Forty-five

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IAN

Ich öffnete am nächsten Tag meine Augen und schaute durch das dunkle Zimmer. Nur ein paar kleine Lichtstrahlen erhellten den Raum... genug um zu wissen, dass es Zeit zum aufstehen war.

Doch dann dachte ich an ihn. Heute könnte ich meinen Freund nicht mit gewissen Sachen wecken, heute könnte ich ihn nicht mit meinen Worten reizen und dann aussperren.

Und das konnte ich alles nicht, weil ich mich gestern nicht unsanft behandeln ließ. Dieser Satz klang so falsch, als er durch meinen Kopf schwebte. 

Doch nachdem ich eine Nacht darüber geschlafen hatte wusste ich nicht ob ich oder er sich falsch verhalten hatte. Hätte ich doch einfach mit ihm geredet, aber wie ich halt bin... renne ich einfach weg. 

 Vorsichtig drückte ich mich hoch und schaute auf mir herunter. Ich hatte in Phils Kleidung geschlafen. Ich konnte sie gestern Abend einfach nicht ausziehen. Doch jetzt waren sie eine Belastung. Schnell zog ich sie aus und rannte nur in Phils Boxer in das Badezimmer. 

Ich starrte sicher zehn Minuten in den Spiegel und versuchte klar zu denken. Als ich dass nicht geschafft hatte, zog ich mir eine Mütze über die noch leicht nassen Haare, da ich erstens keinen Lust hatte sie zu stylen und zweitens fühlte ich mich nicht in der Lage mich hübsch zu machen. 

Und so kam es das ich in meiner eigenen weiten schwarzen Jogginghose, einem weißen T-Shirt, einer schwarzen Jacke und meinen geliebten schwarzen Vans aus der Wohnung verschwand... noch immer bedrückt. Ich fühlte mich schuldig... vielleicht wollte er wirklich nur etwas ausprobieren. Vielleicht waren meine Worte falsch... . 

Ja das waren sie. 

Ich unterstellte ihm mit Stephan was gemacht zu haben, nachdem ich ihn verheult schlafend in seinem Zimmer auffand. Sah das den wirklich so aus als hätte er ein Fun-Fick mit seinem Ex gehabt, Ian? 

Ich spürte wie sich meine Kehle zuschnürte, als ich darüber nachdachte wie scheiße ich mich verhalten hatte. Mit Musik in den Ohren die mich noch trauriger machte betrat ich das Schulgelände und blickte um mich. Gerade als ich dachte ich wäre unbeaufsichtigt, spürte ich wie mich jemand ganz genau betrachtete. 

Ich schaute in die Richtung aus der ich den Blick spürte und sah Emily wie sie auf einer der Bänke in nähe der Bäume saß und mich anlächelte. Ich erwiderte ihr Lächeln so gut es ging und lief zu ihr, nachdem sie ihre Hand hob und mir zeigte zu kommen. Und irgendwie wusste ich, wenn ich nicht kommen würde, würde sie mich holen kommen.

Auf den paar Metern zu ihr zog ich meine Kopfhörer aus meinen Ohren und pausierte mein Lied. Ich setzte mich neben sie und kramte genau wie sie in meinem Rucksack herum. Doch ich tat das einfach nur aus Gewohnheit, ich hatte kein richtiges Ziel... doch Emily zog kurz darauf aus ihrem eine Tüte M&M's raus die sie aufriss und anfing genüsslich zu essen. Dabei hatte sie ihre Augen auf mir liegen, sollte ich etwas sagen? 

Sie zog ihre Augenbrauen hoch und brachte mich in eine ungemütliche Lage. Ich fing an ihren Style zu mustern nur um ihren Augen aus dem Weg zu gehen. Irgendetwas an ihr verunsicherte mich. Langsam ließ ich meine Augen über ihre  schwarzen Skinny Jeans, hinauf zu ihren lockeren dunkelblauen T-Shirt mit einem tiefen V-Ausschnitt gleiten. Und an dieser Stelle blieben meine Augen hängen. Ich starrte gefühlte Minuten auf ihre Brüste, bis sie mich aus meiner Starre weckte. 

"Ian, fertig mit glotzen? Wir wissen beide das du auf solche Dinger nicht stehst, also versuch nicht mit so aus dem Weg zu gehen und rede mit mir." Und erst dann bemerkte ich, dass wir noch kein Wort gewechselt hatten. Wir saßen die ganzen Minuten nur still da. 

"Äh.. ich..", stammelte ich als Emily ihre Hand auf meinen Unterarm legte und mich zum aufschauen brachte. "Du wolltest nur einer Konversation aus dem Weg gehen und wir wissen beide wieso." 

IT'S OK.Where stories live. Discover now