Kapitel 2

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Wie jeden Morgen stand ich in der Küche und machte Frühstück. Aber nicht für mich sondern für meinen Dad. Der Herr war sich natürlich zu fein sich selbst das Frühstück zu Richten wodurch ich ihm jeden Tag das Frühstück Richten musste und das bevor sein Wecker um halb 8 läutete. Das hies egal ob ich frei hatte oder nicht musste ich um ca. 7 Uhr aufstehen um das Frühstück zu machen. Außer manchmal am Wochenende wenn er länger schlief, konnte ich aus bis 9 Uhr schlafen.
Fünf vor halb 8. Schnell goss ich in seine Kaffetasse auf der 'Bester Papa' drauf stand, was er definitiv nicht war, Kaffee ein. Die Tasse hatte ich ihm geschenkt als meine Welt noch Heil war. Als ich noch eine Familie hatte und glücklich war. Hätte ich damals gewusst was alles auf mich zukommen würde, wäre ich vielleicht....ach keine Ahnung was ich dann getan hätte. Vermutlich nichts oder abhauen, damit ich das alles nicht ertragen müsste. Ich hörte oben den Wecker meines Dads klingeln. Ich schrieb noch kurz eine Nachricht in der stand, dass ich mich nach einem Job erkundigen ging. Sofort als ich fertig war, lief ich  Richtung Haustür, zog mir noch schnell meine schwarzen Converse und meine Jeansjacke (Outfit rechts) an und zog sobald ich draußen war die Wohnungstür hinter mir zu

Und wo bekam ich jetzt einen Job? Ich musste zugeben, ich hatte mir das nicht wirklich überlegt. Mein einziger Gedanke in der Früh war, so schnell es geht aus diesem Haus zu verschwinden. Deswegen, hatte ich jetzt null Plan wohin. Am besten irgendwo hin wo es viele Geschäfte gab.
Ich lief zur nächsten U-Bahn Station um dort in die U-Bahn Richtung Oxford-Street einzusteigen.  Wenn ich nicht dort Arbeit fand wo dann? Dort gab es hunderte von Geschäften, von aller Art. Dort würde mich sicher jemand einstellen.

"Oxford Street" hallte es aus den Lautsprechern an der Decke. Ich war da. Endlich. Im Wagon war es fürchterlich stickig und voll und ich war deswegen froh endlich draußen zu sein. In der Oxford Street angekommen, empfing mich sofort ein reges Treiben. Menschen in allen Variationen waren zu sehen. Egal ob groß-klein, dick-dünn, schwarz-weiß, bunt oder einfarbig gekleidet. Man sah alles Mögliche. 'Das wird schon nicht so schlimm sein' versuchte ich mir selbst Mut zu machen und zwang mich, mich unter die Leute zu mischen.

"Tut mir leid. Wir suchen keine Mitarbeiter." sagte die Chefin vom H&M. Enttäuscht ging ich wieder raus und lies mich auf eine Bank in der Nähe fallen und raufte mir die Haare. Das war schon die 18 absage. Seit 4 verdammten Stunden rannte ich hier von Laden zu Laden und musste mich jedes Mal aufs neue überwinden die ganzen Fremden Menschen anzusprechen. Jedes Mal wenn ich mit jemandem Fremden, bei Männern war es am schlimmsten, sprach,schnürte sich meine Kehle zu und ich musste jedes Wort qualvoll raus pressen. Die reinste Folter war das. Langsam sollte ich aber wirklich einen Job finden, sonst würde mir mein Dad heute den Hals umdrehen. Ich sah mich um und suchte nach dem nächsten Laden in dem ich nach einem Job fragen konnte um. Ein Handy klingeln riss mich aus meinen Gedanken.

" Hallo?" meldete ich mich zu Wort. Ich weiß nicht sehr höflich aber egal. "Amy, wo bist du?" dröhnte die wütende Stimme meines Dads durchs Handy. "In der Oxford Street einen Job suchen, aber ich hab noch keinen. Ich verspreche bis zum Abend hab ich einen." versuchte ich meinen Dad zu beruhigen, da ich dachte, dass er deswegen angerufen hatte.
"Beweg sofort deinen Arsch nach Hause. Wir müssen wohin. Und beeil dich gefälligst." schrie er. Und schon hatte er wieder aufgelegt. Also ging es doch nicht um den Job. Ich wusste allerdings nicht ob das ein gutes oder schlechtes Zeichen war.

Den ganzen Weg nach Hause fragte ich mich wohin wir unbedingt müssen. Egal wie sehr ich auch überlegte, mir fiel keine Antwort ein. Wie denn auch. Er redete so gut wie nie mit mir. Außer wenn er irgendetwas brauchte oder ich etwas für ihn erledigen musste.

Ich betrat die Wohnung und sofort kam mein Dad mir entgegen. "Kannst du dich nicht einmal in deinem Leben beeilen? Ist das zufiel verlangt?" fuhr er mich an. "Ich hab die Bahn verpasst tut mir leid."
"Ist jetzt auch egal. Geh duschen und mach dich hübsch. Ich leg dir ein Kleid zum anziehen raus. Und beeil dich diesmal. Wir haben nur noch 2 Stunden Zeit." "Wovon redest du Dad? Für was?"  "Für deinen vielleicht neuen Job. Mach einfach was ich dir sage und verärger mich nicht."
"Um was geht es im Job?"  "Ich hab gesagt du sollst dich beeilen und nicht unnötige Fragen stellen. Das wirst du dann schon sehen. Und jetzt zisch ab."

Mich dagegen zu wehren hätte nichts gebracht, außer dass ich dann ein paar blaue Flecken mehr hätte. Ich tat was mein Dad gesagt hatte und ging Duschen. Anschließend föhnte ich meine Haare und lies sie locker über die Schultern fallen. Ich stand nur in Unterwäsche vorm Spiegel und betrachtete mich. Auf meinem rechten Arm sah man die selbstzugefügten Schnittwunden noch gut, das sie frisch von gestern sind. Sie verheilten zwar schon, aber man konnte sie trotzdem noch deutlich erkennen. Am linken Arm sah man außer feinen weißen Linien nichts. Über meinen Bauch und Beckenbereich zogen sich lauter blaue bis grüne Flecken, die von den vielen Schlägen meines Dads kamen. Mein Dad passte immer auf, dass man die blauen Flecken nicht sah, falls ich t-Shirts und Hot Pants trug. Schließlich könnte ihn das in den Knast bringen, wenn das jemand bemerkt und herausfindet. Ein Klopfen riss mich abermals aus meinen Gedanken. "Bist du endlich fertig mit Duschen. Wir müssen uns beeilen." Ich wickelte mir mein Handtuch wieder um und öffnete die Tür. Mein Dad hielt mir ein weißes kurzes, für meinen Geschmack zu kurzes, Kleid hin.

Ich zog das Kleid rasch im Bad an und schminkte mich dezent dazu. Ich trug normalerweise nie Make up, da ich so etwas unnötig und sinnlos finde, aber heute musste ich ja. Aber wenn ich mich schon schminken muss, dann nur dezent.
Ich trat aus dem Bad und ging die Treppe runter zu meinem Dad. "Na endlich bist du auch fertig. Wehe wenn wir wegen dir zu spät kommen. Zieh bitte die High Heels da am Boden an. "Dad ich hasse High Heels und bekomme davon immer sofort Blasen an den Füßen" "Ist mir doch egal. Zieh sie jetzt an, wir sind  spät dran."
Ich griff nach der Tür um sie zu öffnen, als mein Dad mich zurück riss. "Was fällt dir eigentlich ein dich schon wieder zu ritzen? Das sieht man bei dem Kleid total. Wie dumm muss man sein?""Ich wusste ja nicht was wir heute vorhaben." "Werd ja nicht frech." Er hob seine Hand um mich wieder einmal zu schlagen. Ich schloss instinktiv die Augen, aber als nach kurzer Zeit immer noch nichts geschah und ich schritte hörte, öffnete ich wieder die Augen. Mein Dad ging die Treppe rauf und kam kurze Zeit später mit einer passenden Jacke zurück, die ich über das Kleid anziehen konnte. "Deine Strafe bekommst du später." sagte er kühl und ohne Emotionen.

Kaum hatte ich sie angezogen, packte mich mein Dad am Arm und zog mich nach draußen zum Auto, wobei ich fast hinfiel, da ich mit High Heels nicht sonderlich gut laufen konnte. "Steig ein." befahl er mir. Wortlos stieg ich ins Auto. Die ganze Fahrt über sprachen wir kein einziges Wort miteinander, was mir auch ganz recht war. Nach einer 20 minütigen Fahrt kamen wir vor einem großen Gebäude, auf dem Sony Music oben stand, an. Als ich vor dem Auto stand musste ich das riesen Gebäude erst einmal betrachten. Was wollten wir hier?
"Amy komm!" rief mein Dad. Ich setzte mich in Bewegung und ging meinem Dad hinterher. Mein Tempo war ihm anscheinend zu langsam denn er kam auf mich zu, packte wieder meinen Arm und zog mich hinter sich her. Ich versuchte mich öfters aus seinem Arm zu befreien doch es war zwecklos. Die Leute die uns nach sahen, unternahmen auch nichts. Wie ich solche Menschen hasste. Nach endlosen Gängen blieben wir endlich vor einer großen Tür stehen.
'Casting' stand dort in schwarzen Buchstaben geschrieben. Für was ein Casting.
"Du tust alles was ich oder sie von dir verlangen und stellst keine dummen Fragen. Wenn du nicht mitmachst oder dich nicht benimmst, kannst du zu Hause was erleben." erkläre mir mein Vater. "Aber für was-" ich wollte noch weiter sprechen als mein Dad mich unterbrach. "Ich hab gesagt keine dummen Fragen und jetzt komm."
Er öffnete die große Tür und ich ging ihm etwas neugierig aber trotzdem lustlos hinterher.

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Hey Leute.

Zwei Kapitel in zwei Tagen ist für mich ein neuer Rekord. *~*
Was sagt ihr zum neuen Kapitel? Bzw zur ganzen Geschichte? Wie findet ihr die Idee?

Würde mich über eure Meinung freuen.

Votet bitte auch.

Lg Nina

Verlassen, verraten und verkauftWhere stories live. Discover now