Das wäre das Richtige. Und das wusste ich und das wusste Devan.

«Wenn wir zur Polizei gehen, dann ist das Selbstmord. Und ich bin wirklich viel zu jung und zu gut aussehend, um jetzt schon die Schaufel ab zu geben und meiner Großmutter unter der Erde Gesellschaft zu leisten.»

Ich zog meine Augenbrauen nach oben.

«So was passiert doch normalerweise normalen Menschen nicht, oder?»

Devan streckte sich.

«Normal zu sein, ist verdammt langweilig.»

Ich umklammerte meine Beine noch fester und seufzte. Devan beobachtete mich eindringlich von der Seite. Als er spürte, dass ich es bemerkt hatte, stand er plötzlich auf.

«Komm mit.»

Er ging mit leisen Schritten zu meinem Fenster und sah mich fordernd an. Es sah nicht so aus, als erwartete er, dass ich seiner Aufforderung Folge leistete.

«Wieso?»

«Komm schon.»

Ich zog eine Augenbraue nach oben.

«Ich verschwinde nicht eher bis du endlich mit mir kommst.», beharrte er widerspenstig.

Ich holte tief Luft, dann wühlte ich schließlich meine Decke beiseite und nahm aus meinem Schrank einen alten Pullover, der eigentlich meinem Vater gehörte, zog meine grünen Boots an und stellte mich neben Devan.

«Zufrieden?»

«Absolut.»

Sein Blick wanderte an meinem Körper entlang. Als sein Blick an meiner knall bunten Jogginghose mit bunten Sternen hängen blieb, schmunzelte er. War meine Hose wirklich so lustig?

«Wenn du magst, kannst du dir die Hose ja mal ausleihen. Ich weiß, die Hose ist toll.»

So wie er gekommen war, wollte er durch mein Fenster steigen und an dem Abfluss der Regenrinne herunter klettern. Wahrscheinlich erwartet er von mir, dass ich seinem Beispiel folgte und diesem umständlich Weg nahm. Ich entschloss mir für den eindeutig besser Weg.

Ich öffnete leise meine Zimmertür und ging mit fast lautlosen Schritten die Treppen hinunter, um meinen Vater nicht zu wecken. In meinem kompletten Leben hatte ich mich noch nie nachts von zu Hause fort geschlichen. Dieses Gefühl, etwas zu tun, dass man etwas heimlich tat, war merkwürdig und gleichzeitig unglaublich aufregend.

Auf der Veranda stand bereits Devan, der auf mich gewartet hatte.

«Kluge Menschen haben Türen erfunden, die man normalerweise auch benutzt.»

Er zog seine Kapuze über seinen Kopf und deutete mir ihm zu folgen.

Ich war tatsächlich dabei Devan in den Wald zu folgen, mitten in der Nacht. Als wir immer tiefer in den Wald gingen, fragte ich mich immer mehr, ob das wirklich so eine gute Idee war mit ihm zu gehen.

Vielleicht wurde ich doch zu einer möglichen Bedrohung und er entschied, dass er lieber auf Nummer sicher ging.

«Du bringst mich jetzt aber nicht um, oder?»

Er hielt prompt an und drehte sich um.

«Was?»

«Was, was?»

«Das nervt.», sagte er genervt.

«Was?»

«Das!»

«Was, das?»

Angestrengt sah er mich an und fuhr sich durch die Haare.

Es war eine halbwegs warme Sommernacht, in der ich Devan durch den Wald folgte. Er lief zielstrebig an den Bäumen vorbei, da er sich wohl als einziger zurecht fand. Für mich sah jeder Baum, an dem wir vorbei gingen, gleich aus und ohne Devan würde ich sicherlich nicht mehr zurück finden.

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