Sie passt so gut zu ihm.. (Teil 1)

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Heeey, Potterheads! Oh Mann, wir haben 2:10 Uhr in der Nacht und ich habe den Oneshot gerade beendet..
(Es ist an einem meiner unzähligen Roleplays auf Whatsapp inspiriert)

Ich würde mich über etwas Feedback und eure Meinungen in den Kommentaren freuen! 😇

Ich hatte mich beherrschen wollen, doch ich tat es schon wieder. Verstohlen, unauffällig und gleichzeitig so mühlos sah ich über meinen Buchrand hinweg und beobachtete dieses Mädchen, dass vor Energie und Lebenslust nur so zu strotzen schien. Ich seufzte.

Ihre langen, glatten dunkelblonden Haare hatte sie praktisch zu einem lockeres Zopf geflochten, der ihr wie ein im Licht glänzender Tau über die Schulter fiel. Auf den ersten Blick schien sie wie ein vollkommen gewöhnliches Mädchen auszusehen. Gewöhnliche Kleidung.
Gewöhnliches Aussehen.
Gewöhnliche Stimme.
Gewöhnliche Verhaltensweise.

Doch dies war nicht so, er hatte das lange registriert und seinen ersten Eindruck abgelegt und fragte sich mit der Zeit auch, was denn überhaupt gewöhnlich war. Erneut seufzte er und fuhr sich durch das vom Wind zerwuschelte Haar. Gerade warf das Mädchen ihren Zopf in den Nacken, schlang die Arme um den Jungen bei ihr und küsste ihn voller Gefühl, voller Lust. Die Eifersucht knurrte in den hinteren Ecken seines Verstandes. Reiß dich zusammen!

Zum dritten Mal in den vergangenen zwei Minuten ging ein Seufzer über seine Lippen, er kniff die Augen zusammen. Svea.

Svea war wunderschön, auf ihre ganz eigene Art und Weise. Während die meisten Mädchen in ihrem Alter begannen sich weiblicher zu kleiden, sich zu schminken und über alles mögliche zu tratschen, war sie geblieben, wie sie war. Stets trug sie eine dunkle, meist verwaschene Jeans und ein lockeres Sweatshirt, im Sommer war es ein T-Shirt. Oft war es Olivegrün. Ob das wohl ihre Lieblingsfarbe war? Der junge Mann legte den Kopf schief, während er das Paar weiter beobachtete. Sein Buch, dass in seinem Schoß lag und welches ihn sonst zu fesseln und in seinen Bann zu ziehen vermochte, war vergessen.

Svea war weder besonders groß, noch war sie klein. Ihre Figur war weder auffallend schlank, noch auffallend kräftig. Ihre Beine waren recht lang, das war etwas, dass wohl doch schnell ins Auge fiel, wenn man sie beobachtete. Ob der Junge, der ihre Küsse erwiderte, jemals darauf geachtet hatte? Natürlich, sie passt so gut zu ihm.

Er hätte beinahe schwören können, dass Sveas Augen eines tiefes grüns waren, dass hier und dort von einer braunen Musterung durchbrochen wurde.

Doch nichts davon war es, was sie so wahnsinnig interessant für ihn machte. Interessant nicht, weil er sie anziehend fand, gar gerne auch von ihr geküsst werden würde, nein auf keinen Fall. Es war ihre Art, die ihn so schauen ließ. Die Art jeden Menschen einwickeln zu können, ohne eine böse Absicht zu zeigen. Oder die Gabe immer zu lächeln, zu lachen, zu grinsen, auch, wenn der Tag noch so furchtbar zu sein schien. Ebenso ihre offenen Worte, ihre Vorliebe sich nie zu verstellen, nicht zu lügen oder zu tuscheln. Wenn ihr etwas nicht passte ging sie hin und sagte es dir ins Gesicht. Ebenso, wenn ihr etwas an dir gefiel. Sie ist atemberaubend.

Aber brav konnte man sie nicht nennen. War von einer Party die Rede stand die sechzehnjährige Svea ganz vorne auf der Matte. War die Frage, wer beim nächsten Streich dabei sein wollte, kam sie direkt und machte das ganze noch spaßiger, noch verbotener und noch aufregender. Sie zog ihre Mitmenschen gerne mit kleinen Scherzen und Bemerkungen auf, während du schon an dem Glitzern in ihren Augen sehen konntest, dass sie es nicht ernst meinte. Er biss sich auf die Unterlippe, um das vierte Seufzen zu unterdrücken als das Paar etwa zehn Meter vor seinen Augen sich löste. Der Junge flüsterte ihr etwas ins Ohr, sie lachte. Glockenhell, und doch zu laut. Hmm.

Das Paar ging zurück hinauf zum Schloss und ließ Remus mit seinen Gedanken alleine.
Oh Sirius, ich kann verstehen, was du an ihr findest. Du, dem fast jedes Mädchen im Schloss zu Füßen liegt, hast offensichtlich jemanden gefunden, der nicht nur dein Gesicht liebt, sondern dich, mit allen Ecken und Kanten und Fehlern. Und sie ist dir so ähnlich. Wieso ist sie dir so ähnlich und ich dir so fremd? Wieso bin ich schwul und liebe den schönsten jungen Mann hier in Hogwarts? Ich hasse es. Ich hasse es dich zu lieben, aber es hört nicht auf...

...

Während wir das Schloss betraten legte ich einen Arm um meine Freundin. Svea war unglaublich, herzlich und ich konnte mir sehr gut vorstellen, dass sie eine echt gute Freundin hätte sein können. Eine Freundin, nicht meine. Ich sah gerade aus während wir durch die Gänge spazierten, in Richtung Keller. Ihre Energie war ansteckend, und dieses "zweite Leben", dass wir auf heimlichen Schülerpartys zu brachten war wie eine Flucht. Ich floh vor mir selbst, vor meinen Gedanken, vor meinen Gefühlen, bereits Stunden zu vor wissend, dass sie mich wieder einholen würden. In der kommenden Nacht, spätestens am darauf folgenden Morgen, so war ich mir bewusst, würden sie mich erneut überrollen. Oder dann, wenn ich neben ihm ins Bett sank, weil er so besorgt war, dass er mich bei sich haben wollte. Ein Teil in mir sträubte sich gegen den bald eintreffenden Kontrollverlust, den ich schon vorausahnte, ein anderer Teil in mir sah im voller Vorfreude entgegen.
Oh, was war mit mir passiert? Wann hatte sich statt namenlosen Mädchen und Frauen ein Mann in meine Träume geschlichen? Ein Mann, der treu war und lieb, ein Mann, dessen Gesicht von Narben entstellt so einzigartiger Schönheit war, dass es mich zu verzehren schien. Ein Mann, der so anders war als ich selbst und so wenig von Frauen wissen wollte, dass er sich mit einem unausstehlichem Typen eibgelassen hatte. Wieso spielte ich noch, dass alles gut war? Wieso konnte ich nicht aufhören mich wie ein Feigling hinter Svea oder anderen Mädchen zu verstecken? Ich hatte mich nicht verliebt.. So wollte ich das nicht.. Und letztes Endes war es dieses Versteckspiel, was mich bei ihm entgültig unten durch bringen würde.

...

Seine Hand war warm und angenehm, wie sie so meine umschloss als wir den abgedunkelten Raum betraten und uns ohrenbetäubende Musik entgegen schlug. Noch im Gehen griff ich nach einem Getränk und nahm einen Schluck, dann reichte ich ihm das Glas. Er trank selbst und sah mich durch das flackernde Licht hinweg aufmerksam an. Seine grauen Augen strahlten Stärke aus, Entschlossenheit, Unerschrockenheit. Sie waren schön, aber nicht so schön, dass ich mich in ihnen verlieren hätte können, selbst dann nicht, wenn ich dies gewollt hätte. Unsere gemeinsamen Feiern und Nächte waren abwechslungsreich, doch mir war klar, wie echt sie waren. Nämlich überhaupt nicht. Oder fast nicht? Noch konnte ich nicht sagen, ob ich ihm völlig egal war, oder nur nicht die Person, der sein Herz gehörte. Dieses Herz, dass er so gut zu verstecken versuchte. Vielleicht würde ich ihm irgendwann verraten, dass er mir vor wenigen Tagen in der Nacht betrunken von allem erzählt hatte, was in ihm vorging. Und genauso, wie er seinen Namen gemurmelt hatte als er am Aufwachen war.
Oh, Junge, Sirius. Was sollte ich nur mit dir machen? Ich mochte dich, aber du warst nur bei mir, damit du nicht in seiner Nähe sein musstest, denn nirgendwo warst du weiter von diesem leicht schüchternen Bücherwurm entfernt als bei mir, dort unten auf einer abgewrackten Party. Nicht, dass es mich verletzte, ich wusste es von Anfang an, aber ich konnte mir ausmalen, wie schlimm diese Situation für dich gewesen sein muss. Und ich wollte für dich da sein, obwohl ich dich kaum kannte, wollte ich für dich da sein. Obwohl dieser Ort wohl kaum das beste dafür gewesen war. Ich beschloss abzuwarten, vielleicht würde ich ja einen guten Freund gewinnen, wenn das alles sich erst von selbst in Ordnung gebracht hätte. Sirius, du glaubtest, ich sei wie du, teilte deine Interessen und deinen Humor. Da lagst du nicht falsch, aber ich war nicht so stark und unabhängig, wie du zu diesem Zeitpunkt angenommen hattest. Eigentlich hättest du von dir selbst aus schon wissen müssen, dass auch die am lautesten lachenden Menschen Tiefen haben konnten...

Ich glaube, dass ist der Grund, wieso es zwischen uns auch niemals hätte funktinieren können. Weil wir ZU ähnlich waren, beide zu unvernünftig und zu übermütig. Du brauchtest jemanden, der dich etwas auf dem Teppich hielt.. Und ich jemanden, den ich nicht kennen möchte. Oh Merlin, wir sind zu gleich.

Harry Potter Oneshots [PAUSIERT]Where stories live. Discover now