"Drarry- Geheime Liebe"

1.1K 59 15
                                    

Update 3| Lesenacht

"Ehrlich, Draco. Ich habe keine Lust mehr mich mitten in der Nacht aus dem Gryffindorturm zu schleichen oder mich mit dir in irgendwelchen Klassenzimmern einsperren zu lassen, nur um Zeit mit dir verbringen zu können." Harry und Draco saßen um Mitternacht auf dem Astronomieturm, eng aneinander gekuschelt und schauten an den Horizont. Seit zwei Monaten waren sie nun heimlich zusammen und hatten es niemandem erzählt, nicht einmal ihren engsten Freunden, aus Angst, dass sie danach anders angesehen worden wären, doch Harrys Angst davor war vergangen. Er wusste, dass es egal war, denn wer diese Beziehung oder seine Sexualität nicht akzeptieren wollte war auch kein Freund und in seinen Augen kein Mensch, auf dessen Meinung er etwas geben würde.

"Harry, wir sind schwul. Ein Gryffindor und ein Slytherin, außerdem noch Feinde bis aufs Blut. Das kann gar nicht gut gehen." Harry schnaubte, er konnte es nicht mehr hören. "Draco, wir sind keine Feinde mehr, wir sind ein Paar", etwas Trotz schwang in seiner Stimme mit. Natürlich spielten sie immer noch Kleinkrieg, wenn sie sich durch Zufall in den Gängen über den Weg liefen und andere anwesend waren, doch die stichelnden Bemerkungen, teils auch miese Beleidigungen waren nicht mehr ernst gemeint, geschweige denn fühlte sich einer der beiden Sechstklässler wirklich angegriffen.

"Wir sind beides, Potter", raunte Draco, hob den Kopf des Gryffindors und küsste ihn. Seufzend erwiderte Harry den Kuss, legte eine Hand an die Wange seines Freundes und gab sich ihm hin. Zu gut fühlten sich die Lippen auf seinen an, zu schön war das kribbelnde Gefühl in seiner Magengegend, wenn sie einander küssten. Doch er wollte nicht jedes Mal nur deswegen klein bei geben!

Schweren Herzens schob Harry den Eisprinzen von sich weg. "Nein, Draco. Entweder liebst du mich, stehst offen dazu und wir sind zusammen." Harry stand auf. "Oder was?", kam die scharfe Nachfrage von Draco. "Oder du kannst mich vergessen. Ich liebe dich, sehr doll sogar, aber das hier kann und will ich nicht mehr. Gute Nacht." Und Der Brillenträger ging, machte schleunigst, dass er von diesem Turm runter und in seinen Schlafsaal kam. Bereits jetzt zweifelte er an seinen Worten, doch es nagte schon so lange an ihm, dass es Draco scheinbar von größerer Bedeutung war, was andere von ihm dachten, als ihre Beziehung. Und dieser Gedanke schmerzte, Harry hätte es gerne verdrängt als er sich begann umzuziehen, aber es schmerzte. Doch nun würde er erfahren, ob es dem Slytherin genauso wichtig war wie ihm selbst, dass sie zusammen waren, dass sie sich in einander verliebt hatten.

"Wo warsten' du?", murmelte Ron verschlafen. "Nirgendwo. Schlaf einfach weiter", sagte Harry kühl und wie man Ron kannte tat er genau dies auch schon wenige Sekunden später. Harry seufzte leise. Sein bester Freund würde wenigstens ruhig weiter schlafen können.

Der nächste Tag zog sich elendig in die Länge, so kam es Harry jedenfalls vor. Der Unterricht war zäh und öde, die Hausaufgaben viel zu viele und zu schwer, das Essen wollte ihm nicht so wirklich schmecken und Draco- der ließ sich nirgendwo blicken. Durch einen bloßen Zufall hatte Harry am Morgen in Slughorns Klassenraum aufgeschnappt, wie Blaise Zabini dem Tränkelehrer erklärt hatte, dass Draco "Kopfschmerzen" (Harry glaubte kein Wort von dem Ganzen) hatte und sich gerne ausruhen wolle. Slughorn hatte es natürlich geschluckt, ohne groß nachzufragen.

"Als ob Malfoy krank ist", hatte Ron vor sich her gegrummelt. "Der ist einfach stinkfaul und hält sich für was besseres." Harry hätte ihn fast schon in Schutz genommen, doch dann hatte er bloß die Schultern gezuckt und das ganze unkommentiert gelassen. Er wusste schließlich, dass Draco Zaubertränke liebte und er nicht zu faul, sondern schlicht und ergreifend feige war. Oder beleidigt. Vielleicht aber auch einfach beides.

An diesem Abend machte Harry sich erst etwas später und alleine auf den Weg zum Abendessen, er hatte etwas Zeit für sich alleine gebraucht und irgendwie hoffte er, dass Draco irgendwo stehen und ihn in einen Seitengang ziehen würde, einfach nur um ihn zu küssen. Harry verfluchte sich manchmal immer noch selbst, dass er sich ausgerechnet in den Eisprinzen von Slytherin verliebt hatte. Aber, wenn man erst einmal wusste, dass die Arroganz, die Gemeinheiten und vorallem diese Überheblichkeit, die Draco stets an den Tag legte bloß gespielt waren und sich dahinter eigentlich ein netter, sogar leicht schüchterner Junge verbarg, so konnte man gar nicht anders als diesen Jungen zu lieben. Jedenfalls war es das, was Harry glaubte. Mal davon abgesehen, dass Draco alles war, was er mit Attraktivität verband. Der Slytherin war größer als er selbst, aber nicht zu groß und schlank, die Muskeln in seinem Körper waren zu sehen, aber sie wirkten echt und richtig, so wie sie waren.  Seine Augen, die so hell blau waren, dass sie an Eiskristalle erinnerten waren das schönste und atemberaubendste, was Harry je gesehen hatte. Und dann diese Haare! Wenn Harry eines bewunderte waren es diese blonden, schon fast weißen Haare, die sich so weich anfühlten, dass man sich fragte, wie der Slytherin dies hinbekam.  Der Gryffindor seufzte leise. Es nagte an ihm, dass Draco lieber dem Unterricht und den Mahlzeiten fern blieb, als ihm zu begegnen oder ihm seine Entscheidung mitzuteilen. War Harry vielleicht doch eine Spur zu forsch gewesen? Hätte er ihn nicht ganz so stark in die Enge treiben sollen? Plötzlich fühlte Harry sich ziemlich egoistisch, womöglich hatte Draco wirklich gute Gründe eine Beziehung geheim halten zu wollen.  Dieser Gedanke quälte Harry als er die Gänge entlang lief, so vertieft, dass er nicht darauf achtete wer ihm entgegen kam. Ehe er sich versah war er mit einer Siebtklässlerin aus Ravenclaw zusammen gestoßen, die ihn fauchend zusammen stauchte, von wegen er Trampel solle aufpassen wohin er liefe. Doch dies kümmerte Harry herzlich wenig und er ging kommentarlos, unter den wütenden Blicken des Mädchens weiter.

Er war bereits im Erdgeschoss, noch immer leicht abwesend, als ihn eine kalte, aber gleichzetig sehr vertraute Hand festhielt. "Draco", grüßte er ihn, ohne aufzusehen. "Es.. tut mir leid", gab Angesprochener zerknirscht zu und Harry hob überrascht den Kopf. Draco Malofy hatte sich noch für irgendwas entschuldigt, jedenfalls war Harry noch nie Zeuge davon gewesen.

"Wirklich, ich- Du hast ja recht", fügte er hinzu und ein Grinsen stahl sich auf die Lippen des Gryffindors. "Echt?", erkundigte er sich. "Ja, aber hör auf zu grinsen, Potter!" Harry musste ein wenig lachen. Sonst störte es ihn, wenn Draco ihn beim Nachnamen nannte, doch heute war ihm diese banale Sache relativ egal.
"Und hör auf zu lachen", grummelte der Blonde. "Ach, Draci", stichelte der Kleinere vergnügt. "Ist es so schlimm, dass du mich wohl sehr gerne hast?", fragte er lächelnd und streichelte die weiche Wange seines Freundes.
Dieser seufzte: "Nein"  "Und nenn mich nie wieder Draci!", empörte er sich. "Okay, okay", gluckste Harry. Hand in Hand gingen sie weiter zur großen Halle.

"Warte, ich dachte wir erzählen es unseren Freunden?", fragte Draco leicht erschrocken, doch wusste gleichzeitig, schon, dass das Unsinn war. Denn so würden sie sich trotzdem nur ganz alleine, an einem leeren Ort treffen können, nur brauchten sie sich für ihre engsten Freunde keine Ausreden für ihr nächtliches Wegbleiben oder ihr ständiges Verschwinden einfallen lassen.  "Ich liebe dich, Draco", flüsterte Harry ihm zu, als sie so die Halle betraten und schon die ersten Schüler aufsschauten. "Ich dich auch, du Idiot." Es war keine ernsthafte Beleidigung gewesen, das wussten sie beide und Harry lächelte seinen Freund etwas an. "Jaja, noch einmal die guten alten Zeiten ehren, aber die sind jetzt vorbei, Schätzchen", hauchte Harry und zog Draco zu sich heran, verwickelte ihn in einen leidenschaftlichen Kuss, welcher sofort erwidert wurde. Und während Harry seine Hände in den unfassbar weichen und schönen Haaren seines Freundes vergrub und dieser ihn an der Hüfte noch etwas zu sich heran zog bemerkten immer mehr Schüler in der Halle, dass glückliche Pärchen. Einige staunten bloß, die meisten starrten sie neugierig und etwas geschockt an. Sowohl einzelnde Gryffindors als auch Syltherins wandten sich angewidert ab und begannen zu tuscheln. Ein paar ältere Schüler pfiffen anerkennend, aber niemand wagte es die beiden zu stören.

Und egal, wie oft sie sich schon geküsst hatten odee wie nahe sie sich in manchen Nächten bereits gewesen waren, die Kuss war der schönste und aufregendste, den sie je hatten und je haben werden, unabhängig wie häufig sie sich noch küssen würden. Denn dieser Kuss in der großen Halle, vor allen anwesenden Schülern vereinte sie auf eine ganz besondere Art und Weise, wie sie später feststellen sollten.

Harry Potter und Draco Malfoy hatteb bewiesen, dass Feinde zu Freunden, gar zu Liebenden werden konnten. Sie hatten gezeigt, dass es einem, wenn man ehrlich liebte nicht wichtig war, was andere über einen dachten oder was sie erzählten. Diese beiden Jungen, Gryffindor und Slytherin, Eisprinz und Auserwählter hatten bewiesen, dass egal wie unterschiedlich man nach außen hin zu sein schien, es doch etwas geben konnte, das einen miteinander verband. Liebe.

Gewünscht wurde Drarry von:

selxnax

Drarryshiit

Thelilicorn

Speedy_007

iam_mirii

ikon_ichiwa

nurSophie

MaxWithe

emily_malfoy_potter

Harry Potter Oneshots [PAUSIERT]Where stories live. Discover now