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PoV Jeon Jeongguk


Es vergingen ein paar Tage, die ich mit arbeiten verbrachte, ehe der Tag anbrach, an dem ich Suga tätowieren sollte.
Ich würde lügen, würde ich sagen, dass meine Laune der entsprach, die ich jeden Tag hatte.
Meine Aufregung wuchs mit jedem Schritt, den ich tätigte ins unermessliche, so dass ich, als ich vor meinem Studio stand, fast schon den Schlüssel fallen ließ, da meine Hände so zitterten.

Kopfschüttelnd und mit einem leichten grinsen auf den Lippen, betrat ich das Studio und richtete alles her. Heute würde ich nur zwei Kunden habe, Yoongi war der zweite und somit konnte ich nach ihm Schluss machen, weil ich mir relativ sicher war, dass ich mich nach ihm nicht mehr konzentrieren konnte.
Er hatte nunmal so eine Aura, die ihn so interessant machte.
Sein lächeln, bei dem ich fast schon wieder an Engel auf der Erde glauben musste, von seiner Stimme ganz zu schweigen.
In meinen Augen war er das, was ich als perfekt bezeichnen würde, auch wenn ich ihn gerade mal für eine knappe Stunde gesehen hatte und mich nur im Internet über den Rapper informiert hatte.

Existierte womöglich wirklich soetwas wie Liebe auf den ersten Blick?
Ich hatte nie daran geglaubt, da man sich somit nicht in den Charakter einer Person verliebte, wie es ja eigentlich sein sollte, sondern in das Äußerliche.
Klar, daraus konnte sich mehr entwickeln, aber für mich war diese Art von Liebe nicht existent.
Ich zog es vor, mich in den Charakter der Person zu verlieben und so war es auch vorher immer gegangen, nur hielten die Beziehungen mit den Mädchen leider nicht.

Vor kurzem hatte ich mir dann eingestanden bisexuell zu sein, oder auch homosexuell, da mich langsam aber sicher keine Frauen mehr interessierten und es auch damals nicht sonderlich getan haben. Ich wurde einfach in dieses Konzept gedrückt 'Frau und Mann'. Homosexualität war hier zu Lande etwas, was nicht gerne gesehen wurde, obwohl Südkorea um Längen offener als Nordkorea war, waren wir trotzdem sehr weit von der Toleranz und Akzeptanz von Homosexualität entfernt.
Die Älteren Generationen sahen dies schon immer missbilligend an, während Teenager und junge Erwachsene für die Akzeptanz waren.

Ich füllte die Tätowierfarbe in die kleinen Behälter und legte die Nadeln auf den kleinen Tisch, auf dem alle benötigen Dinge lagen. Die schwarz glänzende Tätowiermaschine lag ebenfalls gesäubert daneben, während ich mich daran machte den Stuhl des Kunden zu säubern und dann zu desinfizieren, damit der Staub, der sich in der vergangenen Nacht auf diesen gelegt hatte, nicht mehr vorhanden war.

Auch wenn die Arbeit eines Tätowierers oft mühselig war und man rund um die Uhr gute Ideen haben musste, sowie man damit einverstanden sein musste, dass nach einer Zeit das Augenlicht schwindet, weil man sich so arg auf eine Sache konzentrieren muss, liebte ich es, Personen Kunstwerke auf die Haut zu bringen und sie dann strahlend das Studio verlassen zu sehen.
Es machte mich teilweise sogar fröhlicher als der Kunde, wenn dieser mit einem breiten Lächeln das Studio verlässt und stolz das Tattoo herum zeigt.

(...)

Der erste Kunde hatte sich soeben verabschiedet und ich setzte mich abermals daran alles zu säubern, die benutzten Nadeln weg zu werfen, die Tätowiermaschine zu reinigen und schlussendlich auch den Stuhl zu säubern und zu desinfizieren.
Meine Aufregung, die vorher etwas abgeflacht wurde, da ich mich auf den ersten Kunden konzentrieren musste, baute sich weiter auf und ich konnte nur lachend da sitzen und mich fragen, was für eine Auswirkung dieser junge Mann auf mich hatte.

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Mal nur ein Kapitel mit etwa 600 Wörtern.

Das nächste wird wieder länger ^^

tattօօ aʀtist • sʊɢaҡօօҡiɛWo Geschichten leben. Entdecke jetzt