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PoV Jeon Jeongguk


Es dauerte nicht lange, bis die Holztür mit den dunkelroten Türklinken, gegen die sterile weiße Wand krachte, so dass ich mich kurzweilig erschreckt und meinen Blick im selben Moment zu dem Geräuschauslöser zu richten, der in diesem Fall kein geringerer was als Yoongi höchstpersönlich.

''Warte, wenn wir zusammen in diesem Auto saßen und deine Erinnerungen keine Lücken aufweisen, wirst du mir bestimmt alles erklären und auch die Tatsache, warum ich mich habe tätowieren lassen?'', sein fragend aber auch gleichzeitig befehlender Blick wurde durch eine gewisse Verzweiflung gebrochen, die sich in seinen dunkelbraunen Augen wiederspiegelte, während er sich, lediglich auf einem Bein fortbewegend, gegen seine Krücken stützte, und es die ganze Zeit danach aussah, als würde er gleich Bekanntschaft mit dem Laminat gleichenden Boden des Krankenhauses Bekanntschafft machen, so stark schwankte er hin und her.

Meine Augen fixierten die seinen, welche sich unter dem Vorhang seiner durchwuschelten Haare befanden und wieder einmal der Augenform einer Katze glichen, wohl eher des eines Katers, Yoongi hatte ja das männliche Geschlecht...

''Theoretisch schon. Nur weiß ich nicht, ob du wirklich alles hören willst.'', erklärte ich ihm zurückhaltend, während ich mich in dem Bett aufsetzte und es ein gequältes quietschen von sich gab, um zu symbolisieren, dass ich nicht der Erstbenutzer war.

''Mir egal, ich will alles wissen.'', er humpelte mit einem leicht schmerzverzerrtem Gesicht zu mir und ließ sich seufzend auf das Bett nieder, während ich zur Seite rutschte, um ihm mehr Platz zu geben, da er derjenige war, der bei diesem Unfall am meisten geschädigt worden ist.

Und so fing ich an ihm von unserem ersten Aufeinandertreffen bis zu unserem letzten, welches zur Folge den Unfall hatte, zu erzählen. Tatsächlich erinnerte er sich recht schnell an die Zuvorkommnisse und so nahm er auch viel vorneweg, so dass er gegen Ende wieder seine Erinnerungen zurück hatte, auch wenn ich immer noch wie zwischen zwei Felsspalten eingeklemmt war, da ich mich nicht entscheiden konnte, ob ich es als etwas gutes oder als etwas schlechtes empfinden sollte.

Sein Blick hatte sich keinen Moment in der gesamten Geschichte von mir abgewendet, er hatte mir die ganze Zeit in die Augen geschaut, während ich immer wieder seinem Blick ausweichen musste, da ich mich sonst zu sehr in seinen Augen verloren hätte.
Auch mein Gehirn, welches sich tatsächlich hin und wieder auf seine geschwungenen, rauen und doch leicht rosa farbenen Lippen, konzentrierte, half mir nicht sonderlich dabei und so musste ich tatenlos dabei zusehen, wie sich alles in mir wieder in diesen wundervollen Mann vor mir verliebte.

Gegen Ende leckte er sich nachdenkend und leicht nickend über die rauen Lippen und wandte seinen Blick ab, der jedoch minimal die meiner streifte und sofort ein angenehmes Kribbeln in meinem Körper freisetzte und mich wiedereinmal fragen ließ, warum gerade ich mich immer geradewegs in die Menschen verlieben musste, bei denen ich niemals eine Chance haben würde...

tattօօ aʀtist • sʊɢaҡօօҡiɛWo Geschichten leben. Entdecke jetzt