Auf dem Felsen

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POV ~ Michael:

Immer mehr Kreaturen sammelten sich um den Felsen. Einzig die Seite die in den Sumpf hineinragte war vor ihnen sicher. Nur lauerte von dort eine andere Gefahr. Die Squarks. Fauchend versuchten die Kreaturen den Felsen zu erklimmen, wurden aber immer wieder vom Licht der Sonnenelfen zurück in das Nebelmeer gestoßen.

Die Sonnenelfen, zu Beginn noch flink und strahlend leuchtend, wurden nun immer langsamer und ihr Licht schien nicht mehr so hell wie am Anfang zu sein.

Sie saßen auf dem verdammten Felsen und es gab kein Entkommen. Sechsunszwanzig seiner Leute saßen hier auf dem Felsen und er konnte nichts tun. REIN GAR NICHTS.

Michael ballte wütend die Hände zu Fäusten.

Er hatte doch geschworen das keiner mehr sterben würde. Er hatte doch gesagt, dass sie es schaffen würden!

Tränen stiegen ihm in die Augen. Mit einer fahrigen Bewegung wischte er sie weg.

Dafür war jetzt keine Zeit, sagte er still zu sich. Er war noch nicht bereit aufzugeben. Entschlossen umgriff er das Messer um erneut in seine bereits zerschnittene Hand zu schneiden, als sich eine Hand auf seine Schulter legte.

Als er empor blickte, sah er Alexis.

Irritiert runzelte er die Stirn. Seid wann hatte Alexis bernsteinfarbene Augen?

"Hör mir zu, ich habe nicht viel Zeit. " sprach sie. "Vergiss Salbadell, sie wird sich nicht der Dunkelheit entgegenstellen. Du musst den Felsen wecken, er bringt euch in den Sumpf, dorthin wird euch die Dunkelheit nicht folgen können. Kein Wesen der Dunkelheit kann Wasser überqueren. Es ist eine natürliche Barriere. " sie hielt einen Moment inne und schien in sich hinein zu lauschen. "Alexis wird gleich wieder erwachen. Es ist äußerst wichtig das du ihr..." weiter kam Sie nicht. Mit einem Mal rollten ihre Augen nach oben, das man nur noch weiß sah und ihr Körper kippte um. Hätte er sie nicht aufgefangen, wäre sie mit dem Kopf auf dem Felsen geprallt.

Oh nein, nicht doch! Bring doch zu Ende was du angefangen hast! Was sollte das denn? Wie sollte er denn den Felsen wecken und warum sprach Alexis über sich, als wäre sie eine andere Person??

Michael versuchte Alexis wieder aufzuwecken. Er schlug ihr sanft mit der Handfläche gegen die Wange. Dann fester. Wie konnte man überhaupt permanent ohnmächtig sein?? Vorallem immer dann, wenn es richtig brenzlig wurde?

Michael verfluchte Alexis innerlich. Laut sagte er: "Alexis? Komm schon Alexis, du musst aufwachen. Wir brauchen dich. Na komm schon." Nichts. Keine Reaktion. Null.

Ok gut. Keine Panik.

Felsen wecken. Das klang doch ziemlich einfach. Und war es bestimmt auch.

Wenn man wusste wie!

Ok gut. Er würde sich jetzt beruhigen, er würde jetzt nicht ausrasten und er würde sich als Sohn eines Clanoberhauptes würdig erweisen.

Wo war Alexis vorhin die ganze Zeit rumgehüpft? Beim Gesteinsbrock in der Mitte oder?

Michael nahm Alexis auf die Arme und trug sie in die Mitte des Felsens, dort legte er sie vorsichtig ab. Hier könnte keine der Kreaturen so leicht nach ihr Greifen. Dann widmete er sich voll und ganz dem Gesteinsbrocken.

Da musste doch irgendetwas sein, irgendein Zeichen, ein verstecketer Hinweis, irgendetwas. Er versuchte ruhig zu bleiben, damit ihm auch ja nichts entging.

Aber versuch mal ruhig  zu bleiben, wenn jeden Moment eine Horde geifernder Kreaturen über dich herfällt, das Leben aller Anwesenden davon abhängt das du alles richtig machst und deine einzige Information ist: Wecke den Felsen!

Der MondgottWhere stories live. Discover now