Plötzlich wurde ich mit einem Ruck zur Seite gezogen und fiel auf den Bordstein. "Verdammt Zayn, spinnst du? Wolltest du dich umbringen oder was?" schrie mich Liam an, der mich anscheinend vor dem Auto gerettet hatte. Niall kam nun auch bei uns an. "Was sollte das denn bitte? Der hätte dich gerade fast überfahren. Warum ist dieser Idiot den überhaupt nicht stehen geblieben? Hat der keine Augen im Kopf?" schimpfe Niall vor sich hin, während Liam mir aufhalf. "Danke, Liam. Ohne dich wäre ich jetzt Matsch."  "Kein Problem Kumpel." Liam klopfte mir freundschaftlich auf die Schulter. Ich war froh, dass Liam wieder mehr er selbst war. In den letzten Wochen war er einfach nicht er selbst. Keine Ahnung woran das lag, aber das war jetzt auch nicht wichtig, denn er war wieder er selbst.

"Jungs? Hinter dem Steuer saß Ben."   "Bist du dir sicher?" fragte Liam wie immer skeptisch. "Ja 100%ig. Er wollte mich überfahren."   "Der Typ ist geisteskrank. Der gehört in die Psychiatrie."   "Mhm. Wenn er schon so etwas tut, was wird er dann wohl Amy antun?" redete ich eher mit mir selbst, als mit den Jungs.

 "Kommt lasst uns los in die Regent Street fahren. Wir läuten einfach bei jedem Haus. So viele werden es schon nicht sein." versuchte mich Niall aufzumuntern. Wir stiegen alle drei in den Wagen ein und Liam fuhr los.

Amy P.o.V.

Vor mir erkannte ich zwei Gestalten. Es war dunkel in der Gasse, wodurch ich sie nicht erkennen konnte. "Sie gehört mir. Verstanden?" schrie der eine Typ und schubste den anderen der Rückwärts stolperte. Das Licht eines Autos auf der Hauptstraße schien für einen kurzen Moment deren Gesichter an. Mein Atem stockte. Zayn und Ben. "Sie gehört nicht dir. Und ich sag dir eins wenn du ihr auch nur ein Haar krümmst, bring ich dich um." schrie Zayn Ben an. "Nicht wenn ich dich zuerst töte." lachte Ben. Als erneut ein Auto vorbei fuhr, sah ich die Klinge in Ben's Hand. Er holte damit aus und stich Zayn immer wieder in die Brust. "ZAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAYN." schrie ich. Ich wollte zu ihm rennen. Ihm helfen, Ihn retten, doch ich konnte nicht. Meine Beine waren wie Blei. Ich konnte mich nicht bewegen. Das einzige was ich konnte war schreien. Immer wieder schrie ich seinen Namen, in der Hoffnung Ben würde von ihm ablassen. Erneut stach Ben zu. Zayns Augen trafen meine, trotz der Schmerzen die er momentan haben musste, sah er mich voller Liebe und Sehnsucht an. "Ich liebe dich." hauchte er, eher er zu Boden glitt und seinen letzten Atemzug nur wenige Meter vor meinen Füßen tat. "NEEEEEEEEEEEIN ZAYN. BITTE NICHT. Ich liebe dich auch." schluchzte ich und sank auf meine Knie. Ich sah erneut zu Zayns leblosem Körper auf dem Boden, als mich wie zuvor Zayn, nun Bens Blick traf. Seine Augen bohrten sich in meiner als er flüsterte:"Du bist die nächste."

Erschrocken riss ich meine Augen auf. Mein Herz hämmerte stark gegen meine zitternde Brust. Schweiß gebadet und mit meinem noch schmerzenden Bauch setzte ich mich auf und fasste mir an die Brust. Das war nur ein Traum Amy. Nur ein Traum, sagte ich mir immer wieder um mich zu beruhigen. Ohne Erfolg. Mein Herz hämmerte nach wie vor stark gegen meine Brust. Der Traum hatte sich so echt angefühlt. Ich griff mir an die Wange, als ich etwas Nasses darauf gespürt hatte. Ich hatte geweint. Sehen konnte ich es nicht, denn es war stockdunkel hier im Zimmer. Nicht einmal durch den Türspalt kam noch Licht. Wahrscheinlich war es Nacht.

Mir fielen erneut die Worte von Zayn ein. 'Ich liebe dich' hatte er gesagt bevor er vor meiner Nase starb. So etwas würde er in echt nie sagen oder? Ich schüttelte den Kopf. Nein mich würde niemand lieben. Warum auch, ich war unwichtig. Ein Niemand. Vor allem ich würde es nie zulassen. Ich würde mich nie mehr jemanden so ausliefern, indem ich sagen würde ich liebe ihn auch. Noch dazu stimmte das nicht einmal. Aber warum hatte ich es dann gesagt? Wahrscheinlich nur, weil er gerade starb, redete ich mir ein. Obwohl mein Unterbewusstsein ganz etwas anderes sagte.

Ich sah zur Tür, zumindest hoffte ich, dass dort die Tür war, denn ich sah nichts. Ob Ben hier war? Oder war er vielleicht gerade bei Zayn und...und...ich wollte und konnte nicht daran denken. Vielleicht hatte er vergessen die Tür zu zu sperren, schoss es mir durch den Kopf. Er war früher auch schon sehr vergesslich. Eine winzige Chance bestand, dass er nicht zugesperrt hatte.Vorsichtig stand ich auf. Meine Beine drohten wieder nach zu geben, doch ich konnte mich gerade noch an der Wand halten. Sowohl mein Kopf als auch mein Bauch schmerzten noch. Nachdem ich noch einmal tief durchgeatmet hatte tastete ich mich an der Wand entlang, bis ich endlich die Tür fand. 'Bitte, bitte sei offen.' betete ich bevor ich die Tür klinke runter drückte.

Verlassen, verraten und verkauftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt