Gefunden

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POV ~ Michael

"Los, helft mir!" - brüllte Michael die Böschung hinauf, während er Alexis kalten Körper zum Ufer zog.

Er hatte seine Krallen in ihre Schulter bohren müssen, sonst hätte die Strömung sie wieder seinen Händen entrissen. Blut lief über ihren Körper. Sie blutete unterm Schlüsselbein, dort wo er sie mit seinen Klauen gepackt hatte. Ihr Gesicht war ganz blass und zerkratzt. Ihre Lippen waren bläulich und aufgeplatzt. Das Hemd zerissen,der Oberarm blutig. Ihre zu Klauen geformten Händen fehlte die Hälfte der Krallen.Ein dünner Haarfilm bedeckte ihren Körper. Eine Hose hatte sie nicht mehr an und ein blutiger Riss zog sich an der Innenseite ihres Oberschenkels entlang.

Er schluckte schwer. Vielleicht war es gut das sie ohnmächtig war, wer wusste schon was man ihr angetan hatte.

Während er ihr sanft das Haar aus dem Gesicht strich, lies er seinen Blick weiter nach unten gleiten. Schuhe hatte sie keine an und ihre Zehen blau.  Er musste sie wärmen, sonst starb sie ihm noch an Unterkühlung.

Behutsam nahm er sie in den Arm und rief sie bei ihrem Namen. Mit den Händen rieb er über ihren Körper um ihre Temperatur zu herhöhen.

Sie zeigte keine Reaktion. Angst ergriff ihn. War es zu spät?

Eilig stand er auf und nahm sie auf die Arme. So schnell er konnte stackste er mit ihr die steile Böschung hinauf. Helfende Hände streckten sich ihm entgegen und nahmen sie ihm ab. Dann kletterte er selber hinauf.

Oben angekommen beugte er sich sofort wieder über sie. Kalt. Ihre Haut war so kalt.

"Sie atmet nicht" sagte der Junge neben ihm. Übelkeit stieg in im hoch. Er war zu spät.

"Alexis?" Flüsterte er. Das konnte doch nicht sein. Vorhin hatte sie noch nach ihnen gerufen und vor wenigen Minuten hatte er noch gesehen wie sie sich an Äste geklammert hatte.

" Geh zu Seite!" schnauzte der Junge neben ihm, Alejandro, ihn an.

Alejandro beugte sich über sie, lauschte mit einem Ohr nach ihrem Atem und blickte dabei auf ihren Bauch um zu sehen, ob sich ihr Bauch hob oder senkte. Seinen schwarzen Zopf hielt er dabei zur Seite.  Nichts.

Als er feststellte das sie wirklich nicht atmete rief er nach seiner Schwester "Maya! Überstreck ihren Kopf. Schließ ihren Kiefer. Sieh vorher nach ob sie etwas im Mund hat. Wenn ich bis 30 gezählt habe atmest du zweimal in ihre Nase ein." Während er dies sagte fuhr er seine Krallen aus und schlitze ihre eh schon kaputtes Hemd komplett in zwei, um ihren Oberkörper freizumachen. Dann begann er mit der Herzmassage. Er legte dafür seine Hände übereinander und hakte die Finger der einen Hand in die der anderen Hand ein, damit er nicht verrutschte. Danach legte er seinen Handballen auf ihren Brustkorb und begann im Takt diesen bis zu 5 cm einzudrücken. Immer wieder drückte er . Sie hörten alle wie eine ihrer Rippen brach, aber Alejandro war es egal. Hauptsache sie atmete.

Michael saß daneben und starrte ungläubig auf das Geschehen, so als könnte er nicht begreifen was da geschah.

" 28, 29, 30!" rief Alejandro die letzten Zahlen laut. Seine Schwester überstreckte den Kopf von Alexis, setzte an und atmete in ihre Nase. Zwei Mal. Dann machte Alejandro mit der Herzmassage weiter.

Michael kam es vor wie Stunden. Er starrte auf die drei vor sich und konnte es nicht fassen. Wie betäubt nahm er jede Kleinigkeit wahr. Alexis war immer da gewesen. Seid er zurück denken konnte.

" Na komm schon! Mach endlich!" zischte Alejandro "Atme!"

Mit einem Mal ging ein Zucken durch Alexis Körper,  sie riss die Augen auf und begann zu erbrechen. Sofort drehte Alejandro sie auf die Seite. Ihren freien Arm nahm er und ließ sie sich damit am Boden abstützen. Ihr freies Knie legte er ebenfalls als Stütze angewinkelt Richtung Boden ab.

Der MondgottWhere stories live. Discover now