"Dramione-Über den eigenen Schatten"

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Er konnte sie von seinem Platz am Slytherintisch aus beobachten. Sie war so wunderschön. Draco wollte es sich nicht eingestehen, aber es war offensichtlich. Er hatte sich in eine Gryffindor verliebt. In ein Schlammblut noch dazu. Es tat weh, denn er wusste, dass sie ihn hasste.
Wie Draco diese Gefühle für sie entwickelt hatte, war ihm selbst ein Rätsel. Plötzlich waren sie einfach da gewesen. In seinen Träumen geisterte sie immer öfter umher. Was hätte er nur dafür gegeben, mit ihr zusammen zu sein.

Draco schrie innerlich vor Wut, als er beobachtete wie dieser Weasley sie wieder anschmachtete, aber er beruhigte sich etwas, als er sah, dass sie sich eher abgeneigt zeigte. Das war wohl der Grund, weshalb sein Hass auf Weaselbee immer mehr wuchs. Selbst ein blinder hätte gesehen, dass er auf Hermine stand.

In letzter Zeit tummelte Draco sich immer dort, wo er wusste das Hermine auch unterwegs war. In der Bücherei zum Beispiel. Doch er war einfach zu feige. Draco wollte mit Hermine reden, ihre Aufmerksamkeit haben, aber leider gelang es ihm immer nur mit einer Beleidigung und er hasste sich dafür.

Gepackt von plötzlichem Übermut stand er auf und verließ eilig die große Halle. Draco musste ihr die Wahrheit sagen- oder sich wenigstens für all das entschuldigen, was er ihr die Jahre über angetan hatte. Doch er wollte sie um jeden Preis alleine erwischen, ohne das ihre zwei Freunde daneben standen.

Und welcher Ort wäre dafür besser geeignet, als die Bibliothek? Potter und Weasley scherrten sich nicht viel um Bücher, also war das eine gute Möglichkeit.

Draco betrat die Bibliothek, nahm sich irgendein Buch aus dem Regal, ohne den Titel beachtet zu haben und setzte sich nahe zur Tür, damit er bloß mitbekam wenn sie rein kam.

Sein Herz raste jetzt schon wie verrückt. Wie war es nur so weit  gekommen? Wie hatte es dieses Mädchen nur geschafft, ihm der Art den Kopf zu verdrehen? Vorallem ohne irgendwas zu beabsichtigen? Pansy klebte einen Großteil des Tages an ihm dran und trotzdem war sie für ihn nicht mehr als eine gute Freundin. Manchmal ging sie ihm aber leider auch total auf die Nerven.

Nervös blätterte er in den Seiten seines Buches, ohne auch nur einen Satz, den er las zu verstehen. Immer wieder warf er einen Blick zur Tür, doch Hermine ließ sich nicht blicken.
Vielleicht wollte sie an dem Nachmittag gar nicht in die Bibliothek. Erst jetzt dachte Draco über diese Schwachstelle nach.
Enttäuscht erhob er sich von seinem Stuhl und wollte gerade das Buch zurück stellen, als Hermine auftauchte und ihm vor Schreck fast das Buch aus der Hand fiel.

Sie würdigte ihn keines Blickes und bemerkte gar nicht, wie Draco sie anschaute.

Er beobachtete wie sie im hinteren Teil der Bibliothek verschwand und atmete einige Male tief durch, bevor er ihr langsam folgte. Jetzt oder nie, dachte er.

Hermine saß in ein Buch vertieft in einer ruhigen Ecke und hörte nicht, wie er langsam auf sie zu ging. Selbst als er einen Meter vor ihr zum Stehen kam, registrierte sie seine Anwesenheit nicht. Draco räusperte sich zögerlich und versuchte noch immer seinen Herzschlag wenigstens annähernd unter Kontrolle zu kriegen. Vergeblich.

Sie schaute auf und ihre Miene verfinsterte sich, als sie sah wer da vor ihr stand. Sie verdrehte genervt die Augen, bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder ihrem Buch widmete. Sichtbar hoffend, dass Draco einfach wieder verschwand, aber den Gefallen tat er ihr nicht. Er konnte es nicht.

"Granger?" Seine Stimme klang vorsichtig, was ihn selbst etwas schockierte. Diese Stimme kannte er von sich selbst noch gar nicht.

Sie schaute wieder auf. "Was willst du? Verhex mich doch einfach. Ist schließlich keiner da, der dich davon abhalten würde", sagte sie und zuckte mit den Schultern.

Harry Potter Oneshots [PAUSIERT]Where stories live. Discover now