Nervöser Werwolf

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Am nächsten morgen wachte ich gerädert auf. Ich hatte schlecht geträumt, doch ich wusste nicht mehr viel von dem Traum. Nur, dass ich darin plötzlich zum Werwolf wurde. Ich schlurfte ins Bad und begab mich erst einmal unter die Dusche. Danach zog ich mich um und machte mich zurecht. Dann ging ich nach unten in die Küche, wo meine Mutter schon das Frühstück vorbereitete.
"Guten Morgen, Mum.", sagte ich verschlafen.
"Guten Morgen, Spatz.", grüßte sie zurück.
Ich ging zur Kaffeemaschine und setzte den Kaffee auf.
"Ist Dad noch nicht wach?", fragte ich meine Mutter dann.
"Doch. Er ist Brötchen holen.", antwortete sie und ich nickte.
Der Kaffee war endlich fertig und ich schenkte mir eine große Tasse ein. Ich setzte mich an den gedeckten Tisch und genoss meinen Kaffee.
Nach dem Frühstück begann meine Mutter schon mit den Vorbereitungen für das Mittagessen. Sie war ganz aufgeregt, dass sie Jacob endlich kennenlernte. Mein Vater war da eher entspannter. Er ging ins Wohnzimmer und schaute irgendeine Sportsendung. Ich ging hoch in mein Zimmer und begann es gründlich aufzuräumen, denn mir wurde klar, dass Jacob noch nie mein Zimmer gesehen hat und ich wollte nicht, dass er es in so einem Chaos sah. Als ich damit fertig war, war es bereits zwei Uhr und ich beschloss nach unten zu gehen. Aus der Küche strömte mir ein köstlicher Duft entgegen und ich folgte ihm. Ich betrat die Küche und sah meine Mutter am Herd herumwerkeln.
"Ah, Sara. Gut, dass du da bist. Könntest du mir bei den letzten Handgriffen helfen?", fragte sie mich, als sie mich entdeckt hatte.
Ich nickte.
"Klar, Mum."
Und so half ich meiner Mutter dabei noch schnell Soßen zu machen und den Tisch zu decken. Sie faltete gerade die Servietten, als es an der Tür klingelte. Ich sah auf die Uhr. Es War bereits drei Uhr. Jacob war da. Meine Mutter sah mich gestresst an.
"Ich geh' schon.", sagte ich und ging zur Haustür.
Ich öffnete die Tür und ein nervös wirkender Jacob begrüßte mich. Er hatte sogar Blumen dabei.
"Hi, Süße.", sagte er und gab mir zur Begrüßung einen sanften Kuss.
"Hi, Jake.", sagte ich leise und genoss seinen Duft.
"Sind die für mich?", fragte ich dann und deutete auf die Blumen in seiner Hand.
Er sah mich verwirrt an.
"Ähm, nein. Eigentlich sind die für deine Mum.", sagte er peinlich berührt.
"Warte."
Er pflückte eine einzelne Blume aus dem Strauß und gab sie mir.
"Hier bitte, meine Hübsche."
Ich nahm sie entgegen und lief rot an.
"Danke, Jake."
Er lächelte mich liebevoll an.
"Bist du nervös?", fragte ich ihn dann, doch ich wusste, dass er nervös war.
Ich konnte es sehen.
Er fuhr sich mit einer Hand durch's Haar und massierte dann seinen Nacken.
"Um ehrlich zu sein ... Ja. Sehr."
Ich sah ihn aufmunternd an.
"Wieso, Jake? Du musst nicht nervös sein. Meine Eltern sind ganz umgänglich.", versuchte ich ihn zu beruhigen.
"Was, wenn sie mich nicht mögen?", gab er unsicher zu bedenken.
"Sei einfach du selbst, dann werden sie dich lieben.", sagte ich und lächelte ihn aufmunternd an.
Er schnaubte und sah mich dann an.
"Bist du bereit reinzugehen?", fragte ich dann nach einer Weile.
Jacob atmete tief ein und nickte schließlich. Ich nahm ihn bei der Hand und führte ihn ins Wohnzimmer. Dort stand mein Vater von der Couch auf und sah Jacob an.
"Hallo, Sir. Es ist mir eine Freude Sie kennenzulernen. Mein Name ist Jacob Black.", sagte Jacob sichtlich nervös und hielt meinem Vater seine Hand hin.
Mein Vater nickte lächelnd und ergriff Jacob's Hand.
"Hallo, Jacob. Es freut mich auch dich kennenzulernen. Ich kenne deinen Dad. Er ist ein toller Kerl."
"Ja, das ist er in der Tat.", entgegnete Jacob lächelnd.
Meine Mutter betrat das Wohnzimmer und strahlte Jacob an.
"Hallo, Jacob. Es ist so schön dich endlich kennenzulernen. Sara hat uns schon so viel von dir erzählt."
"Es freut mich auch Sie kennenzulernen.", entgegnete Jacob und hielt meiner Mutter die Hand hin.
Sie ignorierte es total und zog Jacob stattdessen in eine feste Umarmung. Als sie endlich von abließ lächelte Jacob breit und sah mich an. Ich grinste verlegen zurück, dann wandte sich Jacob wieder meiner Mutter zu.
"Ich hoffe, sie hat nur Gutes über mich erzählt.", sagte er lachend.
Meine Mutter kicherte.
"Aber natürlich."
"Äh, die sind übrig für Sie.", sagte Jacob und überreichte meiner Mutter die Blumen.
Sie strahlte ihn an und umarmte ihn erneut.
"Danke, Jacob. Das ist wirklich sehr aufmerksam von dir."
Jacob lächelte verlegen.
"Setzt dich.", sagte ich dann zu Jacob und deutete auf das Sofa.
Jacob nickte, nahm meine Hand in seine und zog mich mit zum Sofa. Wir ließen uns darauf plumpsen. Jacob sah zum Fernseher.
"Oh, die Seahawks spielen!", bemerkte er und sah gespannt auf den Fernseher.
Ich rollte mir den Augen. Typisch Männer.
"Magst du Football, Jacob?", fragte mein Vater ihn.
"Ja. Football ist einer meiner Lieblingssportarten, Sir.", antwortete Jacob und sah meinen Vater respektvoll an.
"Bitte, nenn' mich doch Nathan.", sagte mein Vater freundlich und lächelte Jacob zu.
Jacob schluckte und nickte dann langsam.
"Okay. Danke ... Nathan."
Mein Vater lachte und nickte dann auch. Plötzlich erschien meine Mutter im Türrahmen.
"Sara, Schatz. Könntest du mir kurz in der Küche helfen?"
Ich sah sie an und nickte. Sie verschwand wieder. Ich stand auf und sah zu Jacob. Er schaute mich hilflos an. Ich kicherte leise und bückte mich zu ihm herunter, um ihm ein Kuss auf die Wange zu geben.
"Lass mich nicht allein.", flehte mich Jacob leise an.
"Du schaffst das schon. Ich bin ja gleich wieder zurück.", flüsterte ich und ließ ihn dann mit meinem Vater alleine. Ich betrat die Küche, wo meine Mutter total überfordert versuchte alles zu managen.
"Wo kann ich helfen, Mum?", fragte ich lachend und sie sah mich an.
Sie wies mir ein paar Aufgaben an und ich erledigte sie.
"Jacob scheint ein sehr lieber Junge zu sein.", sagte meine Mutter nach einer Weile.
"Ja, das ist er auch. Er ist so nervös euch kennenzulernen, also nehmt ihn nicht allzu hart ran.", entgegnete ich.
"Wieso ist er denn so nervös? Was hast du ihm denn erzählt?", wollte meine Mutter wissen.
Ich kicherte leise.
"Nichts, ehrlich. Er hat halt nur die Befürchtung, dass ihr ihn nicht mögen könntet."
Meine Mutter machte eine wegwerfende Handbewegung.
"So ein Quatsch."
"Das habe ich ihm auch gesagt.", murmelte ich.
"So, das war's. Danke, Liebling. Du kannst deinem Dad und Jacob Bescheid sagen, dass das Essen fertig ist."
Ich nickte und verließ die Küche. Als ich das Wohnzimmer betrat saßen Jacob auf der Couch und verfolgten gespannt das Football-Spiel im Fernsehen. Ich schüttelte grinsend den Kopf.
"Hey, ihr zwei. Das Essen ist fertig.", sagte ich und die beiden fuhren erschrocken herum.
Jacob erholte sich zuerst von dem Schock und sprang auf. Er kam auf mich zu und drückte mir einen flüchtigen Kuss auf die Lippen.
"Na endlich ich bin fast am verhungern.", grummelte mein Vater lachend.
Jacob und ich sagen meinen Vater an und lachten. Dann ergriff Jacob meine Hand und ging zur Küche. Ich war überrascht, dass er den Weg kannte, aber ich vermutete, dass er seiner Nase gefolgt war. Wir betraten die Küche und Jacob blieb erstaunt stehen.
"Wow, Mrs. Mathews. Das sieht genauso großartig aus, wie es riecht.", sagte er und meine Mutter strahlte ihn herzlich an.

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Es hat ein wenig länger gedauert ... bin zur Zeit im Prüfungsstress. 😳
Ich schreibe in knapp einem Monat meine Abschlussarbeit und ich lerne in letzter Zeit halt sehr viel dafür.

Ich versuche aber trotzdem euch nicht zu vernachlässigen, es kann halt jetzt nur sein, dass die Updates etwas länger dauern.

Ich hoffe ihr habt Verständnis ☺

Eure HoranGirl90 😙

Der Werwolf und IchWhere stories live. Discover now