Das Klingeln des über der Tür hängenden Glöckchens zeigte ihm, dass ein neuer Gast sein Studio betreten hatte.
Als er die Person sah, drehte sich sein Leben um 180°.
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PoV Min Yoongi
Mein Wecker klingelte recht früh und ließ mich, als ein leidenschaftlicher Schläfer, seufzend auf die 'Ruhe'-Taste drücken. In meinem nächsten Leben wäre ich gerne ein Stein, danke.
Gerade als ich meine Augen schloss, jedenfalls kam es mir so vor, klingelte mein Wecker wieder und stöhnend setzte ich mich auf, ehe ich missbilligend mein Handy anstarrte, das vermutlich schon längst vollkommen kaputt neben der Wand liegen würde, würde es nicht den Titel 'Handy' tragen.
Warum ich heute zu so einer unmenschlichen Zeit aufstand? Ich wollte heute mein Tattoo endlich stechen lassen und da ich keinen Termin gemacht hatte und somit bei Jungkook fast schon bildlich gesehen, mit der Tür ins Haus falle, auch wenn das eher Namjoon's Motto war, musste ich wenigstens früh kommen. Wenn er schon so Ausnahmen machte, dann musste ich wenigstens auch etwas dafür tun und das schlimmste was ich mir antun konnte, war tatsächlich zu einer unmenschlichen Zeit aufzustehen.
In einem wortwörtlichen Schildkrötentempo machte ich mich fertig und stieg dann in mein Auto, um mich dann anzuschnallen und zu dem Studio des Jüngeren zu fahren. Neben der stetig wachsenden Angst, machte sich aber dennoch ein gewisses Glücksgefühl und die Vorfreude auf mein erstes Tattoo, während ich pfeifend zu den Bars von Namjoon's neuem Lied, welches im Radio lief, die recht leeren Straßen entlang fuhr. Recht ungewöhnlich, aber dennoch angenehmer als überfüllte.
Vor dem Studio angekommen, stieg ich aus und schloss den Wagen ab, ehe ich einen leichten Druck gegen die Türklinke ausübte und die Tür aufschwang, während ein leises Glöckchen meine Ankunft ankündigte, wobei selbst das an dem jungen Künstler vorbei ging, der Gedanken verloren mit dem Rücken zu mir am Schreibtisch saß, zeichnete und das Lied 'Nothing like us' von Justin Bieber sang.
Leise setzte ich mich auf die Couch, welche fast direkt neben dem Eingang stand und hörte dem schwarzhaarigen zu, bis er geendet hatte, das fertige Bild prüfend hoch hob und dann seufzend den Stuhl zurück schob, ehe er sich umdrehte und sofort zurück fiel, während ein eher weniger männlicher Schrei über seine Lippen kam, da ich ihn mit meiner Anwesenheit vermutlich etwas zu sehr erschreckt hatte.
''Mach das nie wieder!'', schimpfte er drauf los und sah mich wütend an, was aber umgekehrt so niedlich aussah, dass ich eigentlich nur lachen konnte. ''Jetzt weiß ich, warum er dich Bunny genannt hat. Du siehst wirklich einem Häschen recht ähnlich.'', und das war der Zeitpunkt in meinem Leben, an dem ich meine Aussage mehr als nur bereute, da sich die Augen des Größeren sofort vertrübten und seine anfänglich hochgezogenen Mundwinkel nun herunter sackten und ihn mehr als nur elendig aussehen ließen, da auch sein Kopf sich gesenkt hatte.
Sofort stand ich auf und nahm ihn in den Arm, womit er anscheinend am wenigsten gerechnet hatte, da er zusammen zuckte und sich sein Körper anfänglich tatsächlich gegen mich wehrte, dies aber recht schnell aufhörte und er anfing sich an mich zu drücken und zu schluchzen.
''Es tut mir Leid... Es tut mir so Leid, Jungkookie.'', flüsterte ich, während er immer stärker weinte und ich irgendwann nicht mehr tun konnte, als ihn lediglich in den Armen zu halten und versuchen zu beruhigen.
In solchen Momenten wäre es gut gewesen, wäre ich nicht existent...
