6.

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Luz

Okay, Luz. Lass deinen Charme spielen. Zeig, dass du es noch kannst." ,sagte ich zu mir selbst, als ich vor ihrer Haustür stand. Helena war noch so gut und gab mir ihre Adresse. Nachdem ich noch tausendmal meinen Anzug glatt gestrichen habe, betätigte ich endlich die Klingel. Keine Sekunde machte sie auf und stand in einem schwarzen Kleid vor mir. Einem sehr, sehr engen Kleid. Sie sah hinreißend aus, sodass ich kurz schlucken musste. Ich hielt ihr meine Hand hin und sie nahm sie dankend an. Sie war anders als andere. Sie trug keine High Heels zu dem Kleid, sondern Sneakers. Schmunzelnd schüttelte ich den Kopf, was sie dazu brachte, stehen zu bleiben. „Was ist?" ,fraget sie zögerlich und sah an sich herunter. Idiot! Jetzt hast du ihr das Gefühl gegeben, dass sie komisch aussah. Innerlich schlug ich mir gegen die Stirn. „Du siehst bezaubernd aus." ,sagte ich und drehte mich zu ihr um, damit ich ihr mein schönstes Lächeln zeigen konnte. Doch sie legte ihren Kopf schief und sah mir tief in die Augen. „Du lügst!" Es war eher eine Frage als eine Antwort. „Ich wünschte, dass ich es täte, Baby." ,flüsterte ich und verschränkte ihre Hand mit meiner. Das stimmte. Denn sie kam mir zu nahe. Ich wollte die Prophezeiung. An nichts anderes wollte ich denken. Doch da war sie. Einfach wie sie ist. Stur, nervig und dann wieder wunderschön und göttlich. Dafür hasste ich sie manchmal. Und sie verdrehte mir den Kopf. Das war noch anstrengender. „Wie meinst du das?" ,hakte sie nach und betrachtete unsere Hände, die immer noch ineinander verschlungen waren. „Komm. Ich habe dort etwas vorbereitet." Ihr Stirnrunzeln verschwand und sie lächelte leicht und nickte dann. Wir spazierten durch den LA State Historic Park. Heute war nicht so viel los hier, was mich überraschte. „Ist Helena ein Dämon?" Die Frage kam unverhofft, sodass ich kurz innehielt. Dadurch das wir Händchen hielten, musste sie auch stehen bleiben. Sollte ich lügen? Oder sollte ich ihr die Wahrheit sagen? „Ja sie ist ein Dämon, der auf dich aufpasst." ,gab ich mich geschlagen und sie ließ kurz meine Hand los und sah in den Himmel. „Ich muss zugeben, dass ich euch belauscht habe." Daraufhin drehte sie ihr Gesicht wieder zu mir und schmunzelte. Dabei wurde sie sogar rot. Gott war das Süß. Stopp! So geht das nicht! Konzentriere dich auf die eine Sache. Auf die Prophezeiung. Alles andere ist egal. „Also? Gehen wir weiter?" ,sagte sie und hielt mir die Hand hin. Natürlich nahm ich an. Wie konnte ich es auch nicht tun. „Was tun wir hier?"Wir hielten vor einem kleinen Pavillon. Dort hatte ich einen Tisch platzieren lassen mit Stühlen, Kerzen, Decken und Kissen. Wenn einer meinte, dass der Teufel nicht romantisch sein kann, dann solle man ihm das zeigen. Ich konnte sehr wohl romantisch sein. Ich musste eingestehen, dass ich etwas weibliche Hilfe hatte von meiner besten Freundin. Dennoch war es gelungen. Und so wie Sofia es ansah, schein es zu funktionieren. „Warum hast du das gemacht?" ,fragte sie nun zögerlich und drehte sich zu mir um. Ich hatte meine Hände in den Hosentaschen und lehnte lässig an der Marmorsäule. „Ich dachte mir, dass du nach den letzten Tagen etwas Ruhe brauchst. Und vielleicht hast du noch ein paar Fragen, die du mir in der Öffentlichkeit stellen möchtest." Verwirrt zog sie die Augenbrauen zusammen, währen dich mich wegdrückte und auf sie zuging. „Sagen wir es so: Ich kann mich hier schlecht verwandeln, wenn Menschen anwesend sind." Daraufhin schmunzelte sie leicht. Das habe ich nun nicht erwartet. „Ich bin ehrlich. Etwas nervös bin ich schon. Ich warte auf den Moment, wo die wegrennst." ,gab ich offen und ehrlich zu. Doch gegen all meinen Vorstellungen, tat sie das Gegenteil. Leich schüttelte sie den Kopf und wir gingen zu dem Tisch rüber. Dort aßen und tranken wir. Über Stunden hinweg. Sie fragte mich aus. Über dieses Leben und das in der Unterwelt, welche ich ihr alle wahrheitsgemäß beantwortete. Nach einiger Zeit musste sie kur zur Toilette und ich wartete ab. Der Himmel zog sich zusammen, was hieß, dass es gleich ungemütlich wird. Plötzlich ertönte ein Schrei und ich stand sofort auf. Ich schloss meine Augen und versuchte, mich zu konzentrieren. Irgendwas lief hier gerade richtig schief.

„Theo!" ,schrie auf einmal Sofia hysterisch. Und ich sah auch warum. Meine Frau hielt ihr eine ihrer Klingen an den Hals und kam mit ihr aus der Toilette raus. Mein Gott. Sie nervte mich tierisch. Schnell stand ich auf und ging auf die beiden zu. „Das solltest du dir jetzt zweimal überlegen." Doch Shila dachte nicht mal daran. Ich kannte sie nun schon etwas und wusste ganz genau, dass sie niemals von ihr ablassen würde. Sie war eifersüchtig. Und ich hasste diese Sucht an ihr. Denn sie machte damit alles kaputt. Verdammt soll dieses Weib sein. Warum musste man sie damals mit mir verheiraten? Dabei liebte sie eigentlich einen anderen. Verdammt seist du, Vater. „Wer ist das?" Sofia's Stimme zitterte vor Angst und Shila drückte ihr, ihr Messer noch dichter an ihre Halsschlagader. „Das meine Liebe, ist mein Ehemann." Gehässig lachte meine Frau zu mir rüber und ich warf ihr einen „Ernsthaft-Blick" herüber. Doch sie grinste nur weiter. Sofia zappelt ein ihren Armen und ich versuchte abzuschätzen, wie ich sie daraus befreien konnte, ohne das sie Schmerzen empfinden musste. Jedoch hörte sie bei Shilas Worten auf und sah traurig zu mir rüber. War das jetzt etwa Eifersucht? Oder bildete ich mir das nur ein? „Sag mir das das ein Scherz ist." ,sagte sie und sah mich mit Tränen in den Augen an. Okax, vielleicht war das auch einfach nur Angst. Ansgt um ihr Leben, was ich verstehen konnte. „Leider muss ich zustimmen. Sie ist meien Frau. Seit sehr sehr langer Zeit habe ich diese Gestalt an der Backe." Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich und ich wusste, dass ich es verbockt hatte. Ich wollte doch einfach nur ein normales Date für uns. Aber nein, da muss diese Furie auftauchen. Ich hasse sie. „Wollen wir doch mal gucken, wie viel du ihm wirklich bedeutest, Schätzchen." Daraufhin drückte sie die Klinge an ihren Hals und ich sah, wie etwas Blut daran runtertropfte. „Es reicht!" ,schrie ich und ging auf die Beiden zu. Bevor noch etwas geschehen konnte, verschwand ich für die beiden und tauchte hinter Shila auf. Ich riss sie zurück, nahm ihr die Klinge ab und schmiss sie weg. „Okay du kleine Furie. Gehen wir das ganze nochmal durch. Du hats sie bedroht und verletzt. Was glaubst du, was ich jetzt mit dir machen werde?" Daraufhin nahm ich sie hoch und warf sie durch den ganzen Park. Sofia stand einfach nur da und hatte die Augen aufgerissen. Sie hielt ihren Hals fest und ich ging auf sie zu. Doch sie krabbelte zurück. „Bitte! Nicht!" ,sagte ich leise. Ja schon fast flehend. Ich wollte nicht, dass sie Angst vor mir hatte. „Sie ist deine verschissene Frau? Was soll das? Glaubst du, dass ist alles so einfach für mich?" ,schrie sie fast und ich hockte mich vor ihr. Langsam streckte ich die Hand aus. Sie zuckte kurz zusammen, doch als ich sie auf die Wunde legte, vertraute si Emir. Mit meiner Kraft half ich, dass sich die Wunde wieder schloss. Bebend atmete sie ein und ich sah kurz auf das Blut auf meiner Hand. „Du hast recht. Wie konnte ich glauben, dass du damit klar kommen würdest?" Widerwillig stand ich auf und zog mein Handy aus dem Jackett. „Paul? Könntest du mir einen Gefallen tun? Die Hexe muss dringend in die Hölle zurück." Schnell legte ich auf, bevor er mich noch vom Gegenteil überzeugen konnte. „Nein" ,schrie diejenige und wich im Gras zurück. Sie hielt sich ihren Kopf fest, als ich begann ihr wehzutun. „Du weißt, was sie mir bedeutet und hast es trotzdem gewagt, Hand an sie zu legen." ,schrie ich lauter und meine Hand war nun auf der Höhe ihres Kopfes. Ich merkte, wie meine Augen rot und heiß wurden. „Dafür wirst du in der Hölle leiden." Diesmal blieb sie sitzen und lächelte mich leicht von unten an. „Aber das war dein Plan oder?" ,fragte ich nochmal nach. Verdammte Hexe. Paul tauchte neben mir auf. „Was ist passiert?" ,fragte er und wir gingen auf Shila zu, welche immer noch auf dem Boden saß.. Ich hob sie hoch und hielt sie mit einem Arm fest. „Du wirst in der Hölle leiden das habe ich geschworen." Sie versuchte an meinem Arm zu kratzen und sich zu wehren. Doch leider vergaß sie, wer ihr Ehemann wirklich war und dass ich einfach zu stark für sie war. Aus den Augenwinkeln sah ich Sofia. Sie saß auf der kleinen Treppe beim Pavillon und beobachtete alles mir Adleraugen. Ich konnte nicht einschätzen, ob es sie verschreckte oder auch nicht. Langsam ließ ich Shila runter und Paul nahm sie in Gewahrsam. „Bring sie nach Jerusalem und wirf sie rein." Jedoch sah mich mein bester Freund an, als hätte ich nicht alle Tassen im Schrank. „Mir ist durchaus bewusst, was das bedeutet. Also erspare mir die Pointe. Ich mache das nicht zum ersten mal. Und jetzt wirf sie verdammt nochmal rein!" ,brüllte ich, sodass sogar er zuckte. „Ai." ,sagte er leise und dann waren sie weg. „Was war das gerade?" Schnell drehte ich mich um und sah die Frau an, für die ich mich eigentlich ändern wollte. „Das meine Liebe, war Meien Ehefrau, die ich gerade wieder in die Unterwelt werfen lasse. Toll oder? Immerhin hat sie unser Date ruiniert." Als wäre das Ganze ein Scherz, stemmte ich meine Arme in die Hüfte. Verflucht. „Was bist du für ein Mensch?" ,kam es leise aus ihrem Mund und ich sah hoch in ihr Gesicht. Ihre Augen suchten die Umgebung ab. Sie versuchte zu fliehen. Und ich konnte es ihr noch nicht mal verübeln. „Ich bin kein Mensch. Das sollte dir allmälich mal bewusst sein." ,gab ich leise zu. Wirklich taktvoll Hölle. Wirklich! „Witzig!" ,spie sie mir laut entgegen und nahm ihre Tasche. Dann ging sie mit erhobenen Haupt an mir vorbei. „Ich nehme an, es wird kein zweites Date geben?" ,rief ich ihr nach und sie drehte sich zu mir um. „Wie könnte man, dass denn noch toppen?" ,schrie sie und warf die Hände in die Luft. „Ich meine, schließlich bin ich verrückt! Jedenfalls würde man mich für irre halten, wenn ich das alles einem normal sterblichen erzählen würde. Sie würden bestimmt über 100 Exorzismen bei mir durchführen wollen." Daraufhin konnte ich nicht anders und fing an, zu lachen. Es war schon witzig. „Schön, das du das alles witzig findest." Sauer drehte sie sich wieder um und ging weiter. „Soll ich dich nach Hause fahren?" ,schrie ich wieder und bekam dafür den Mittelfinger zurück.

Als Paul wieder da war und mir alles erzählte, wusste ich, dass meine Zeit nun gekommen war. „Die Unterwelt kann nur von beiden Herrschern regiert werden. Da sie schon unten ist..." ,fing er an und ich nippte an meinen Drink. „Fehlt nur noch der Herrscher." ,beendete ich den Satz und er nickte nur. „Warum hast du sie reingeworfen? Du hättest sie einfach hier in den Kerker werfen können und bestrafen können." Er nahm mir mein Glas aus der Hand und trank es selber aus. „Die Möglichkeit, dass sie es sieht wäre zu hoch. Außerdem muss ich wieder zu mir selbst finden." Dass ich nicht lache. Als würde die Hölle dazu etwas beitragen. 2 Jahre Verdammnis mit meiner reizenden Frau. „Geh dich verabschieden." Paul klopfte auf meine Schulter und ging dann wieder hinein. Ich wusste, dass er nicht nur Hel meinte.

„Ich habe dir von Anfang an gesagt, dass du Shila unter Kontrolle haben sollst. Aber nein, du hörst ja nicht auf mich." Meine beste Freundin strafte mich. Und ich wusste auch warum. Sie konnte es nicht ertragen, dass ich wieder darunter muss. Und ich konnte es ihr nicht verübeln. „Ich brauche keinen Vortrag. Ich habe es getan und bin hier um mich zu verabschieden." ,sagte ich leise, damit ich nicht für Aufsehen sorgte. „Du verschwindest also?" Plötzlich stand Sofia in ihrem Arztkittel hinter mir und schmiss ihre Akten auf den Tresen. „Leider ja. Aber dich sollte es ja freuen." ,gab ich patzig zurück und Hel schlug mir auf die Schulter. Sauer drehte ich mich um, doch sie hob nur ihren Finger. „Bau keinen Mist. Beherrsche dich. Lass dich ja nicht von Azazel oder Baal einlullen. Du bist Luz. Du bist die Hölle und keiner kann dir das Wasser reichen. Bleib dir treu. Verfalle nicht in alte Muster. Und vor allem, tue ihr kein Leid an. Sie ist immer noch eine von uns!" Dabei pikste sie mir in meine Brust und dann nahm sie mich in den Arm. Ich drückte sie ganz fest an mich. „Versprich es mir!" ,forderte sie und ich atmete einmal zischend ein. „Ich verspreche es!" ,gab ich leise zu und sie drückte mich von sich. „Verschwinde!" ,sagte sie und ohne mich nochmal zu Sofia umzudrehen ging ich hinaus. „Stopp!" ,rief sie und ich blieb tatsächlich stehen. „Was hat das zu bedeuten?" ,hauchte sie und sah mich verwirrt an. Hat sie gerade nicht zugehört oder wollte sie das einfach nicht verstehen? Es wurde doch gerade alles gesagt oder nicht? „Du wirst mich für eine längere Zeit nicht sehen. Ich denke, dass ist ganz in deinem Sinn oder?" Fragend hob ich eine Augenbraue. Bitte sag nein. Bitte! Ich flehe schon fast. Sag, dass ich dir irgendwas bedeute. Bitte! Doch anstatt mir etwas zu sagen, nickte sie nur leicht. „Ich wünsche dir alles gute!" Damit verschwand sie wieder rein und ich atmete entsetzt aus. Wurde ich gerade abgewiesen? Ich? „Verrückte Welt." ,fluchte ich leise und machte mich auf den Weg zu meiner Frau. Das wird ein Spaß.


Sweet Devil ✝️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt