Three

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IAN

Das Wochenende ging ganz ruhig an mir vorbei. Ich telefonierte ein bisschen mit meinem Dad und half meiner Mutter bein Wohnungsputz, mehr machte ich dann aber auch nicht. Ich lernte nicht, schlief viel und zockte an meinem Pc.

Alles war ein ganz normales Wochenende, mit der kleinen Ausnahme das ich von Phils Outing träumte und das jetzt schon den dritten Tag hintereinander. Heute war Montag, der Tag an dem ich Sport hatte mit Phil... . Man. „IAN komm du musst los!" Schrie meine Mutter durch die Wohnung und klopfte dann stürmisch an unsere kleine Badezimmertür. „JA MUTTER!" Knurrte ich leicht und fuhr mir noch einmal durch meine schwarzen Haare, sie waren etwas länger und ich liebte es mir immer und immer wieder durch die Haare zu fahren. „Nenn mich nicht Mutter, ich bin noch JUNG." Knurrte sie jetzt durch die Tür zurück, ich konnte mein Lächeln nicht zurück halten während ich aus dem kleinen Zimmer schritt und in ihre gespielt wütenden Miene blickte.

„Jaja Emma, sie sind auch noch ganz jung mit ihren sechsunddreißig Jahren." Murmelte ich leicht abwesend und stützte dabei meine Hände an ihren Schultern ab. Ich hatte sie von der Größe schon lange überholte, sie war mindestens eineinhalb Köpfe kleiner, als ich. „Das bin ich." Bestätigte sie kichernd meine Friedenserklärung und wuschelte durch meine Haare. „Mom! Hör damit auf, ich hasse das!" „Ich weiß deshalb mache ich das auch immer." Sagte sie, während sie auf ihrem Absatz kehrt machte und mit ihrem Autoschlüssel durch die Luft wedelte.

Mein Signal, schnell schnappte ich meinen gepackten schwarzen, abgenutzten Rucksack, mein Handy, an dem meine Kopfhörer hingen und schlüpfte in meine schwarzen Nike Schuhe, die mir mein Dad bei meinem letzten Besuch bei ihm gekauft hatte und lief meiner Mom hinterher aus dem kleinen Wohnungskomplex, zu ihrem kleinen schwarzen Golf. Dabei steckte ich mir die kleinen Knöpfe in die Ohren und lauschte den Klängen meiner gewohnten Playlist. Ich stieg ein, legte meinen Rucksack vor meine Füße und schloss meine Augen. Die knappe zehnminütige Autofahrt zu meiner Schule hatte ich alles um mich herum komplett ausgeschaltet und erst als der Wagen hielt, nahm ich meine Umgebung wieder war. Ich murmelte ein kleines „Tschüss" und verließ das Auto.

Meine Füße trugen mich über den Lehrerparkplatz, langsam zum Schulgebäude. Kurz bevor ich das Gelände betrat blieb ich an einer Mauer stehen und atmete noch einmal tief durch, bevor ich meine Musik stoppte und die Kopfhörer wegpackte. Gerade als ich aus meinem kleinen 'Versteck' herauskommen wollte, erklang eine Stimme, die mir am ganzen Wochenende nicht aus dem Kopf ging.

„Avery nein, einfach nein." „Warum nicht?" Erklang eine Stimme die ich noch nie gehört hatte, aber als ich um die Mauer schaute sah ich ein Mädchen, das vor Phil stand und ihn anschmollte. Sie hatte lange lockige Haare, die ihr bis über die Schulterblätter reichten und sah extrem süß aus, aber reizen tat sie mich nicht. Sie funkelte Phil an, während Phil ihre Hände in seine nahm und sie anfunkelte. „Weil du mir keinen Kerl aussuchst, sicher nicht. Ich suche mir selber einen Mann aus, wenn ich es will!" Zischte er sie gereizt an und verdrehte die Augen.

„Ach komm schon, ich will dir so einen geilen Typen aussuchen. Brauen Haare? Oder wieder so blonde wie bei Stephan?" Wer war Stephan und wer war überhaupt sie? Irgendwoher kannte ich sie. „Nein, blond gefiel mir nie so, schwarz... schwarz wie die Nacht. Aber bitte natürlich schwarze Haare, so gefärbte Haare von Typen brauch ich auch wiederum nicht."

„Also darf ich mich doch umschauen?" Hakte das Mädchen, das er Avery genannt hatte nach und grinste fröhlich. „Ja darfst du, mehr aber auch nicht. OK Avery?" „Jaja, Bruderherz und dir noch viel Glück heute." Nuschelte sie, während sie ihm einen Kuss auf die Wange gab und ihre Hände aus seinen entzog. „Dir auch, aber warum heiß ich jetzt auf einmal Bruderherz?" „Ist Philiii in der Öffentlichkeit den besser?" Fragte sie während sie weglief und ihn über die Schulter hinweg, anlächelte. „Nein und jetzt pass auf wo du hinläufst." Knurrte er mit seiner tiefen, sexy Stimme und ich musste bei seinem ernsten Ton leicht lächeln.

Es war seine Schwester und sie war so niedlich, sie wollte für ihn einen Mann suchen, mit schwarzen Haaren. WARTE WAS? Ich ging den Gesprächsverlauf von gerade eben noch einmal durch und zitterte daraufhin leicht. Er wollte einen Kerl mit schwarzen Haaren. Er fand also Männer mit schwarzen Haaren sexy, also auch mich?

Aber mein zittern war nicht auf Angst beruht... ich reagierte einfach so auf das wohlige Kribbeln was sich in mir ausbreitete. Phil stand noch einen Moment einfach so da, bevor er selber auf das Schulgebäude zuging. Ich folgte ihm mit einem kleinen Abstand in das Gebäude und ging dann zum Vertretungsplan, zu meinem Pech wurde Sport nicht vertreten. Und ich hätte es dann in der dritten und vierten Stunde. Mit meiner miesen Laune ging ich zu meinem ersten Klassenzimmer, dort angekommen, betrat ich den Raum und ging in die zweite Reihe... . Dort saß ich alleine, wie in fast jedem Fach. Da kurz nach Schulbeginn mein bester Kumpel, Lukas weggezogen war und so saß ich wie ein Mensch ohne Freunde an meinem Tisch. Mit der Zeit füllte sich der Raum und ich redete mit ein Paar, bevor der Lehrer mit Phil herein kam.

Sofort wurde etwas getuschelt, während Phil sich auch in die zweite Reihe auf seinen Platz neben Kim setzte... der vier Plätze von meinem entfernt war. Er beugte sich rüber zu Kim und flüsterte ihr etwas ins Ohr, worauf sie ihn ungläubig anschaute und ihm irgendetwas fragte. Wie gerne ich gewusst hätte was sie besprachen. Und warum er mit unserem Englisch Lehrer, Herr Helmut in die Klasse kam und dann ging mir ein Licht auf, er war unser Vertrauenslehrer.

Er hatte sicher mit Phil über sein Outing gesprochen. Der Arme. Aber mehr Gedanken wollte ich jetzt nicht an ihn verschwenden und so ließ ich die Stunde einfach an mir vorbei ziehen.












IT'S OK.Where stories live. Discover now