Schmerzen

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Elena sieht mich fragend an. Wir stehen in ihrem Spielzimmer, sie in Jeans und Sweatshirt, ich in einfacher, schwarzer Unterwäsche und ich halte ihr einen langen Rohrstock entgegen.

„Ana, ich halte das für unklug", versucht sie es erneut zu verhindern.
„Christian hast du doch auch die Scheiße aus dem Leib geprügelt, oder?", frage ich sauer.

Ich muss es wissen, ich will es wissen, bevor ich meinen Mann ins Spielzimmer schleife und ihm das antun kann. Ich weiß nicht mal, wie ich danach noch in der Lage sein soll, ihm je wieder in die Augen zu sehen, aber es hilft ihm. Und wir haben heute Abend und Morgen sonst nichts zu tun.

Ich wüsste zu gern, was er Flynn erzählt, aber auch da will ich nicht in seine Privatsphäre eindringen.

Elena nimmt zögerlich den Stock aus meiner Hand.
„Ana, du bist einfach nicht in der seelischen Verfassung. Dir macht das keinen Spaß, du ziehst keine Befriedung daraus. Ich habe das Gefühl, dich zu foltern. Das gefällt mir nicht."

„Ich mache es freiwillig, und wenn ich dadurch meinen Mann wieder bekomme, ist das Befriedigung genug. Du hast ihn in dieses Leben eingeführt, also bist du auch für diese Situation verantwortlich. Verdammt, du hast die Verpflichtung, mir zu helfen", fahre ich sie an und sie nickt zögerlich.

„Dann aber richtig", murmelt sie und deutet zum Andreaskreuz.

Richtig? War es bisher nicht richtig? Ich sehe sie fragend an.

„Ana, ich gehe davon aus, dass du mit Christian danach auch ...", sie stockt.

Ich erstarre. Worauf will sie hinaus?

„Ich werde dich anfassen, die zeigen, wie du zwischen den Schlägen die Stimulanz erzeugen kannst. Keine Sorge, wir lassen die Klamotten an und ich versuche es so weit es geht, anzudeuten und zu erklären. Aber einige Dinge solltest du spüren."

Auf einmal wird mir flau. Will ich mich von Elena berühren lassen? Nein, eigentlich nicht. Aber ich will wissen, was sie meint. Zögerlich nicke ich und gehe zum Andreaskreuz, wo sie meine Arme und Beine fixiert, so dass ich wie ein X mit dem Gesicht zum Kreuz, vor ihr stehe.

„Wenn du nicht rechtzeitig die Safewords sagst ...", flüstert sie und ich nicke.

Dann ist das hier zu Ende, sie war deutlich.

„Zwölf?", sagt sie in einem fragenden Tonfall und ich nicke erneut und versuche mir zu sagen, dass zwölf Schläge doch kein Hexenwerk sein können.

Sie stellt sich hinter mich, ich höre ihre leisen Schritte und ein noch leiseres Seufzen. Irgendwie empfinde ich ihr gegenüber Bedauern und versuche dieses Gefühl abzuschütteln. Es ist ihre Welt, da braucht sie sich jetzt nicht so anzustellen.

Der Stock trifft mich unvorbereitet und ich schreie erschrocken und schmerzerfüllt auf. Es brennt wie die Hölle und der schmale Streifen, der auf meinem Rücken betroffen ist, fühlt sich auf meiner Haut wie flüssige Lava an. Es ist schlimm und unvorstellbar quälend, so einfach ist das.

Der Schmerz verblasst nicht so schnell, wie nach beim Gürtel, und es fühlt sich nicht annähernd so an, wie die Gürtelschläge.

Und das war erst der erste Schlag, denke ich noch, als der zweite mich trifft.

Ich schreie auf und mein Hintern brennt nun ebenfalls. Elenas Hände fangen an, mir die Schultern zu massieren.

„Entspann dich, dann wird es leichter", sagt sie leise, während ambivalente Empfindungen und der Schmerz der zwei Schläge in mir toben.

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