LXXXVI.

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Da saß ich nun. In meiner Stammkneipe in LA am Klavier und spielte ein paar Songs. Mein Whiskyglas stand oben drauf und lächelte mich an. Mittlerweile habe ich aufgehört zu zählen wie viele es schon waren. „Komm nach Hause, mein Freund." Luke sagte diesen Satz schon seit Stunden aber ich wollte nicht nach Hause. Deshalb bin ich für einige Tage nach LA geflogen. Einfach mal abschalten von diesem ganzen Mist. Doch nun stand Weihnachten vor der Tür. Gerade da konnte ich sie nicht ausgrenzen. Meine Kinder haben es verdient ein harmonisches Weihnachten zu bekommen. Doch sie dann zu sehen schmerzte umso mehr. Seit Tagen hatte ich sie nicht mehr gesehen und das viel mir schon schwer. Das sie mich so getäuscht hatte, konnte und wollte ich nicht verstehen. Wie sollte das denn bitte an Weihnachten ablaufen? Harmonie stand dort, jedenfalls nicht auf dem Programm. „Mel und Junior warten auf dich also bewege deinen Arsch." Luke nahm mir das Glas weg, als ich gerade einen Schluck nehmen wollte. Widerwillig fuhr ich mit ihm zum Flughafen und wir flogen zurück nach NY. Mit Sonnenbrille bei Regenwetter macht sich immer gut. Innerlich hoffte ich das die beiden noch schliefen, doch da freute ich mich zu früh. Wütend standen sie beide vor mir und warteten darauf das ich etwas sagte. „Na wie viel haben wir denn diesmal getrunken." Schnippisch nahm Melody mir die Sonnenbrille an. Meine Augen waren rot und geschwollen. Ich hatte ja auch kaum geschlafen und das ist noch gelinde ausgedrückt. „Geh duschen und lege dich hin. Morgen ist Weihnachten und will einen schönen Abend mit meinen Eltern verbringen." schnauzte mich nun mein Sohn an. Ohne ein weiteres Wort zu wechseln gingen sie jeweils in verschiedene Richtungen. Meine Wege führten mich ins Badezimmer wo ich mir erstmal eine ausgiebige Dusche gönnte. Als ich fertig war betrachtete ich mich im Spiegel. Das alles hatte ich doch schon mal durch. Warum musste es immer wieder geschehen? Sie hat so getan als wären ihre Gefühle ausgeschaltet obwohl sie da waren. Warum ist sie denn nicht zurück gekommen zu mir wenn sie an waren? Hat es ihr etwa Spaß gemacht Menschen zu töten? Das alles machte mich fertig. Nach 4 Tagen ohne Schlaf wurde es Zeit das ich den nachhole. Mein Schlafzimmer machte ich dunkel und dann lag ich auch schon in meinem geliebten Bett.

Ich schlief bis zum nächsten Morgen durch. Mein Körper hätte auch noch länger geschlafen doch ich wurde durch die Schreie einer gefangenen aufgeweckt. Achja die lebt ja auch noch. Angezogen beschloss ich ihr einen Besuch abzustatten. Keuchend lag sie auf dem Boden. „Frohe Weihnachten Paige." amüsiert wäre ich ihr eine Flasche Wasser in die Zelle. „Kannst du mir eine Frage beantworten?" Ich musste einfach alles auf eine Karte setzen. „Warum wollte sie nicht zu mir zurück kommen als sie mit dir unterwegs war? Ich meine, ihre Gefühle waren ja an." Darüber musste ich lachen, alleine die Vorstellung war für mich grauenhaft. „Weil sie endlich mal wieder Leben wollte." ,haute sie nun raus. Verwirrt blickte ich sie durch die Gitterstäbe an. „Sie wollte endlich mal wieder wissen wie es ist ohne Dämonen und Engel zu Leben. So wie ihr Leben früher war. Sie hatte keinen getötet falls du das denkst. Sie wollte mal wieder unkompliziert sein." sie sagte es mit einer Ernsthaftigkeit das ich ihr einfach glauben musste. Enttäuscht ging ich wieder nach oben. „Sie wollte mal wieder ein Leben leben wie es früher war ohne uns bzw. Bevor sie mich traf und alles grauenhaft wurde." ,sagte ich laut damit meine Kinder es hörten. Doch als ich gerade die letzten Stufen erklomm stand meine Frau vor mir. Ich war nicht in der Lage irgendwas zu sagen. Geschockt stand ich einfach nur da. Sie sah atemberaubend aus. „Hey." ,sagte sie so gebrochen das man es kaum verstand. Unfähig zu antworten ging ich einfach an ihr vorbei. Meine Kinder standen dort und sahen uns wehleidig an. Doch was sollte ich tun? Ich konnte nicht einfach vergessen was vorgefallen war. „Tut mir leid aber ihr wisst ja an Weihnachten ist auf der Arbeit die Hölle los." Helena kam total aus der Puste herein sowie auch Paul. Die Geschenke lagen alle schon unter dem Weihnachtsbaum. Seit wann hatten wir denn einen Baum? Verwirrt stand ich vor ihm und überlegte wer ihn gekauft haben könnte. „Ich habe ihn sogar selbst gefällt." Paul schlug mir auf die Schulter. „Das essen ist fertig." ,schrie meine Tochter aus der Küche und wir nahmen alle am Tisch Platz. Es sah wundervoll aus. Wir speisten zusammen und es war so wie immer. Helena sowie auch die Jungs unterhielten sich mit Sofia damit sie nicht ausgeschlossen war. Derweil saß ich einfach nur da und spielte mit meinem Glas. Als die anderen den Tisch abräumten und ich am Fenster stand, kam Sofia an meine Seite. „Es tut mir leid." ,beichtete sie nach 5 Minuten des Schweigens. Ernst blickte ich in ihre Augen. Sie füllten sich langsam mit Tränen. „Ich mach drei Kreuze wenn du wieder weg bist." Luzifer! Ermahnte mich meine innere Stimme. Sauer drehte ich mich um und wir gingen zum Sofa. „Dürfen wir Kinder anfangen?" Melody war so aufgeregt, dass wir darüber lachen mussten. Erst bekam Helena und Paul ein Geschenk und dann Luke und Junior. „Das ist für euch beide!" ,flehend sah sie und an. Zwar konnte ich mir besseres vorstellen jedoch tat ich es meinen Kindern zur Liebe. Ich setzte mich neben Sofia und wir machten es zusammen auf. Es war eine Bilderreihe von uns drei. Fotos als Baby und als Kleinkind. Es war wunderschön. Und unten stand Ein riesiges Danke und ein ich liebe euch. „Es ist wunderschön." Ich umarmte meine kleine Prinzessin. Sofia tat es mir gleich. Dann kam Junior. Auch er hatte ein Geschenk für uns beide. Eine Reise nach Istanbul zu unserem Hochzeitshotel. Wie gesagt sie haben die Geschenke gekauft als wir noch zusammen waren. Natürlich bedankten wir uns bei ihm auch wenn wir die Reise nicht antreten werden. Jedenfalls war dies meine Meinung.

Auf einmal hielt mir Sofia ein kleines Geschenk hin. „Ich hatte es auf Kuba gekauft gehabt. Ich wollte es dir trotzdem geben." das passte mir überhaupt nicht. Ich hatte zwar ein Geschenk für sie das oben lag jedoch wollte ich es ihr eigentlich nicht schenken. Als ich es öffnete konnte ich mir ein lachen nicht verkneifen. Es war ein Bild von unserer Hochzeit. Es entstand als wir erste tanzten. Mein Kopf lehnte an ihrem und wir strahlten uns beide an. Es war ein wundervolles Bild. Sie sagte mir das ich den Rahmen umdrehen soll. Dort hinten stand ein kleiner Text. „Ich werde dich immer lieben, egal wie oder was oder wer du bist. Mein Herz wird immer dir gehören. Bis in alle Ewigkeit." Was sollte ich nur tun?

Ohje ein verzweifelter Luzifer 🙈 wie soll das bloß wieder enden? Er kann sie nicht ewig ausschließen. Sie hat einen Fehler macht aber wirklich geredet haben die beiden darüber auch noch nicht 🤷🏽‍♀️
Viel Spaß beim Lesen
Eure Mishy 💕

Sweet Devil ✝️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt