"Er war vielleicht wegen dir im Gefängnis, aber das war 100-prozentig nicht deine Schuld Amy. Das hatte er sich selbst zuzuschreiben. Schließlich hat er dich Jahre lang misshandelt. Glaub mir, er hat es verdient."  Ungläubig schüttelte ich den Kopf, weitere Tränen tropften in meinen Schoss.

"Warum siehst du das nicht ein? Amy, er hat dich tausende Mal geschlagen, dir Ohrfeigen verpasst, dich getreten. Er hat mit einer Flasche nach dir geworfen und hat dich an Simon verkauft. Und er wollte es wieder tun. Er hat dir dein Leben zur Hölle auf Erden gemacht. Dich dazu gebracht, dir selbst Schmerzen zuzufügen. Dich zu ritzen. Und ich bin davon überzeugt er hat noch andere furchtbare Dinge mit dir angestellt, die ich Gott sei Dank nicht weiß. Denn hätte ich sie gewusst, dann würde ich jetzt nämlich im Gefängnis sitzen und dein Dad wäre schon längst tot, weil ich ihn umgebracht hätte. Glaub mir, er hat das alles verdient und du brauchst keine Schuldgefühle haben. Der einzige der das haben sollte, war dein Dad, für all das was er dir angetan hat. Und vielleicht die Wächter, die auf deinen Dad aufgepasst haben, weil zu sterben sicherlich besser ist, als für den Rest seines Lebens im Gefängnis zu sitzen. Er hat sich damit nur selbst von etwas erlöst, was er verdient hätte. Und ich will nie wieder von dir hören, dass es deine Schuld war, denn wie gesagt, die einzige Schuld liegt bei deinem Arsch von Vater."

Zayns Stimme hatte sich während er sprach immer mehr gesteigert, bis er fast schon schrie. Er kniete auch nicht mehr, sondern war während er sprach die ganze Zeit im Wohnzimmer umher gegangen. Ich hatte die Beine an meinen Körper gezogen und starrte ihn erschrocken an. Weiterhin flossen Tränen über meine Wange. "Zayn! Beruhig dich. Das macht Amy nur Angst und das hilft uns auch nicht weiter." Zischte diesmal Niall, dessen Hand auf meinem Rücken große Kreise fuhr. Augenblicklich blieb er stehen und sah leicht erschrocken zu mir. Seine Wut war wie weggeblasen. Stattdessen war in seinen Augen Angst und Sorge zu sehen. Mit drei großen Schritten war er wieder bei der breiten Couch angekommen und kniete sich vor mich hin, doch ich hatte meine Augen auf meinen Schoss gerichtet. "Ich-ich...Es tut mir leid. Ich wollte dir keine Angst machen oder dich erschrecken." flüsterte er, als hätte er Angst mich durch seine Stimme noch mehr zu erschrecken.

"Schon gut." Meine Stimme war mindestens genauso leise, wie seine, wenn nicht sogar leiser. Ein lautes Klappern aus Richtung Küche brachte mich zum zusammen zucken. "Das muss Liam sein. Er versucht gerade Tee zu machen. Wie gesagt versucht. Ich gehe ihm mal helfen." murmelte Niall und stand auf.

Mein Blick hob sich und ich sah ihm in die Augen, als er erneut begann zu sprechen. "Es tut mir wirklich leid. Ich kann mir einfach nicht vorstellen wie jemand so etwas einem wundervollen, bezaubernden und perfekten Mädchen wie dir antun konnte. Schon allein die Vorstellung bringt mein Blut in Wallung und verschnellert meinen Herzschlag enorm. Und wenn du dann auch noch glaubst, dass du selbst die Schuld bist...das ist für mich einfach der Beweis, wie unschuldig und süß du bist und wie sehr er dich zerstört hat. Schon allein wenn ich daran denke, was er dir alles angetan hat, dann rasseln bei mir einfach alle Sicherungen durch." Seine Hand hob sich und strich mir die Tränen von der Wange.

"Aber jetzt bin ich allein." hauchte ich und erneut rannte eine Träne meine Wange runter und wieder wischte sie Zayn weg. "Du bist nicht allein. Du hast mich und die Jungs." lächelte mich Zayn aufmunternd an. "Aber was ist, wenn ich dir irgendwann zu langweilig werde und du fest stellst, dass du mich nicht mehr liebst. Du wirst mich allein lassen, so wie es alle getan haben." 
"Ich verspreche dir, du wirst nie mehr allein sein. Wir sind alle für dich da. Die Jungs lieben dich alle wie eine Schwester und könnten und werde dich nie allein lassen. Dafür bist du ihnen viel zu wichtig. Und ich könnte dich erst recht nicht allein lassen. Du bist die Liebe meines Lebens. Der wichtigste Mensch in meinem Leben. Ich würde sterben, wenn wir zwei nicht mehr zusammen wären. Ich werde mich nie von dir trennen und wir zwei Gründen irgendwann unsere eigene kleine Familie mit 1 oder 2 Kindern. Dann kaufen wir uns irgendwo außerhalb von London ein kleines Haus oder wir ziehen in unser Strandhaus. Und die Jungs werden uns dann auch immer besuchen kommen. Zusammen mit ihren Kindern, aber keines der anderen Kinder wird so süß wie unseres sein."

Verlassen, verraten und verkauftWhere stories live. Discover now