Kapitel 32: Durchgekommen

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Tarek's Sicht

Ich zückte das Messer aus meiner Hosentasche. Vorsichtig ging ich auf ihn zu, stellte mich hinter ihn und warf das Messer nach vorne. Es flog knapp über ihn weg, worauf es mit einem klirrenden Geräusch auf den glänzenden Boden aufkam. Der Wache ging auf das Messer zu, bückte sich und hob es dabei auf. Ich rannte auf ihn zu, trat ihn in sein Hinterteil, wobei er auf den Boden fiel und sich den Kopf stoß. Er bewegte sich nicht. Langsam ging ich in die Knie und fühle seinen Puls, um sicher zu gehen, das er nur bewusstlos war. Gleichmäßig füllte ich das Pochen und beruhigt nahm ich das Messer aus seiner Hand, und ging weiter. Ich würde keinen weiteren verletzen, so viel das klar war.
Zunehmender wurden die Wachen, als ich in die Richtung, wo sich der Abteil von Professor Stieß befand, ging. Ich könnte mich nicht lange mehr ungesehen hier herum schleichen. Ich hörte Schritte hinter mir, und nicht nur einer kam auf mich zu, sondern eine ganze Truppe maschierte in diese Richtung. Die synchronen Schritte hallten durch den Flur und hastig rannte ich in den nächsten Gang. Ich sah mich um. Vereinzelnt konnte man Türen erkennen, und auch eine, die mich aufmerksam werden ließ.
Sie war am Ende des Ganges, und nicht gerade verdächtigt. Ich lief auf sie zu und mit einen Ruck, stieß ich sie auf. Es war eine Art Hausmeisterraum. Ich fing an zu Grinsen. Anscheinend war der Hausmeister nicht da, weswegen seine blaue Latzhose an dem Kleiderhaken hing. Ohne nachzudenken was ich damit bezwecken wollte, zog ich sie vom Haken und tauschte sie mit meiner.

Ich schüttelte meine Haare einmal durch, damit ich aussah, als würde ich gerade von der harten Arbeit kommen.
Danach steckte ich mein Handy, mein Messer, die Streichhölzer und noch ein paar Werkzeuge in die Bauchtasche und verließ den Raum. Unsicher lief ich einfach an den Wachen vorbei, die mich erst doof anschauten, aber weiter keine Beachtung schenken. Der Gang wurde immer sicherer bewacht. Nun, an einer großen Eingangstür, musste man seine Ausweis zeigen, das man legalen Zutritt auf das Gebäude hatte. Schnell kramte ich in meiner Bauchtasche rum, in der Hoffnung, einen Ausweis vom Hausmeister zu finden. Ich blieb jedoch ohne Erfolg.
Ich schaute mich ertappt um. Ein Koch fuhr gerade mit einen Essenswagen auf die Eingangstür zu. Der Essenswagen war klein, und eine kurze Tischdecke hing darüber. Mit sputenden Schritten ging ich auf den Koch zu, der gerade Halt machte um in seiner Tasche zu kramen. Ich nutze diese Gelegenheit und zog den Koch in einen Nebenraum.
Ich schloss die Tür ab und zückte mein Messer.

,,Gib deine Kleidung und deinen Ausweis!" Befiel ich im barsch und hielt im das Messer vor die Kehle.

Der stark verängstigte Koch vor mir, nickte hastig mit den Kopf und zog sich aus. Nun stand er nur noch in Unterhose vor mir, wärenddessen er mir zitternd den Ausweis entgegen hielt.

Ich nahm die Kleidung, zog mich selber um, damit ich aussah wie der Koch. Ich nahm meine Sachen aus der Latzhose, die ich mir wieder in mein neues Outfit einsteckte.

,,Schnauze halten und drinne bleiben!" Drohte ich und schwankte ein bisschen das Messer vor seiner Nase umher, bevor ich den Schlüssel vom Schreibtisch nahm und nach draußen  maschierte. Ich schloss ab und nahm den Essenswagen, mit dem ich auf die Eingangstür zu fuhr. Ich scannte den Ausweis in einen kleinen Scanner, und als das piepen ertönte, durfte ich durchfahren. Hier war viel los. Es war ein großer Vorraum, der in viele weiteren Gänge führte, und in jedem waren tausende Türen. Natürlich waren überall Überwachungskameras. Ich lief unauffällig einem Mann im Kittel hinterher, um zu dem Laboren zu kommen. Und tatsächlich kam ich zu einem riesigen Laboren, mit der neuesten Technik.

Und dann sah ich sie. Die Tür, die auf jeden Fall zu den Räumen, von dem Professor führte. Dazu müsste ich allerdings erst durch den ganzen Raum, an tausenden Elementaren und Wachen vorbei. Das könnte ein Problem werden. Ich legte den Kopf schief, wobei mir die Kochmütze fast vom Kopf fiel.

Ich schaute mich erneut um. Die Palmen, stachen mir ins Augen, und nachdenklich zog ich meine Mütze vom Kopf, um danach auf die Pflanze zuzugehen. Es waren bestimmt hunderte von Palmen, die an der Wand entlang den ganzen Raum erfüllten. Und somit gelang es mir perfekt und achtsam, von Pflanze zu Pflanze zu kriechen, und mich immer wieder verstecken zu könnten. Ich ging auf die Tür zu, und atmete erleichtert aus, als ich sie öffnete und in den Flur, zu den Wohngemach, von dem Bernsteinträger stand.

Und dann ging die Wohnzimmertür auf und er trat heraus. Professor Stieß, sah aus wie ein richtig verrückter Professor. Seine grauen Haare standen im verwuschelt in alle Richtungen ab, seine silberne Drahtbrille saß ihm perfekt auf der Nase, sein strahlend weißer Laborkittel passte ihm wie angegossen und in seiner Hand trug er eines seiner neuesten Erfindungen.
Er war schon komisch, denn alles was man von ihm hörte war verrückt. Er erfand Sachen die man nie in Erwägung gezogen hätte, untersuchte die unwichtigsten Dinge und hatte eine Vorliebe für Pistazieneis. Ich hatte in all den Jahre, wo ich im Internat lebte, viel über ihn nachgeschlagen und bewundere ihn für seine Art, er selbst zu sein und das durchzusetzen, für das man am meisten träumt.
Und nun stand ich ihn einfach so gegenüber, um ihn zu entführen.

Elementar-Kampf der MächteWhere stories live. Discover now