasciarla andare.

Was so viel hieß wie:

Sie ist einmalig. Pass auf sie auf, Damian. Denn ich bin mir sicher so jemanden, wie sie wirst du nicht mehr finden. Halte sie nahe und lass sie nicht mehr gehen.

Ich schluckte. Wie gerne hätte ich noch ein letztes Mal mit ihr gesprochen, ihre Hand gehalten, in ihre Augen gesehen und vor allem ihre Stimme gehört. Wie in Watte gepackt hatte ich mein Handy in meine Hosentasche gleiten lassen und abrupt fuhr ich an die Seite ran.

Meine Brust hatte weh getan und mit Tränen in den Augen lehnte ich meinen Kopf gegen meinen Sitz. Mein Herz fühlte sich schwer an und ich unterdrückte ein Wimmern, welches meinen Lippen entkommen wollte.

Wie in Trance besorgte ich das, was mir dabei helfen sollte mir alles zu erleichtern. Ich war bereits einmal abgerutscht und ein zweites Mal wollte ich es eigentlich nicht mehr zulassen.

Ich wollte Milo, Dad und vor allem Alexis nicht enttäuschen.

Aber ich war gebrochen. Ich dachte, ich wäre allein und wäre Alexis nicht aufgetaucht, hätte ich mich wahrscheinlich so zugedröhnt, dass ich nicht mehr hätte wissen können, wo vorne und hinten war.

Als sie nach mir griff und mich ansah, spürte ich, wie durch ihre Berührungen der Wille wieder in mich zurückkehrte. Ich ließ es zu. Ich wehrte mich nicht, als sie mir die Spritze aus der Hand nahm, denn alles was ich im Moment wahrnahm, war ihre Anwesenheit, ihre Körperwärme und ihre Berührungen.

Für kurze Zeit war ich frei, jedoch wurde ich wieder in die Realität befördert und langsam hatte ich gespürt, wie sich alles zusammenzog.

Ich war nicht wirklich die Person, die gerne Gefühle zeigte und wenn, dann meistens nur meine Aggressionen. Als sich also Panik in mir ausbreitete, wollte ich mich von dem Mädchen, dass sich um mich kümmern wollte, entfernen, aber die Tatsache, dass sie sich weigerte und bei mir blieb, bestätigte, was ich ihr bedeutete und dass ich sie nicht verdiente.

"Ist alles okay?" Milo tauchte neben mir auf. Ich saß draußen auf der Bank, die Alexis so gern mochte. Ich konnte nachvollziehen, warum sie gerne hier war. Der Ausblick war einfach atemberaubend. Chicago war wirklich eine schöne Stadt und würde ich nicht so viel Schlechtes mit ihr verbinden, könnte ich mir gut vorstellen hier zu bleiben. "Stai bene? Si', va tutto bene", gab ich ironisch von mir und ich sah im Augenwinkel, wie mein Bruder darauf wartete, dass ich mich zu ihm drehen würde.

Dies tat ich aber nicht. Mein Blick war auf die Stadt gerichtet und meine Gedanken galten Ramirez, welcher sich auf ein Aufeinandertreffen mit mir freuen konnte. "Mi dispiace, e ti prometto che la riavremo indietro." Milos Stimme war leise und wurde fast von den Anweisungen meines Vaters übertönt, die er im Hintergrund umherschrie.

Ich winkte ab und sah ihm entgegen. "Schlussendlich kannst du ja nichts dafür." Ein Lächeln zierte die Lippen meines Bruders und vorsichtig hob er einen Arm an. Es war lange her, dass es nötig war dies zu tun und das letzte Mal, als ich es tat, war bei meiner Panikattacke, die ich wegen dem Entzug bekam.

Ich wusste nicht, ob ich seiner Einladung entgegenkommen sollte, denn mittlerweile war ich achtzehn und brauchte meinen Bruder eigentlich nur noch für den Alkohol, den mir die Läden nicht verkaufen wollten. Ich krümmte meine Nase und rieb einmal über sie. Meine Augen fixierten meinen Gurt, der an der Schnalle den Mond widerspiegelte.

Milos Arm war auch nach zehn Sekunden noch angehoben, was mir deutlich machte, dass er darauf bestand. Widerwillig ließ ich mich von seinen Armen umschließen und es erinnerte mich an die Tage, an denen er mir half schlimme Zeiten zu überstehen.

Dies tat er auch jetzt und auch wenn er ein verdammt nerviger Bruder war, bedeutete er mir sehr viel.

"Non importa cosa succede. Staremo insieme."

Mit einem nicken stimmte ich ihm zu.

Egal was passiert. Wir bleiben zusammen.

Mit dieser Lesenacht sind wir in der Story um einiges vorangekommen

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Mit dieser Lesenacht sind wir in der Story um einiges vorangekommen. Ich hoffe es gefällt euch bis jetzt und ich sag mal gute Nacht. <3

Mich würde interessieren, was ihr denkt...

Wie denkt ihr, geht es weiter?

AlloraFiore <3

Hostage - He Saved Me #IceSplinters19 #WinterAward18 #SkyAward19Where stories live. Discover now