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Als ich nach drei ganzen Stunden es endlich schaffte einzuschlafen, weckte mich sogleich auch schon wieder ein lautes Gebrülle auf:„Isch werd ihn eigenhändik errwührgen!"
Erschrocken riss ich meine Augen weit auf und sah direkt in Harrys zorniges Gesicht, der neben meinem Bett hockte und mich zusammen zucken lies.
„Dieser Junge ischt nich mehr mein Sohn!" schrie er weiter und kam mit seinem Kopf immer näher zu mir. Ich konnte seinen Alkoholgestank deutlich riechen.
„W-Was tust du hier?" fragte ich geschockt und setzte mich langsam auf, um das Nachtlicht am Tisch neben dem Bett aufzudrehen. Nun konnte ich Harrys Mimik noch besser erkennen. Er hatte stechrote Augen und sein ganzes Gesicht war blasser denn je. So war ich ihn gar nicht gewohnt. Ich hatte Harry noch nie betrunken erlebt.
„Der Kussssss!" platzte es plötzlich ohne Zusammenhang mit dem vorherigen Thema aus ihm heraus. „Den hab isch mir scho lang gewünscht!"
Verwundert sah ich auf ihn herab. Sprach er soeben von dem Kuss, auf der Beerdigung meiner Mutter?
„Du bist betrunken" versuchte ich ihm schnell zu erklären mit der Hoffnung, er würde aufhören zu reden, doch es kam ganz anders.
„Wolltest du nich scho immer wisen, was Dylan damals gemeind hat beim Restaurant?" lachte er leise und sah mich mit einem breiten Grinsen an. Überlegend schüttelte ich den Kopf. Meinte Harry den Abend, als wir bloß zu zweit Essen waren, um unsere Beziehung zueinander zu verbessern, doch Dylan mich anschließend zum See entführt hatte? Da hatte Dylan tatsächlich Sorgen um mich, wegen Harry.
„Dylan dieser Hunt hat misch am Vorabend erwischt, wie isch mastubiert hab" prustete er auf einmal los, das mich allerding alles andere als zum Lachen brachte. Harry war zwar noch relativ attraktiv für sein Alter, allerdings viel zu alt für mich. Diese Vorstellung wie er mastubierte war alles andere als anturnend für mich.
„Und du!" schrie er plötzlich wieder lauter auf und kramte sehr bemüht etwas aus seiner Hosentasche heraus. „Du warst meine Vorlage!" Mit einem befriedigendem Blick warf er mir ein Foto auf die Bettdecke. Vorsichtig nahm ich es mit runzelnder Stirn in die Hand und betrachtete es genau. Und tatsächlich. Auf diesem Bild war ich zu erkennen als wir uns bei diesem noblen Restaurant alle offiziell kennen lernen sollten. Ich saß alleine mit Dylan zu Tisch. Wann hatte Harry mich heimlich fotografiert?
Mein Herz begann aufgeregt zu Klopfen und mein Verstand wusste nicht mehr wo unten und oben war.
„I-Ich möchte das d-du gehst!" stotterte ich nervös und warf ihm das Bild wieder vor die Füße.
„Warum?" fragte er mit traurig gespielter Stimme und stand langsam mit einem extra lauten Stöhnen auf. „Wir könnten so viel Spas haben" lallte er und breitete seine Arme weit aus, wobei er fast das Gleichgewicht verlor.
„Harry nein!" mahnte ich ihn und rutschte noch weiter zurück, das ich bereits am anderen Ende bei der Bettkante saß.
„Olivia war nie so angewiddert von mir!" beschwerte er sich und packte plötzlich ein Knöchel von mir, das mich zum aufquietschen zwang:„Hör auf!"
Doch er reagierte gar nicht auf mich. Er war wie ausgetauscht. Von einem netten Gentleman wurde nun ein stinkender Säufer.
„Komm her!" brüllte er mich wütend an und zog mich mit all seiner restlich Kraft zu ihm. Mit Erfolg. Ich war einwenig erstaunt über seine Kräfte. Vor kurzem konnte er noch kaum aufrecht stehen und plötzlich schaffte er es mich über mein ganzes Bett zu zerren.
„Nein bitte nicht!" flehte ich bereits und strampelte wild mit meinen Beinen herum, doch sein Griff war stärker als gedacht. Stattdessen schnappte er sich meine Decke, unter der ich vor ein paar Sekunden noch geschützt war und schmiss sie schnell auf den Boden neben sich.
„Du wirst Spas haben" versuchte er mich zu besänftigen, allerdings hörte ich kein bisschen auf ihn. Mir war bewusst was er von mir wollte.
So schnell er konnte drehte er mich auf den Rücken und kroch langsam mit einem schmutzigen Grinsen auf mich darauf:„Ich will dein Gesicht sehen"
Mit zusammgepressten Lippen schüttelte ich hastig meinen Kopf und versuchte ihn von mir herunter zu schupsen, doch er hielt meine beiden Hände fest und führte sie langsam zu seinem Gürtel.
„Ich will das nicht" schluchzte ich bereits, doch Harry war alles egal.
„Halt dein Maul!" schrie er aus der Stille plötzlich auf und begann fest auf mein Gesicht einzuschlagen. Weinend lag ich regungslos da und spürte wie meine Stirn samt Auge zum pochen und brennen begann. Die Schmerzen waren noch unerträglicher als die Tatsache Harry auf mir Sitzen zu haben.
„Bitte" wimmerte ich jedoch leise weiter und zog meine Hände zu mir zurück.
„Hörst du nicht?" knurrte er aggressiv und öffnete dabei hastig seinen Gürtel.
„Dylan wird dir deinen verfickten Arsch aufreißen!" überkam mich plötzlich mein Zorn, das ihn nicht gerade zu begeistern schien. Denn sein Blick wurde noch finsterer als er ohnehin schon war.
„Der ist im Knast" erinnerte er mich mit bissiger Tonlage und drehte brutal auf den Bauch. Doch ich gab auf zu entkommen. Still lag ich einfach bloß da und betete, das dieser Albtraum endlich aufhörte. Ich konnte spüren wie er meine Pyjamerhose hinunter zog und sein ganzes Gewicht auf mich lagerte. Angewidert verzog ich mein Gesicht und wischte meine Tränen in das Bett.
„Bitte" flüsterte ich ein letztes Mal, bevor er mich an den Haaren packte und mit seinem Penis in mich eindrang. Mit leerem Blick presste ich meine Lippen aneinander und versuchte mir mit all meiner Kraft vorzustellen, das Dylan auf mir lag und nicht Harry, sodass diese ganze Situation halbwegs erträglicher wurde. 
„Du bist so geil!" stöhnte er auf und zog mich an den Haaren immer weiter nach hinten, sodass es schon zum schmerzen begann, doch ich wehrte mich nicht mehr. Es war still. Man konnte bloß das regelmäßige Klopfen des Bettes an die Wand hören und Harrys schweren Atem.
„Fick mich!" stöhnte er lauter und wurde immer schneller, bis er schließlich seinen Höhepunkt erreicht hatte.
Diese paar Minuten kamen mir wie Stunden vor.
Schluchzend lag ich da und spürte wie er angestrengt von mir hinuter kletterte.
„Morgen wieder" lachte er laut los und machte diese ganze Situation zu einem Witz. Allerdings ignorierte ich ihn. Still lag ich immer noch in der gleichen Position wie vorhin und starrte geradeus an die Wand. Das letzte was ich von ihm hörte waren die schweren Schritte zur Tür.

Rote UnterwäscheWhere stories live. Discover now