Atme

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*POV Alexis*

Alexis spürte wie ihre Energie aus der Spähre gezogen wurde. Dankbar folgte sie der Kraft, die sie zog, nur fort von diesem seltsamen Ort, nur fort von diesem Mann der sie bis gerade eben so fest umklammert hatte. Wütend hatte er an ihr gezerrt, hatte sie nicht loslassen wollen, hatte in ihrem Kopf geschrien und die silberne Energie , die Sie von ihm fort zog, verflucht. Als ihre Energie aus seinen Armen glitt, folgte er ihr. Panisch versuchte sie sich weiter von ihm zu entfernen, der silbernen Kraft zu helfen sie fortzubringen, aber er war dicht hinter ihr . Hätte er diesen kleinen, gerade Mal Handbreiten Abstand zwischen ihnen beiden überwunden, er hätte sie wieder gehabt und sie konnte sich nicht des Gefühls erwehren, dass er sie dann nie wieder loslies. All ihre Gedanken waren auf Flucht. Sie flogen durch diese seltsame Welt, durch dieses wabernde Nichts das alles und dann wieder nichts war. Vorbei an Sternen die entstanden und wieder vergingen. Langsam schaffte sie es den Abstand zwischen ihnen zu vergrößern und sich weiter von ihm zu entfernen.

"STOP!" sein Gedanke donnerte durch ihren Kopf. Wäre die blaue Flamme nicht gewesen, die mit ihr verschmolzen war, sie wäre stehen geblieben.

"Komm sofort zurück! Du weißt das du mir nicht entkommen kannst! Ich finde dich, egal wo du dich versteckst! Du warst MEIN und wirst es immer sein! Wage es diese Sphäre zu verlassen und ich werden ihn töten und dieses Mal nicht nur seinen Körper! Ich werde seine Seele zerfetzen und in den Schlund des Nichts werfen!"

Angst umschlang sie. Eine für sie nicht nachvollziehbare unbegründete Angst, die bis auf den Grund ihrer Seele ging. Sie wusste weder wer er war, noch von wem er sprach und doch hatte sie plötzlich den Drang ihm gehorchen zu müssen. Sie drehte sich zu ihm um.

"Entschuldige, ich werde mit dir kommen müssen"  flüsterte die blaue Flamme mit der sie verschmolzen war und dann war nur noch Chaos um sie herum. Funken explodierten und zogen Kreise. Wirbel aus grellen Farben die nahe an sie heran kamen und sich dann wieder entfernten. Sie fühlte wie sie rückwärts durch etwas hindurchgezogen wurde. In ihrer Vorstellung war es etwas Geleeartiges. Alexis sah noch ein letztes Mal in das Gesicht ihres Verfolgers. Es war von Wut und Verweiflung verzerrt, immernoch wild entschlossen sie einzufangen. Er war wieder ganz nahe an sie heran gekommen. Sie sah wie paralysiert zu wie seine geisterartige Hand sich nach ihr ausstreckte. Seine Hand kamen ganz nahe an sie heran. Seine Fingerspitzen waren nur noch einen Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt.

Dann umschloss die Geleeartige Masse sie ganz. Alexis traute sich kaum zu atmen, sie konnte auch gar nicht atmen. Dann schien sie aus dieser Geleeartigen Masse hinauszugleiten und zu fallen. Sie fiel und fiel, immer tiefer in die Schwärze. Plötzlich schlug sie auf. Die Luft wurde aus ihr heraus gepresst, spürte den Schmerz und die Stille. Aprupte Stille und wieder Schwärze. Erholsame, angenehme Dunkelheit.

Ihr wurde klar wie diese seltsame Welt, diese seltsame Sphäre in der sie gewesen war, sie strapaziert hatte. Ihren Geist bis zum äußersten gereizt hatte. Sie entspannte sich, fühlte wie sie langsam in eine Hülle glitt, ihren Körper, eins mit ihm wurde. Sie konnte spüren wie ihr Herz in langsamen, unregelmäßigen Schlägen pochte und das warme Blut durch ihre Adern strömte.

"ATME" hörte sie es in ihrem Kopf. Und sie versuchte zu atmen. Schmerzhaft zog sie die Luft ein, fühlte wie sich hier Brustkorb hob und ihre Lunge gierig das Lebenselexier in sich aufnahm.

Es war so schwer. Die Schmerzen nahmen zu. Warum tat auf einmal alles weh?

"ATME WEITER" hörte sie eine Stimme und sie atmete, versuchte sich darauf zu konzentrieren diese Tätigkeit auszuführen. Und mit jedem Mal wo sie es schaffte, wurde es leichter. Aber jedes Mal schmerzte ihr Körper mehr. Sie versuchte zu verstehen was da um sie herum passierte, wo sie war, was eigentlich geschehen war.

Mit unendlicher Kraftanstrengung öffnete sie die Augen. Das war ein Fehler. Die Holzdecke die sie über sich sah, fing an sich zu drehen, immer schneller im Kreis. Ihr Magen krampfte sich zusammen und Übelkeit übermannte sie. Der Druck auf ihrer Brust war so unangenehm. Brechen. Sie musste brechen. Versuchte sich zur Seite zu drehen, schaffte es aber nicht.

"Ruhig. Ich helfe dir." Sie kannte die Stimme. Christoph. Er drehte sie vorsichtig zur Seite und sie röchelte, rülpste, aber es kam nicht. In schmerzhaften Wellen ob sich ihr Magen bis sie Galle und Schaum erbrach.

"Du schaffst das. Du wirst das schaffen Kleines. Ich weiß das. Du bist stark. Geh nicht dahin wohin Oliver gegangen ist. Wir brauchen dich hier, im Diesseits"

Oliver? Was war mit ihm? War er tot? Warum redete Christoph so komisch? Ihre Sicht war ganz verschwommen, sie konnte nichts erkennen. Sie stöhnte leise auf als ihr Körper begann sich zu verkrampfen. Etwas stimmte nicht. Ihr Körper, etwas stimmte nicht, sie war nicht allein darin. Sie spürte es. Es war zu viel. Er drohte zu zerreißen.

Sie wollte um Hilfe flehen, aber obwohl ihre Lippen die Worte formten, kam kein Laut über ihre Lippen.

"Ich hole Salbadell, bleib ruhig, sie wird dir helfen" hörte sie Christoph noch sagen. Dann war er weg und sie war allein mit den Schmerzen.

Raus! Was auch immer in ihrem Körper war, sollte raus! Wieder hob sich ihr Magen und diesmal kam etwas anderes als Galle. Ein ekelhaftter blauer Schleim quoll aus ihrem Mund hervor. Der kurze klare Moment in dem sie ihn sah verursachte, dass sie noch stärker erbrach. Schließlich war eine blaue Pfütze vor ihr auf dem Boden. Die Übelkeit lies nach. Das was auch immer in ihrem Körper gewesen war, war nun draußen. Sie beobachtete wie die blau schimmernde Pfütze begann sich zu bewegen und auf die Pritsche neben ihr zuschlängelte. Sie sah Oliver darin liegen. Ein undefinierbarer Laut kam über ihre Lippen, als sie versuchte ihn zu warnen. Aber er konnte sie nicht hören, er hatte seine Augen geschlossen. Alexis beobachtete wie sich die Flüssigkeit seine Pritsche hochschlängelte.

Eine leise Stimmte ertönte. Sie klang wie die der blauen Flamme. " Es muss so sein. Ich muss leben. Dafür wird er auch leben. Vergiss was du gesehen hast, vergiss was du erfahren hast und vielleicht wird dann alles gut."

Alexis schlief augenblicklich ein. Sie hatte keine Möglichkeit sich dagegen zu wehren. Ihren Arm ausgestreckt zu Oliver lag sie da, während die blaue Flüssigkeit in Olivers Körper eindrang.

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Sry das ich letzte Woche kein Kapitel veröffentlicht habe, hatte einige Abschlussprüfungen und viel zu viel um die Ohren- und ein paar heftige Arbeitstage hinter mir + auch noch erkältet :D . Da ich für nächste Woche etwas für meine praktische Abschlussprüfung vorbereiten und schreiben muss, weiß ich leider noch nicht ob ich es nächste Woche schaffe zu veröffentlichen. Spätestens in zwei Wochen wird es aber wieder ein Kapitel geben! :)

Liebe Grüße A.Daray

Der MondgottTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang