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Als wir am Nachmittag zu Harry gingen, um den ganzen Umzugsquatsch zu besprechen hoffte ich einfach nur, das Dylan nicht zu Hause war und ich einfach so schnell wie möglich den Umzug so wie wie es nur ging zu verschieben.
Harrys weißes Haus ähnelte schon fast einer Villa. Die Fenster waren riesengroß und wahnsinnig sauber und der Vorgarten sah wie in einem Bilderbuch aus.
Als meine Mutter anläutete stieg meine Nervosität.
Ohne lange zu warten öffnete sich von innen die riesengroße Stahltür. „Kommt doch rein" begrüßte uns Harrys freudiges Gesicht. Schnell drückte meine Mutter ihm einen Kuss auf die Lippen und stolzierte mit mir gemeinsam hinein, in das Wohnzimmer, wo eine weiße Bank mitten im Raum stand, mit einem riesengroßen Fernseher davor an der Wand hängend. Dieses moderne Haus, war das Gegenteil von unserer Wohnung. Im Vergleich zu diesem hier, war unseres eine Bruchbude.
„Setzt euch doch" Gastfreudig deutete er auf die Bank und brachte sofort ein Tablett mit frischen Getränken darauf. Mit einem nicken nahm ich ein Glas Wasser und machte einen kräftigen Schluck davon.
„Sind die Jungs gar nicht zu Hause?" Fragte meine Mutter leicht enttäuscht, wobei ich mir einfach nur dachte: ‚Bitte lieber Gott, mach das sie eine Leben, im Gegensatz zu mir haben und mit Freunden unterwegs sind'
„Christian ist momentan in der Bibliothek für die Schule, doch er sollte bald kommen und Dylan ist in seinem Zimmer und hat gerade Besuch"  Seine Stimme klang nach dem und einwenig angeschlagen und genervt, doch er überspielte dies relativ schnell mit einem weiteren Grinsen.
Besuch? Dylan hatte Besuch? So wie sich das von Harry anhörte, klang es so, als ob dieser Besuch nur für einen Tag geplant ist und weiblich ist.
„Lass uns erstmals über den Termin reden" lenkte Mutter vom Thema ab und holte einen Notizblock heraus, wo sie bereits mehrere Datum aufgeschrieben hatte.
Ich fühlte mich jetzt schon unpassend, doch ich musste auf jeden Fall den spätesten Termin nehmen.
„Ich bin für...-" platzte es aus mir heraus. Schnell schaute ich auf das Blatt und suchte den spätesten Termin heraus. „-Nächste Woche Samstag?" 
Überrascht hob Harry beide Augenbrauen und schaute kurz meine Mutter an, die bloß unbeholfen mit den Schultern zuckte.
„A-Also mir stünde nichts im Wege" versuchte sie meinen etwas unerwarteten Vorschlag charmant zu lösen.
„Ja schon, aber ist das nicht etwas spät?" Fragte er uns und nahm den Notizblock vorsichtig in seine Hand. Mit runzelnder Stirn suchte er einen früheren Termin, das mir gar nicht gefiel.
„Ich finde der ist perfekt" zischte ich schnell, um ihn noch umzustimmen. Doch sein Blick blieb weiter auf den Block gerichtet. „Immerhin müssen wir uns ja auch von unseren alten Häusern verabschieden, wo wir aufgewachsen sind" versuchte ich nun die depressive, Kindliche Art, das beide schon etwas hellhöriger machte.
„Sie hat recht" stimmte Harry mir nachdenklich zu und kratzte sich am Hinterkopf. „Kinder brauchen eine Verarbeitungszeit" versuchte er nun auch meine Mutter komplett zu überzeugen. Auch wenn das kompletter Schwachsinn war, was er von sich gab. Erstens war ich kein Kind mehr und zweitens braucht auch ein Kind nicht eine so lange Verarbeitungszeit, um sich von einem Gebäude zu verabschieden, doch mir war alles im Moment recht, das diesen Termin zurecht rückte.
„Wenn ihr meint" sprach sie zögerlich und stöberte in ihrer Tasche herum, um ihr Handy heraus zu holen. „Dann trage ich mir den Terim im Kalender ein" schnell tippte sie irgendwas im Handy herum und steckte es wieder weg.
„Dann können wir ja auch schon mit den Angeboten beginnen" lachte sie aufgeregt und holte alle Magazine für Möbel aus ihrer Tasche heraus und klatschte sie auf den Glastisch vor uns.
Harry und ich verdrehten gleichzeitig die Augen und atmeten tief durch.
Sofort suchte ich eine Ausrede, um mich vor dieser Aufgabe zu drücken. „Wo ist das Badezimmer?" Fragte ich schnell und stand langsam auf.
„Im Zweiten Stock, rechts" antwortetet er schnell und zwinkerte mir Verständnisvoll zu.
Dankend marschierte ich zu den Treppen und setzte einen Fuß vor den anderen. Ich hoffte das ich nicht Dylan mit seinem Aufriss nun begegnen würde. Das wäre mir peinlich. Immerhin hat er es geschafft mich zu verleiten und das nur dank seinen Aufreizen. Ich Wette dieses Arme Mädchen will in Wirklichkeit auch nicht hier sein, doch Dylan hatte sie mit seinem gespieltem Charme und seinen dreckigen Gedanken verzaubert.
Schnell ging ich nach rechts und musste leider bemerken, dass rechts mehrere Türen waren. Genervt atmete ich aus und hoffte, das sich Dylans Zimmer links befand.
Mit geschlossenen Augen stand ich da und versuchte irgendwelche Stimmen zu hören, die mir einen kleinen Hinweis geben könnten, das ich in diesen Raum besser nicht gehen sollte, doch bei meinem Glück konnte ich bloß das Gelächter meiner Mutter hören.
Mit einer ermutigenden Stimme in mir ging ich vorwärts und öffnete die erste Tür. Kein Badezimmer und zum Glück auch kein Dylan.
Leise schloss ich sie wieder und ging zur nächsten. Dort war ebenfalls kein Bad, sondern bloß ein Fitnessraum. Die hatten sogar ein eigenen Raum für Sport. Erstaunt ging ich zum nächsten Ziel, wobei die Tür einen kleinen Spalt offen war. Das erschien mir zu verdächtig. Kurz und vorsichtig blickte ich durch diesen Spalt und versuchte etwas zu erkennen, doch ich konnte bloß eine leere Wand mit einem Schreibtisch erkennen. Darauf befanden sich irgendwelche Bücher und Klamotten. Diese Kleider erinnerten mich an Dylans. Sofort stand ich steifer da und versuchte leise wieder weg zu gehen, doch als ich vorsichtig und auf Zehnspitzen rückwärts hopste, knallte ich gegen etwas hartes. Erschrocken drehte ich mich hastig um und blickte direkt auf eine vertraute, nackte Brust.
„Kann ich dir irgendwie behilflich sein?" Fragte Dylan mich mit einem Knurren im Hintergrund und einen wütenden Blick.
Erstarrt von seinem Anblick schüttelte ich den Kopf. „I-Ich dachte das wäre das Bad"
Amüsiert hob er eine Augenbraue. „Das Bad ist dort" grinsend deutete er auf die Tür schräg gegenüber, wo auch gerade seine Begleitung halb Nackt heraus kam und mich gründlich musterte. Ihre gefärbt braunen Haare hatte sie nass und ihr schlanker, großer Körper war in einem kleinen Handtuch eingewickelt, das gerade noch das bedeckte, was es bedecken sollte.
„Wer ist das?" Fragte sie schnell und lehnte sich mit einem triumphierenden Blick gegen seine muskulösen Oberarme.
„Meine Stiefschwester" sprach er schnell und schupste dieses Mädchen grob weiter in sein Zimmer und gab ihr noch schnell einen Klaps auf den Hintern, das ihr gefiel, denn sie begann zu lachen und tat was er ihr deutete.
„Wie heißt sie denn?... Malin?" Fragte ich sarkastisch und verschränkte meine Arme.
Überraschenderweise begann er zu lachen und schüttelte den Kopf. „So weit ich mich erinnern kann, lautet ihr Name 'geht dich nen scheiß an'" breit Grinsend beugte er sich leicht nach vorne und zwinkerte mir mit einem Auge zu.
Wütend atmete ich durch und marschierte geradewegs in das Bad, wohin ich von Anfang an eigentlich wollte.
„War schön dich zu sehen!" Schrie er mir noch hinterher, währenddessen ich zornig die Badezimmertür zu schmiss, das einen lauten Knall erzeugte.

Rote UnterwäscheWhere stories live. Discover now