Kapitel 20: Knall

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Eine Wärme umhüllte meinen Körper. Ich vergrub mich bis zur Nase tiefer in meine warme Decke und drehte mich etwas zur Seite. Die Sonne strahlte mir wiedermal viel zu hell in mein Gesicht, weswegen ich meine Augen fest zusammenkniff und mich erneut auf die andere Seite wälzte. Heute war Samstag, und damit kein Unterricht. Ich war wirklich froh, mal nicht das ganze gerede der Lehrer anhören zu müssen. Ich bemerkte eine beunruhigende Stille im Zimmer und öffnete leicht die Augen. Das einzige was ich sah, war ein leeres Zimmer. Langsam setze ich mich auf. An Schlaf brauchte ich gar nicht mehr zu denken, nachdem ich auf meine Handyuhr geschaut hatte. Es war bereits Mittags und ich roch bis hier her die frisch gekochte Kartoffelsuppe der Küche. Ich schaute an mir herunter. Ich trug meinen pinken Pyjama mit kitschigen Teddybären darauf. Meine Haare hatten sich selbstständig gemacht und sich ihren eigenen Platz auf meinem Kopf gesucht. Immernoch müde schlüfte ich zu meinem Kleiderschrank, nahn mir einfach frische Kleidung heraus und verschwand zum duschen im Badezimmer. Nach zehn Minuten entspannendes duschen kam ich mit nassen Haaren und frischen Klamotten heraus und machte mich auf den Weg zum Mittag. Ich ging die Gänge entlang, nur in der Hoffnung den Speißeraum ohne mich zu verlaufen, zu finden.

Es war still im Speißeraum und niemand war da. Ich ging zu der Theke. Die Küchenfrau, die Mittags das Essen verteilte, laß gerade in einem Magazin. Meine Schritte hallten durch den leeren Raum und die Frau schaute kurz hoch. Dann stand sie auf und stellte sich hinter die Theke.
Ohne ein Wort zu sage, griff sie die Schöpfkelle und gab mir den Teller Suppe. Ich nahm mir einen Löffel aus den Besteckkasten uns setze mich mutterseelenallein an den Tisch und aß. Ich hatte das Gefühl das alles in Zeitlupe geschah, sosehr machte mir diese unangenehme Stille zu schaffen. Schlussendlich stand ich auf, räumte mein Teller in den Geschirrwagen und verschwand aus dem Speißesaal. Auch auf den Fluren war nicht viel los, dafür sah ich durch die Festern viele draußen auf dem Grundstück. Wie sie einfach da saßen oder sich unterhielten.

Auch heute wollte ich wieder trainieren und betrat erneut die Halle. Es war kühl und ich fröstelte ein wenig. Licht brannte schon. Vorsichtig klopfte ich am Testraum. Kylan, der gerade wild in Dokumenten herumkramte schaute mich nicht an.

,,Komm rein." Meinte er und laß weiterhin in Papieren.

,,Das kann nicht sein." Nuschelte er vor sich hin und stützte seinen Kopf auf seiner Hand ab.

,,Was denn?" Ich schielte leicht auf die Akten.

,,Deine Ergebnisse." Er schaute auf. ,,Da ist was schief gelaufen. Ohhjaaa und zwar gewaltig!" Meinte er intelligent und schaute von den Zetteln und mir hin und her.

,,Wie?"

,,Na die sind irgenwie nicht eindeutig." Er überflog nochmal das Blatt mit seinen Augen. Forschend schaute er an mir herunter. Dann atmete er hörbar aus.

,,Ich denke du musst nochmal den Test machen." Seufzte er und lehnte sich in seinen Stuhl zurück.

,,Nochmal?" Ungläubig starrte ich ihn an. Er räusperte sich.

,,Aber nicht den gleichen."

Erleichtert atmete ich aus.

,,Okay, dann komm mit." Er führte mich in den kleinen Zwischenraum. Vor mir, wieder diese Tür.

,,Was soll ich diesmal machen?" Informierte ich mich und schaute Kylan zu, der auf seinen Computer irgendetwas einstellte.

,,Versuch einfach lebend heraus zu kommen. Du brauchst deine Fähigkeiten erst gar nicht anwenden, in diesem Raum bist du machtlos. Ich will nur schauen wie die Elemente auf dich reagieren." Und mit diesen Worten zog er hastig die Tür auf, drückte mich hinein und knallte die Tür wieder zu.

Der Wald vom letzen mal, war verschwunden. Dafür stand ich  in einer Wüste. Es war still, kein Windchen wehte. Der Himmel war kein bisschen bewölkt und strahlte in einem fröhlichen Cyanblau. Es war heiß. Und zwar sehr. Es wurde stickig und ich nahm einen stinkenden Geruch wahr.
Es roch nach einem verbrannten Toast, und somit drehte ich mich aus der Richtung aus der dieser Geruch kam. Ich drehte mich direkt in eine dicke Rauchwolke. Das Feuer, was mich einschloss, schnürte mir quallvoll die Lunge ab. Panisch blickte ich nach einem Ausweg, doch ich wurde komplett von den Flammen umschlossen. Ich musste hier raus! Ich nahm Anlauf und rannte durch die Flammen, die sich noch nicht ganz ausgebreitet hatten, hindurch. Ein stechender Schmerz durchströmte mich und ich dachte am lebendigen Leibe verbrennen zu müssen. Ich bekam kaum noch Luft, und sobald ich weit genug von dem Feuer entfernt war, ließ ich mich auf meine Knie sinken. Mein Hals kratze wie verrückt, weswegen ich hektisch zu husten anfing. Meine Kleidung hatte merkwürdigerweise nichts von den Flammen abbekommen. Wärenddesen hinter mir der Brand näher kam, stand ich wieder auf und stolperte in die entgegengesetzte Richtung. Weiter vor mir, entdeckte ich bloß Sanddünen, auch manche Pflanzen. Ich stampfte schwer durch den tiefen Sand. Der Wind bließ mir einige Sandkörner ins Auge, die ich mir sofort wieder herauswischte. Es wurde kühler, der Wind heftiger. Eine kalte Briese, entwickelte sich zu einem Heftigen Sandsturm. Ich kam einfach nicht vorran, konnte nicht mal mehr die Hand vor eigenen Augen sehen. Schützend warf ich mich in irgendein Gebürsch und hielt dabei meine Arme vor mein Gesicht, um nicht zu viel Sand abzubekommen. In diesem Moment, beruhigte sich dieses Theater wieder und ich rannte weiter. Es kamen immer mehr Pflanzen in mein Sichtfeld, und auch ein kleinen Teich konnte ich entdecken. Ich lief nicht mehr auf Sand, sondern auf Erde, je weiter ich ging. Am Teich angekommen schaute ich mich erneut um. Kleine Bläschen tauchten auf, und das Wasser fing an zu sprudeln. Es hörte sich an, als würde der Wasserkocher laufen. Aufeinmal überfüllte sich dieser Teich und lief über. Die Erde tat sich auf, bildete eine Mauer um mich. Sie wuchs immer mehr in die Höhe, um das Wasser was den Raum füllte abzuhalten. Jedoch saß ich in der Patsche. Das Wasser traf mich, die Mauer verschwand, und ich fiel in den Teich. Naja, ob man es Teich nennen könnte, weiß ich nicht genau, so wie es aussah. Ich spürte einen Druck und sofort saß ich wieder im trockenen. Ich wusste nicht mehr was hier geschah. Das Wasser beruhigte sich nicht, die Erde blieb nicht still. Der Sturm braute sich erneut auf, währenddessen die Flammen mich einholten. Der Himmel wurde dunkel und miteinem Schlag gewitterte es sich. Es regnete heftig, Blitze schlugen in die Erde ein. Das Feuer erlosch ein wenig, war aber immernoch nicht  ganz ausgelöscht. Immer wieder riss hier und da der Boden, bebbte und der Sturm fegte die Pfanzen durch die Gegen. Hinter mir hörte ich schreie.

,,HOPE!" Sofort drehte ich mich in diese Richtung. Ich erkannte eine Wand, mit einer Tür. Darin stand Kylan, wedelte hektisch mit seinen Armen und brüllte meinen Namen. Ich fing an wie eine Irre dorthin zu rennen.

Ein Blitz, ein Knall. Und plötzlich wurde alles schwarz.

Elementar-Kampf der MächteWhere stories live. Discover now