Thirty-six

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Ian

Nach der Aktion in dem kleinen Raum passierte am restlichen Schultag nichts mehr. Wir unterhielten uns nur in den Pausen etwas, jedoch nur über so belanglose Themen wie über den Unterrichtsstoff. Ich merkte ab und zu komische Blicke von Schülern, so als würden sie denken: "Schau mal der hängt mit dem Schwuchtel rum." Innerlich versuchte ich immer ruhig zu bleiben, doch als wir nach der letzten Stunde auf dem Schulgelände standen und ich die Stimme von einem Mädchen aus unserer Parallelklasse hörte... war meine Selbstbeherrschung verloren.

"Kuck mal, Ian hängt mit dem arschgefickten Faggot rum." Phil wollte mich aufhalten, doch ich stellte mich direkt vor sie. Ich bremste sie aus und ihre Freundinnen die gerade noch neben ihr standen...  gingen ein paar Schritte zurück. So stand Laura, so hieß die kleine straßenköterblonde Schlampe, alleine mit scheuen Augen.

"Wiederhol das nochmal."

"Äh."

"Ach schon vergessen was du gesagt hast? MHH?!" Ich spürte Phils Fingerkuppen an meinem linken Oberarm, doch ich schenkte ihm keine Beachtung, ich fixierte mich vollkommen auf das blonde kleinere Mädchen vor mir und versuchte dabei nicht daran zu denken sie ganz fertig zu machen.

"Ä..ä....äh."

"ACH, WIRKLICH SO VERGESSLICH. Mh, dann sollte ich dich mal daran erinnern, dass man nicht über Andere so reden sollte. Wirklich nicht... es kommt alles zurück. Um dir zu demonstrieren wie es zurück kommt... sag ich dir mal warum deine liebe ach so tolle Freundin Marie, dir nicht mehr in die Augen schauen kann." Ich war sehr schnippisch drauf... offensichtlich nicht gut. Laura blickte verwirrt zurück zu ihren Freundinnen, bei denen auch Marie stand und ich sah die Angst in Maries Augen, während diese den Augenkontakt mit Laura mied.

"Marie... was?"

"Ach Laura, pssst ich erzähl dir alles. Du hast ja gerade Phil ein arschgefickten Faggot genannt... das letztere Wort ist eine üble Beleidigung, das muss man gar nicht erst erklären. Doch sollte man mal darüber sprechen warum dein lieber Freund Max sich von dir getrennt hat. Nicht weil du irgendetwas gemacht hast, nein er hat sich von dir getrennt weil du etwas nicht gemacht hast. Du hast dich nicht in den Arsch ficken lassen... aber Marie schon. Und weißt du was, soweit ich weiß... hat dein ach so toller Max sich auch von Marie fingern lassen. Und wenn du dich vielleicht fragst wann... ach ich kann dir die Antwort geben. Denn das hat Max total stolz herum erzählt, gleich nachdem er Marie anal-gefingert und dann gefickt hat, wobei sie auch bei ihm handangelegt hat, also bei ihm reingesteckt hat,... naja da kamst du zu ihm. Und er hat dich gefingert... mit Fingern die noch vor ein paar Minuten in Marie gesteckt hatten... natürlich ungewaschen... .  So... das wäre nie rausgekommen hättest du nicht meinen festen Freund beleidigt. Viel Spaß du kleine Fotze."

Mit einem fiesen heimtückischen Lächeln drehte ich mich um und ergriff die Hand von Phil, dieser war durch mein plötzliches Händchenhalten überrascht. Doch nach ein paar Sekunden schaute er zu mir und blickte lächelnd in meine Augen.

"Du bist so ein Arschloch. Mein Arschloch." Ich strahlte ihn einfach an, während wir vom Schulgelände herunterliefen. Morgen werden sicher alle wissen, dass ich schwul bin... doch mir war das so relativ egal. Nur müsste ich es meiner Mutter noch sagen... irgendwann. Sie war mir im Moment jedoch total egal.

"Du hattest nicht das Recht ihr das zu erzählen... aber ich bin froh das du es getan hast. Man kann nicht allen Schlampen... verbal ins Gesicht schlagen, doch bei ihr hast du das hinbekommen. Dafür liebe ich dich noch mehr."

"Ich liebe dich auch, nur musst du bei mir sein und mir beistehen... wenn das Karma zurückschlägt für diese Aktion." Kicherte ich lächelnd, während ich den Druck unserer Hände gegeneinander verstärkte als wir an der Bushaltestelle unserer Schule vorbei liefen. Die Blicke aller noch anwesenden auf uns. Wir konnten das Getuschel hören, doch wir schenktem den Leuten nicht unsere Aufmerksamkeit... nein wir lebten einfach für uns. Phil grunzte kurz vor lachen neben mir, bevor er nickte und leise murmelte. "Immer doch." Ehe er sich direkt vor mich stellte und meine Wangen in seinen Händen hielt. Vor allen, wirklich allen.

IT'S OK.Where stories live. Discover now