"warst du schon mal verliebt?"

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Die drei Mädchen kicherten, als James augenrollend sein Shirt hochzog. "Genug gesehen, ihr Kichertanten?", fragte er grinsend und ließ es wieder sinken. Die Mädchen nickten zufrieden, während die Jungen in der Runde sich ein leichtes Grinsen ebenfalls nicht verkneifen konnten. "Du bist dran, Prongs!", rief Peter aufgeregt dazwischen. Angesprochener gähnte und drehte die leere Butterbierflasche in der Mitte des Tisches. Alle beobachteten gespannt die Flasche, bis sie bei Lily stehen blieb. "Wahrheit", lächelte sie und strich sich einige Strähnen ihres feuerroten Haares aus dem Gesicht.

"Mit wie vielen Typen hattest du schon was?" Alle blickten Lily gespannt an, doch diese gähnte bloß gelangweilt. "Mit einem. Nicht sonderlich spannend, was Potter?", ihre Stimme klang leicht provokant und alle in der Runde wussten, dass sie dies mit voller Absicht tat. James zuckte die Schultern. "Dreh einfach, Evans." Sie tat wie ihr gesagt und nach mehreren Umdrehungen blieb die Flasche bei Sirius stehen. Remus und Peter grinsten leicht auf ihren Plätzen. "Also, Black?" "Ich nehm auch Wahrheit." Es war spät und sein Bedürfnis noch jemanden abzuknutschen oder sich schminken zu lassen war stark begrenzt.

"War unser Mädchenschwarm denn schon einmal richtig verliebt?", Lily lächelte. Sirius Blick fiel auf den Boden, fixierte angestrengt das Muster des Teppichs.

Die Haare des Mädchens waren leuchtend rot, ihre Haut strahlender als die Sonne und die wasserblaue Augen, so schön wie der Ozean. Ihre Stimme war lieblich gewesen und zart. Ihr Lächeln ehrlich und unbeschwert. In schönen Sommerkleidern war sie im Park in London über die Wiese gelaufen, in einer Hand die Hundeleine. Ein niedlicher, weißbrauner Terrier zog eifrig daran, mit mehr Willensstärke vorwerts zu kommen, als man sie so einem kleinem Tier zugetraut hätte.

Etwas entfernt saß der damals Fünfzehnjährige auf einer Bank. Die Augen geschlossen genoss er die warmen Sonnenstrahlen auf der Haut, bis ein kleffendes Fellknäul auf ihn sprang und aufgeregt begann ihm über das Gesicht zu lecken. Lachend streichelte er den kleinen Hund und setzte ihn schließlich wieder neben seinen Füßen auf dem Boden ab, wo das Tier fröhlich mit dem Schwanz wedelte. Dass dieser Hund Sirius' Animagusgestalt entlarvt hatte, war sicher.

"Milly, Milly!" Er schaute auf und das erste was er sah waren atemberaubend schöne blaue Augen. Man hätte sich wirklich auf Anhieb in ihnen verlieren können, doch er riss sich zusammen. Das Mädchen ging in die Hocke und leinte ihren Hund wieder an. "Sie hat sich losgerissen, es tut mir leid", sagte sie. Sirius lächelte: "Schon gut, sehr aufgewecktes Tierchen hast du da." Spontan hätte der junge Zauberer sie auf fünfzehn geschätzt, vielleicht auch sechzehn. "Sirius", fügte er nach einer kurze Pause hinzu und hielt ihr die Hand entgegen. Überrascht schüttelte sie diese. "Sina", ein schüchternes Lächeln spielte in ihren Mundwinkeln. Und so waren sie ins Gespräch gekommen, nur die Frage auf welche Schule er ging, hatte Sirius lügen müssen. Sie war ein Muggelmädchen und er hätte ihr schlecht verraten könnnen, dass er nach Hogwarts ging. Von da an trafen sie sich öfters, um genau zu sein fast jeden Tag. Sina war klug und freundlich, trotzdem besaß sie einen guten Sinn für Humor und ehe Sirius sich versah, musste er sich eingestehen , sich in sie verliebt zu haben. Ihre Treffen waren unschuldig. Häufig waren sie mit Milly im Park unterwegs, gingen Eis essen oder saßen auf einem kleinen Steg am Teich in ihrem Garten und redeten nur. Einfach reden und das stundenlang. Er mochte dieses Mädchen wirklich und um so näher das Ferienende rückte, um so trübseeliger wurden die beiden Teenager.

"Dann muss ich mich wieder mit meinen Klassenkameraden herumärgern", sagte sie und obwohl sie lachte konnte man die Abscheu dagegen in ihren Augen sehen. Sirius freute sich zwar sehr Hogwarts und seine Freunde wiederzusehen, doch er würde Sina trotzdem sehr vermissen.

"Aber jetzt hab ich ja ein gutes Mittel dagegen", sagte sie und lächelte. "Welches?" "Dich." "Mich?", der Junge lachte leise. "Ja, wenn sie mich nerven denk ich einfach an dich", ihre Wangen nahmen einen Hauch rosa an, was Sirius nicht entging. Ihm ging es allerdings nicht anders und er glaubte es tatsächlich zu spüren, wie seine Wangen sich färbten. An diesem Abend  drückte sie ihm zum Abschied einen Kuss auf die Wange und er errötete noch mehr als zu vor. Das kannte er von sich selbst überhaupt nicht. Als er zurück zum Grimmelauntplatz schlenderte lächelte er übers ganze Gesicht. In den vergangenen Wochen war es egal geworden, was bei ihm zuhause los war. Wenn seine Mutter ihn anschrie hörte er kaum noch hin und wenn sein Vater darüber sprach, wie wichtig die Reinheit des Blutes doch war, nahmen die Worte kaum noch Form in seinem Kopf an.

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