Kapitel 4: Der Test

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Nervös knetete ich meine Finger und hoffte das alles nur ein Traum sei. Wir hatten uns in einen kleinen Warteraum begeben und nacheinander rief uns Kylan in einen weiteren Raum.

,,Annalena." Das blonde Mädchen mit der weißen Jeans und den korallfarbenden Top stand auf und stolzierte in das Zimmer. Weitere Minuten vergingen. Immer wieder wurden welche aufgerufen und kamen nach zehn Minuten wieder heraus und setzen sich wieder auf ihrem Platz. Sie hatten jedoch alle, andere Kleidung an. Sie wirkten erschöpft und einfach nur fertig.

,,Hope." Mein Herz klopfte als wäre ich einen Marathon gelaufen. Zögerlich stand ich auf und schlürfte in den anderen Raum. Kylan schloss die Tür hinter mir uns deutete mir an, mich zu setzen.

,,Ich werde dir jetzt Blut abnehmen." Warnte er mich und bereitete die Nadel vor. Angeekelt schaute ich weg, wobei ich einen leichtes picken in meinen Arm spürte und kurz darauf ein Pflaster geklebt wurde.

,,Steh auf." Befiel er mir und ich tat stumm was er sagte. Er gab mir ein stapel Anziehsachen und deute auf die kleine Umkleide. Ich ging hinein, schloss die ab, und zog die neuen Sachen an. Es war ein normales, graues Shirt, eine bequeme Jeans, und eine schwarze Jacke. Fertig umgezogen trat ich heraus, worauf Kylan mir meine alten Sachen abnahm. Er schob mich in eine weitere Tür. Verwundert darüber das ich diese Tür vorher nicht gesehen hab, runzelte ich die Stirn. Ich stand in einem kleinen Voraum, und schonwieder war dort eine Tür.
Wie viele Türen gibt es denn bitte?

,,Hör zu. Du gehst jetzt da rein und stellst dich dem, was du siehst. Versuche es mit deinen Gedanken zu kontrollieren. Glaub an dich." Behauptete er und lächelte er mich aufmunternd an. Ich hatte Angst, Angst vor dem hinter der Tür. Beängstigt trat ich einen Schritt vor. Ich schaute noch einmal zu Kylan der mit verschränkten Armen, nickte und ich meine zittrigen Hände auf die kalte Türklinge legte, wobei ich sie herunter drückte. Ich öffnete sie und ging einen Schritt hinein. Ich stand in einem Wald. Ich ging noch ein Schritt weiter. Hinter mir knallte die Tür zu. Es war ein gewöhnlicher Wald. Ich hatte trotzdem das ungute Gefühl beobachtet zu werden. Ich ging weiter in hinein und schaute mich um. Plötzlich knackte etwas. Ich schaute auf den Boden. Die Erde war eingerissen. Es fing an zu knacken und zu wackeln, das ich drohte den Halt zu verlieren. Unter mir riss der Boden und ich ging ein paar Schritte von dem Loch weg. Es wackelte weiterhin heftig und ich musste mich wirklich bemühen nicht hinzufliegen. Aber was hatte das zu bedeuten? Wahrscheinlich kamen jetzt alle vier Elemente zum Vorschein. Versuchen es mit deinen Gedanken zu kontrollieren. Das hatte Kylan gesagt, also versuchte ich daran zu denken, es kontrollieren zu können. Dann wurde ich wie umgestoßen, und lag auf dem Boden. Stöhnend stand ich wieder auf und rieb mir meinen schmerzenden Po. Die Erde riss auf, sodas ich fast hineinfiel. Ich ging rasch weiter zurück. Plötzlich wurde es still. Ich vernahm nur die Wärme vor mir, und sofort stachen die ersten Flammen heraus. Ich dachte daran das Feuer löschen zu können. Aber stattdessen wurden die Flammen größer und der Wald fing an, lichterloh zu brennen. Toll, ich stand in einem brennendem Wald und wusste nicht was ich tun sollte. Sehr einfallsreich, dieser Test. Ich musste rennen, um den Feuer auszuweichen, denn es breitete sich schneller aus als erwartet. Ich rannte, stolperte über Äste und stieß mir oftmals den Kopf an irgendwelchen Bäumen. Dann hörte ich ein leises, erlösendes Plätschern. Ich rannte weiter, nur um das schützende Wasser zu finden. Der Rauch wurde aber umso dichter. Ich konnte nicht mal mehr die Hand vor eigenen Augen sehen. Es wirbelte vor mich hin. Ich sah mich um. Es war windig geworden, und zwar so sehr, das ich fast wegflog. Ich hielt mich an dem unteren Ast einer Eiche fest und schloss die Augen. Versuche es zu kontrollieren. Ich dachte daran das dieser Sturm ruhe gab. Wie erwartete, passierte nichts und ich rannte weiter. Was tat ich hier überhaupt? Meine Haare wehten mir wild im Gesicht. Ich stolperte, verlor den Halt und landete im Sand. Sand? Das hieß das hier wasser ist. Ich krabbelte ein Stück weiter und erleichtert atmete ich auch, als ich die leichten Wellen eines See zu spüren bekam. Versuch es mit deinen Gedanken zu kontrollieren. Und da kam mir die Idee. Es brannte immer noch, und sofort dachte ich an einen heftigen Regen. Aber nicht's passierte. Durch den dicken Rauch und dem starken Wind, kamen die Flammen immer dichter. Ich stand auf und lief rückwärts etwas ins Wasser. Das Feuer stand nun direkt vor mir schützend hielt ich meine Hände vor mein Gesicht. Ich spürte die Flammen so dich an mir. Doch diese Hitze verschwand. Vorsichtig lugte ich durch meine Hände. Vor mir hatte sich das Wasser aufgebaut und bildete eine Art Wand. Dann wurde es dunkel, was mich hoch siehen ließ. Und tatsächlich; der Himmel war bewölkt und die erste Tropfen, spürte ich auf meiner rechten Schläfe. Es fing an in Strömen zu regnen, womit die Flammen erloschen und der Rauch sich verzog. Der Sturm beruhigte sich, und hinter mir vernahm ich ein klatschen. Erschrocken und irritiert zugleich, drehte ich mich zu dem applaudierenden Kylan, der stolz grinsend in der Tür stand. Ich ging auf ihn zu.

,,Herzlichen Glückwunsch Hope, du darfst dich als Wasser-Apprenti stolz schätzen." Er ging mit mir zurück in den Testraum.

,,Wasser-Apprenti?" Mürrisch zog ich eine Augenbraue in die Höhe.

,,Ja. Es ist aufgeteilt. Alle vier Elemente; Feuer, Wasser, Erde und Luft, wurden eingeteilt. Die Apprenti, sind die Neulinge, die erst lernen müssen mit dieser Macht umzugehen. Die Carrier, sind die etwas fortgeschrittenen, die schon länger hier sind und auch mehr können. Und dann die Patron, das sind die ausgelernten unter uns. Jeder Patron ist somit auch der Anführer desen Element." erzählte er mir beiläufig, als er die kleinen Spritzen ausspülte.

,,Bist du ein Patron?" Hakte ich neugierig nach und erntete einen überlegenden Blick seiner Seite.

,,Nein. Ich führe nur die Test's durch" Er schien erschöpft.
Mit einem nicken verließ ich den Raum. Alle anderen saßen noch im Warteraum. Kylan kam nochmals heraus. In seiner Hand hielt er einen kleinen Zettel, und las vor.

,,Feuer-Apprenti's: 16:00 Uhr
Wasser-Apprenti's: 17:00 Uhr
Luft-Apprenti's: 18:00 Uhr
Und Erd-Apprenti's: 19:00 Uhr.
In der großen Halle, seit Pünklich!" Verkündete er und mit einer wegscheuchender Handbewegung gingen wir.

Elementar-Kampf der MächteWhere stories live. Discover now