Sie kicherte süß, als sie an einer Locke zog. "Ich will auch Locken haben, Daddy." Daddy. Sie hatte mich gerade Daddy genannt. Ungewollt musste ich Lächeln und strich ihr über den Kopf. "Du bist perfekt so wie du bist." lächelte ich. "Sie hat deine Augen Harry. Und sie lacht gleich wie du." sagte plötzlich Ana. Mein Lächeln verschwand augenblicklich und ich sah ihr sauer in die Augen. "Ich glaube es wäre besser wenn ihr jetzt geht." sagte ich kalt und setzte Hope wieder auf dem Boden ab. "Daddy." jammerte diese und wollte wieder auf meinen Schoss, doch ich stand auf und ging zur Wohnzimmertür. "Harry -" begann Ana doch ich unterbrach sie. "Nichts Harry. Ich hab gesagt ihr sollt gehen."  Bedrückt sah mich Ana an und hob anschließend die leise schluchzende Hope hoch und ging mir hinterher.

Ich hielt ihnen die Tür auf, damit sie raus treten konnten. "Wir müssen darüber reden Harry."  "Gar nichts müssen wir." zischte ich. "Sie ist deine Tochter."  "Ja die du mir vorenthalten hast."  "Willst du sie nicht kennen lernen?" Ich blieb still und sah auf den Boden. Wollte ich sie kennenlernen? Ich hatte die letzten zwei Jahre auch ohne sie gelebt. Warum nicht noch länger? Ich war kein Typ mit Verantwortung. Ich könnte mich nicht um ein Kind kümmern. Jetzt nicht mehr. "Überleg es dir bitte. Es war die falsche Entscheidung von mir, denn sie braucht einen Vater. Mach nicht denselben Fehler wie ich. Sie braucht dich Harry. Hier meine Nummer. Ruf mich bitte an." Ana hielt mir eine Karte hin, auf der ihre Telefonnummer stand. Zögernd griff ich danach und verstaute sie in meiner Hosentasche. "Bitte ruf an Harry. Bye Harry und bye Louis." hörte ich sie sagen, eher sie sich umdrehte und ging.

Schnell schloss ich die Tür und drehte mich um. Am Ende des Flures stand Louis und sah mich an. Seinen Blick konnte ich nicht wirklich deuten. "Wie lang stehst du schon da?" fragte ich ihn verwirrt. "Nicht lange. Ich habe Stimmen gehört und da die anderen alle bei Amy oben waren, bin ich nachschauen gegangen mit wem du redest. Was macht Anastasia hier und wer war das in ihrem Arm?" fragte Louis und sah mich fragend an, als ich einfach an ihm vorbei lief. Ich wollte nicht auch noch mit ihm darüber reden müssen. Leider machte mir Louis einen Strich durch die Rechnung in dem er mich am Arm fest hielt. "Lass los!"  "Nein. Beantworte zuerst meine Fragen." Ich stieß einen Seufzer aus eher ich antwortete. "Ja das war Ana und das in ihrem Arm war meine Tochter Hope. Und bevor du fragst, ich weiß erst seit einigen Minuten, dass ich eine Tochter habe. Lässt du mich jetzt los ich will in mein Zimmer." knurrte ich schon fast. Ohne noch ein weiteres Wort zu sagen, ließ er mich los und ich verschwand in mein Zimmer, wo ich mich im Bett verkroch und einfach nur die Stille genoss.

Amy P.o.V.

Meine geschlossenen Augenlieder zuckten leicht, als ich spürte wie mir jemand sachte über die Wange strich. "Ich glaub sie wacht auf." vernahm ich Nialls irischen Akzent. "Sieht ganz so aus. Wurde auch Zeit." sagte diesmal eine andere Stimme. Liam. Aber keiner von beiden Strich mir über die Wange. Dafür waren sie zu weit weg. Aber wer war es dann? Louis? Oder Harry? Bei dem Gedanken begann ich leicht zu zittern. "Hey...alles ist gut." flüsterte mir meine Lieblingsstimme ins Ohr, woraufhin sich eine Gänsehaut auf meinem Körper ausbreitete. Zayn war hier. Bei mir. Ein leises Wimmern entfloh meinem Mund als ich die Augen öffnete und mich das helle Licht blendete. Langsam drehte ich meinen Kopf und sah gerade Wegs in seine braunen Augen. Fürsorge und Besorgnis war darin zu sehen. Wie ich diese wunderschönen braunen Augen vermisst hatte. "Zayn." flüsterte ich heißer. Mein Hals fühlte sich komplett trocken an. "Wa-as ist passiert?" fragte ich, denn ich konnte mich nur noch wage daran erinnern, wie ich ins Bad gegangen war, aber an mehr nicht. Der Rest war nur ganz verschwommen. "Du kannst dich nicht erinnern?" fragte Niall aufgebracht und starrte mich sauer an.

"N-nein." Ich versuchte mich aufzusetzen, sank aber gleich darauf wieder in die Kissen, da sich mein Körper so kaputt anfühlte und mein Arm schmerzte. Als ich darauf sah, merkte ich, dass darum ein dicker Verband gewickelt war. "Du hast versucht dich umzubringen." flüsterte Zayn und sah mich verletzt in die Augen. Die verschwommenen Bilder waren plötzlich ganz klar und ich konnte mich genau daran erinnern, was passiert war."

Verlassen, verraten und verkauftWhere stories live. Discover now