Thirty-nine

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IAN

Der Unterricht verlief ruhig, auch die Pausen. Das lag vermutlich daran, dass wir uns während des Unterrichts fast komplett ignoriert und in den Pausen versteckt hatten. Doch als wir auf dem Heimweg zu mir waren traf mich der Schlag, als ich mein Handy aus meiner Hosentasche zog und auf den Chat mit meiner Mutter klickte.

'Baby, bringst du Phil heute vorbei ich will mit euch essen :)' Abrupt blieb ich stehen und starrte auf den Bildschirm, Phil blieb einen Meter vor mir stehen und blickte zu mir zurück. Mit einer fragenden Mimik wartete er bis ich mein Handy weggesteckte hatte und mich wieder auf ihn fokussierte. Langsam ging ich den kleinen Schritt zu ihm und legte meinen Kopf auf seine linke Schulter.

"Meine Mutter will mit uns essen." Stille. Vorsichtig drückte mein Freund meinen Kopf von seiner Schulter nur um sich zu mir zu drehen und meine Wangen in seine Hände zu nehmen. "Ach Baby, ich freu mich drauf. Komm lass uns schneller zu ihr gehen." Kicherte er daraufhin, drückte mir einen kleinen Kuss auf die Lippen, ehe er meine Hand packte und uns immer schneller zu mir zog. Es kam mir so vor als wollte er unbedingt mit ihr reden. Als hinge sein Leben davon ab und es machte ihn glücklich. Er grinste den kompletten restlichen Heimweg und das wiederum machte mich glücklich. So kam es dass wir grinsend vor der Wohnungstür standen.

Doch hätte ich gewusst was beim essen passiert, wäre ich nie in die Wohnung hineingegangen. Meine Mutter öffnete die Wohnungstür, gleich nach dem ersten Klopfen und lächelte uns beide freudig an.

"Hallo ihr beiden, du bist wohl Phil. Ich hab schon viel von dir gehört, freut mich dich kennen zu lernen."

"Freut mich ebenfalls Sie kennen zu lernen Frau Webster."

"Ach bitte nen' mich doch Emma." Sie grinste noch breiter und Phil legte auch ein nettes Lächeln auf. Das war jedenfalls für mich nur die peinlichste Situation seit langem und vor allem dieses Höflichkeits-Getue der Beiden regte mich auf.

Doch hätte ich nur gewusst.

Nachdem wir in die Wohnung gingen, wurden wir in Richtung Wohnzimmer geschickt. Während meine Mutter in der Küche verschwand und so standen wir beide etwas verwirrt da. Mein Blick fiel auf den gedeckten Tisch und die Salatschüssel die bereits da stand, die Wohnung roch nach Pommes und meine Mutter schrie direkt in der Sekunde in unsere Richtung. "Ich hab Pommes und Nuggets gemacht, ich wollte etwas machen was allen schmeckt." Ich kicherte wegen Mamas Worten leicht und ließ meinen Blick zu Phil schweifen, der mich nur anlächelte. "Deine Mutter ist niedlich."

"Ich weiß", kicherte ich etwas lauter und schmiegte meinen Köper an seinen. Phil legte langsam seine Hände um meine Taille und fing an zu tanzen, mit mir in seinen Armen. Ich ließ mich führen während ich in meinem Kopf einen Song abspielte... passend zur Situation. Lächelnd lag ich als in seinen Armen und ließ mich von ihm blind durch mein kleines Wohnzimmer führen. 

Gerade als ich für eine Drehung ansetzen wollte, erklang die Stimme meiner Mutter hinter mir, wir beide lösten uns abrupt und drehten uns zu ihr. Sie stand im Raum, mit zwei Schüsseln in der Hand und stellte sie auf den Tisch.

"Kommt setzt euch doch." Etwas beschämt biss ich mir auf der Lippe herum, doch das brach ich sofort ab als ich Phils mahnende Stimme an meinem Ohr wahrnahm. "Mach deine wunderschöne Lippe nicht kaputt, Babe." Und schon war ich zweimal beschämt. So als würden Phil und meine Mutter zusammenarbeiten um mich zu verunsichern. Was natürlich nicht stimmte, also vermutlich.

Etwas verwirrt ließ ich mich auf den Stuhl, der näher an Phil stand, fallen und schaute den anderen Beiden dabei zu wie sie sich an den kleinen runten Tisch setzten. Wir lächelten uns alle an und nahmen uns darauf etwas auf unsere Teller. Wieder war kurz Stille, bevor meine Mutter anfing zu sprechen. "Guten Appetit", wir murmelten beide eine "Gleichfalls" aus Höflichkeit und fingen an. Wäre das nur bei essen und Stille geblieben, doch dann fing meine Mutter an.

IT'S OK.Where stories live. Discover now