Kapitel 11: Zuflucht

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Ich lief wiedereinmal den Gang entlang. Lina war schon in ihr Zimmer verschwunden, und auch ich stand nun vor meiner Zimmertür. Lautes Lachen und Stimmen ließen mich an der Tür horchen. Ich konnte mehrere Leute ausmachen. Langsam zog ich die sie auf. Ich erblickte Lynn, die mit drei weiteren Mädchen und vier Jungs im Zimmer herum saßen und sich lautstark unterhielten. Selbst auf meinen Bett saß ein Junge, und zwei Mädchen.

,,Hope, Schätzchen." Rief Lynn und deutete mir an mich zu setzen. Doch diesen Gefallen würde ich ihr nicht tuhen.

,,Achso, Lynn, ich muss nochmal zu den anderen, wegen den Hausaufgaben und so." Redete ich mich raus, grinste zuckersüß und drehte den anderen den Rücken zu. Ich knallte die Tür zu und schaute nach Links und Rechts. Dann ging ich an Lina's Zimmertür und klopfte vorsichtig. Leider machte keiner auf, was bedeutete das sie nicht da war. Ich ging hinaus in den Garten, wo gerade der Springbrunnen von drei Handwerker repariert wurde. Ich lief einmal um das Gebäude, und ging in den anderen Eingang wieder hinein. Die Treppe hoch, und schon endeckte ich Haufenweiße Türen, zu Zimmern. An jeder blieb ich stehen und lauschte, ob ich Miko's, Sebastians oder Tareks Stimmen hörte. Tür für Tür lief ich durch den Gang, bis ich an einer stehen blieb. Es klang nach allen dreien, und erleichtert klopfte ich an. Es war die Tür 304, und augenblicklich wurde sie aufgerissen und ein großäugiger Sebastian stand darin.

,,Hope? Ist alles in Ordnung?" Gakte er unruhig nach und schaute besorgt an mir herunter. Ich nickte und er machte mir Platz, damit ich eintreten konnte. Tarek lag gemütlich auf seinem Bett, und hatte sich an die Wand angelehnt. Genauso wie Miko, der auf dem Schreibtischstuhl saß, sahen sie mich verwirrt an. Ich ließ mich auf den anderen Stuhl nieder und lehnte den Kopf in den Nacken.

,,Hope? Was machst du hier? Und wie hast du unser Zimmer gefunden?" Plapperte Tarek noch immer verwirrt.

,,Euer Zimmer." Meldete sich Miko zu Wort und hob abwehrend die Hände.

,,Lynn und ihre ganzen Leute haben sich in unseren Zimmer breit gemacht,und naja wie soll ich sagen-" Ich drehte mich ein paar mal mit dem Drehstuhl, ehe ich meinen Satz beendete. -Ich hatte keine Lust auf diese ganzen Menschen, die viel zu aufdringlich und eine reine Zeitverschwendung sind." sprach ich weiter und schaute in die Runde. Dann sah ich mich kurz im Zimmer um. Die Wände waren beigefarben und generell waren die Möbel weiß. Ein Fernseher hing an der Wand und durch das Fenster hatte man einen Ausblick auf den Garten.

,,Lynn kann man nicht trauen. Die ist so eine richtige Lästertante." Meinte Tarek und verdrehte dabei die Augen.

,,Tut mir leid Jungs das ich euch einfach hier störe nur weil-"

,,Nein Nein! Ist schon okay." Sprach Sabastian mir dazwischen und die anderen zwei nickten nur stumm.

,,Und wie hast du unser Zimmer gefunden?" Fragte Miko nach stundenlangem Schweigen. Okay, vielleicht waren es auch nur ein paar Minuten oder weniger, aber es kam mit vor wie Stunden.

Also antworte ich brav auf seine Frage und kicherte.,,Ich bin nur die Treppe hoch gelaufen, durch den Korridor geschlendert und konnte euch sofort hören. Ihr solltet vielleicht in Zukunft ein bisschen leiser reden." Ich zwinkerte den dreien zu.

Tarek atemte hörbar aus und fuhr sich durch seine hellbraunen Haare.

,,Morgen ist Mittwoch oder?" Nachdenklich starrte er uns an. Miko nickte.
,,Lass uns nach der Schule in die Stadt gehen. Ich war lange nicht draußen."

Dieser Vorschlag gefiel mir. Eifrig begann ich zu nicken. Doch Tarek sah mich nur komisch an. Ich wusste was in seinen kleinen Gehirn abging, und worauf er hinaus wollte.

,,Ach komm schon Tarek. Ich werde schon nicht einfach abhauen. Versprochen." Ich setze einen Hundeblick auf. Er stöhnte und verdrehte die Augen.

,,Okay gut. Wehe du hälst es nicht. Das beim letzen mal war schon anstrengend genug." Gab er nach und peinlich berührt schaute ich auf den Boden.

,,Aber ich hab gar kein Geld." Meine Mundwinkel fielen herunter als ich daran dachte, das ich zurzeit echt pleite war. Sebastian fing an zu lachen.

,,Hast du noch nicht in dein Portmonee geschaut?" Lachte er nochimmer und ich runzelte die Stirn. Ich schüttelte unschuldig den Kopf. Er kramte aus seinen Sachen sein Portmonee und hielt mir eine blaue Karte unter die Nase.

,,Als ihr eure Sachen wieder bekommen habt, wurde in euer Portmonee so eine Geldkarte gesteckt. Weil wir hier Schüler sind, und von außerhalb kein Geld bekommen dürfen, griegen wir vom Internat, jeden Monat Geld überwiesen. Das sind im Monat 200€ die wir zu Verfügung gestellt bekommen." Fügte er zu und steckte sie wieder weg. In diesem Moment ging die kleine Glühbirne in meinem Gehirn an und ich fing an zu lachen.

,,Na dann." Grinste ich und schaute aus dem Fenster.

Wärenddesen die Jungs sich über Autos und Motorräder unterhielten, hatte ich mich auf das Bett, wo auch Tarek saß, gesetzt und schaute lecker Fernsehn. Es war dunkel geworden, und auch Sebastian und Miko haben sich mit auf Tarkes Bett gesetzt und zusammen schauten wir irgendein Film. Es war komisch, hier zwischen drei Jungs zu sitzen und zu Fernsehen. Ich gähnte und schaute auf die Uhr. Es war bereits 21:00 Uhr, und mir fiel ein das wir noch Abendessen mussten. Ich stand auf, die anderen waren immer noch in den Film vertieft.

,,Wir müssen noch Abendessen." Meine Stimme klang echt müde und etwas rau. Meine Augen waren schwer wie Stein. Die Jungs schauten zu mir auf, dann auf die Uhr, worauf sie nickten und mit runter kamen. Vereinzelnt saßen noch welche im Speißeraum. Manche saßen vertieft in ihr Handy an dem Tisch und nippten an ihrer Cola. Andere unterhielten sich leise und aßen dabei noch was, wärenddesen manche alleine die Ruhe genossen. Wieder gähnte ich und bediente mich an der Salate Auswahl. Ich hatte nicht wirklich Hunger, weswegen ich mir nur was leichtes nahm, und mich mit den anderen an den Tisch setze. Wir redeten nicht miteinander, dafür waren wir alle viel zu müde. Als wir gegessen hatten und den Speisesaal verließen , wollte ich gerade zurück zu meinem Zimmer, aber Miko's Stimme hielt mich zurück.

,,Gute Nacht." Gähnte dieser nur, ehe er mich kurz in die Arme schloss, den anderen brüderlich auf die Schulter klopfte und voraus ging.

,,Nacht Hope." Auch Tarek und Sebastian verschwanden nach einer warmen Umarmung und müde schleifte ich die Treppen hoch, und den Korridor entlang. Lynn schlief schon, weswegen ich sie nicht wecken wollte und einfach schnell duschen ging und neue Sachen anzog. Darunter ein einfarbiger Pyjama. Ich ließ mich ins Bett plumpsen und verschwand im Land der Träume.

Elementar-Kampf der MächteWhere stories live. Discover now