Das Telefonat mit Mum

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"Geht das? Ich meine, wie - Ist das überhaupt möglich?", stammelte ich vor mich hin.
"Anscheinend schon ...", brummte Jacob.
Ich sah auf den Boden. Und dachte nach.
"Aber ... Edward ist doch viel stärker als Bella. Er ist ein Vampir. Sie nur ein Mensch. Wenn er nur eine falsche Bewegung macht-"
Jacob sah mich an.
"Das ist das Problem. Er wird sie umbringen. Deshalb bin ich so ausgerastet. Und Bella lässt das auch noch zu."
Ich sah ihn an und er wirkte so traurig, dass ich ihn einfach in den Arm nehmen musste. Er war zuerst überrascht, doch dann schlang er fest seine Arme um mich. Nach einer Weile wollte ich mich von ihm lösen, doch er verstärkte seinen Griff.
"Bitte.", flüsterte er.
Ich nickte und schmiegte mich wieder an ihn.
"Wir bekommen das schon hin.", sagte ich in die Umarmung hinein.
Jacob nickte und zog mich noch enger an sich.
"Lass uns heute nicht mehr davon reden. Ich möchte unser Wiedersehen nicht damit belasten. Ich möchte es genießen. Wir können es jetzt sowieso nicht mehr ändern.", murmelte er dann und ich nickte zustimmend.
So saßen wir noch weitere fünf Minuten da, bis Jacob sich von mir löste und mich ansah. Sein Blick hatte etwas trauriges.
"Ich bin echt ein totaler Idiot.", murmelte Jacob und ich sah ihn fragend an.
"Ich habe mit einen Tanz mit dir entgehen lassen."
Ich sah ihn an und lächelte.
"Du kannst jetzt einen haben.", sagte ich langsam und grinste.
Jacob grinste zurück.
"Hier? Ohne Musik?", fragte er mich.
Ich nickte.
"Ja, warum nicht? Besser als gar nichts.", sagte ich und lächelte ihn an.
Er schien kurz darüber nachzudenken, dann nickte er.
"Stimmt auch wieder."
Er stand auf und streckte mir seine Hand hin.
"Schenkst du mir diesen Tanz, Sara?", fragte er mich lächelnd.
"Sehr gerne, Jake.", entgegnete ich und legte meine Hand in seine.
Er zog mich hoch und dann eng an sich.
"Ich mag es, wenn du mich so nennst.", flüsterte er mir sanft ins Ohr.
"Wie denn?", neckte ich ihn und lachte.
Er stimmte in mein Lachen ein.
"Das weißt du ganz genau.", hauchte er und ich kicherte.
Er legte eine Hand auf meine Hüfte und begann mich leicht umherzuwirbeln, bis wir ein Rascheln hinter uns hörten. Wir schnellten auseinander und sahen uns um.
"Sam?", fragte ich in die Dunkelheit hinein.
"Nein.", kam es zurück und jemand trat in unser Blickfeld. Es war Seth.
"Ich will nicht stören, aber ich war nochmal bei den Cullens. Edward und Bella waren schon auf dem Weg zum Flughafen."
Ich sah Seth verwundert an.
"Warum warst du nochmal dort?", fragte ich.
"Du hast dort etwas vergessen.", sagte er und bevor ich weiter fragen konnte, holte er hinter seinem Rücken Bella's Brautstrauß hervor. Er grinste mich an und ich seufzte laut. Jacob sah uns fragend an.
"Herzlichen Glückwunsch, Jake. Du wirst Sara heiraten müssen.", lachte Seth.
Jetzt war Jacob total verwirrt.
"Ich habe den Brautstrauß gefangen. Und der Tradition nach werde ich die nächste sein, die heiratet.", klärte ich ihn auf.
Jacob's Gesicht erhellte sich und er lächelte.
"Ach, ist das so? Das ging aber ziemlich schnell. Da ist man für eine Zeit weg, kommt dann wieder und erfährt, dass man heiraten wird.", lachte Jacob und schlang einen Arm um mich.
Seth stimmte in sein Lachen ein.
Ich schüttelte ungläubig den Kopf.
"Sie wollte sich gar nicht dazu stellen, aber Alice hat sie regelrecht dahin gezerrt.", half Seth mir.
"Keine Sorge, du musst Sara nicht heiraten. Sie ist nicht so der traditionelle Typ. Stimmt's, Sara?"
Ich streckte ihm die Zunge heraus, doch er lachte nur.
"Du mich auch.", murmelte ich.
"Das ist gut zu wissen. Ich wollte mir nämlich noch ein wenig Zeit damit lassen, also wenn du nichts dagegen hast.", sagte Jacob lächelnd.
Ich nickte erleichtert.
"Sehe ich genauso. Wir sind ja noch gar nicht so lange zusammen.", stimmte ich ihm zu.
Jacob grinste.
"Dann haben wir das ja geklärt. Komm, ich bring dich nach Hause."
Ich erstarrte schlagartig. Meine Eltern. Ich hatte sie total vergessen. Sie waren auch auf der Hochzeit und ich habe nicht einmal mit ihnen gesprochen und dann haue ich auch noch einfach so ab. Jacob sah mich besorgt an.
"Ist alles in Ordnung?", fragte er mich.
Ich nickte schnell.
"Ja, es ist nur ... Ich möchte noch nicht nach Hause. Ich möchte bei dir bleiben.", sagte ich.
Ich hoffte, dass ich bei Jacob schlafen konnte. Ich wollte meinen Eltern jetzt nicht unter die Augen treten. Ich hatte Angst vor einen Streit.
"Ich haue aber jetzt ab. Meine Mutter wird auch bald zu Hause sein. Wir sehen uns.", sagte Seth und verabschiedete sich bei mir mit einer Umarmung, während er Jacob nur einen leichten Klaps auf den Rücken gab. Dann war er weg.
"Bist du sicher, dass du hier bleiben willst?", fragte Jacob mich.
Ich nickte und er lächelte.
"Sag' dann wenigstens deinen Eltern Bescheid.", bat er mich.
Ich nickte erneut. Toll, jetzt musste ich mich doch mit meinen Eltern rumschlagen.
Ich holte mein Handy aus der Handtasche und entfernte mich ein wenig von Jacob, um zu telefonieren.
Ich wählte mit pochendem Herzen die Nummer meiner Mutter. Sie nahm beim zweiten Klingeln ab.
"Sara! Wo zum Teufel bist du? Wir haben dich während der Hochzeit nicht einmal gesehen und jetzt bist du wie vom Erdboden verschwunden. Billy hat versucht uns zu beruhigen. Er meint, dass du wahrscheinlich mit Seth unterwegs bist. Also, wo bist du?", sprudelte es sofort aus meiner Mutter heraus.
Ich schloss genervt die Augen. Genau das hate ich vermeiden wollen.Ich seufzte leise.
"Beruhige dich Mom. Ich bin bei Jacob. Mir geht es gut.", versuchte ich sie zu beruhigen.
"Black? Jacob Black? Billy Black's Sohn?", fragte sie erstaunt.
Ich seufzte. Ich hatte ihr noch nichts davon erzählt, dass ich mit Jacob zusammen bin.
"Ja, genau.", murmelte ich.
"Wieso bist du denn bei den Blacks?", wollte sie nun wissen.
"Es gab einen kleinen Zwischenfall auf der Hochzeit, deshalb bin ich ohne etwas zu sagen gegangen. Es tut mir leid. Ich habe auch gar nicht daran gedacht euch Bescheid zu geben.", sagte ich mit einem schlechten Gewissen.
"Und warum bist du ausgerechnet da? Ich dachte du wärst mit Seth unterwegs.", fragte meine Mutter weiter.
Ich seufzte. Nun kam es. Jetzt musste ich es ihr sagen.
"Ja, also. Ich muss dir da etwas sagen.", gestand ich ihr schließlich.
Es entstand eine kleine Pause.
"Was denn?", fragte sie langsam.
Sie ging vermutlich von dem Schlimmsten aus.
"Ich und Jacob. Wir sind ... wir sind zusammen.", sagte ich langsam und schloss die Augen
"Seit wann das denn?", fragte meine Mutter erstaunt, klang aber nicht sauer.
"Schon eine Weile.", antwortete ich ausweichend.
"Ist Billy denn schon da?", wollte meine Mutter plötzlich wissen.
"Nein, noch nicht. Wieso?"
Ich war verwirrt.
"Nur so. Er soll uns anrufen, sobald er da ist, okay? Und die Sache mit Jacob bereden wir, wenn du wieder zu Hause bist.", sagte meine Mutter.
"Seid ihr denn schon zu Hause?", fragte ich nun.
"Nein, aber wir sind gerade im Auto.", erwiderte meine Mutter.
"Hmm, okay.", machte ich nur.
Ich hatte echt keine Lust mit ihr und meinem Vater über Jacob zu sprechen.
"Also, sagst du Billy nachher Bescheid wenn er kommt?", fragte meine Mutter erneut.
"Klar, ich sage ihm Bescheid.", versprach ich und legte auf.
Ich spürte, wie sich von hinten zwei Hände um meine Taille legten.
"Na, gibt's Ärger?", flüsterte Jacob mir ins Ohr.
Ich schüttelte den Kopf und drehte mich zu ihm um.
"Nein. Alles in Ordnung. Ich soll deinem Vater nur gleich etwas ausrrichten.", sagte ich.
Jacob lächelte.
"Gut.", erwiderte er und küsste mich sanft.
Ich schlang meine Arme um seinen Hals und wünschte, dass dieser Moment nie vergehen würde, doch dann hörten wir den Motor eines Auto und das Scheinwerferlicht blendete uns. Ich seufzte leise
Jacob löste sich von mir und sah in die Richtung des Autos.
"Das sind Sue und mein Dad. Komm.", sagte Jacob und zog mich mit sich.
Ich verfluchte die beiden innerlich und folgte Jacob zur Vorderseite des Hauses. Dort angekommen wurde Jacob von den beiden freudig begrüßt.
"Jacob! Du bist ja wieder da!", rief Sue und umarmte ich.
Jacob erwiderte die Umarmung lächelnd.
"Ich war ja auch lange genug weg.", sagte er und ich nickte zustimmend.
Sue sah es und lachte leise.
"Ich denke, dass kann dir Sara bestätigen.", sagte sie und sah mich an.
Ich lächelte sie an. Jacob drehte sich zu mir um und schenkte mir ein typisches Grinsen.
"Ja, das glaube ich auch."
Ich streckte ihm die Zunge heraus.
"Billy, ich soll dir übrigens etwas von meinen Eltern ausrrichten.", versuchte ich das Thema zu wechseln.
Billy sah mich erstaunt an.
"Wirklich? Was denn?", fragte er mich verwundert.
"Du sollst sie anrufen, sobald du zu Hause bist.", sagte ich.
Jetzt sah mich Billy noch verwirrter an.
"Warum?"
Ich zuckte mit den Schultern.
"Das haben sie nicht gesagt.", gab ich zu.
"Okay. Dann rufe ich sie gleich mal an.", sagte er und verabschiedete er sich von Sue.
Sue sah mich an.
"Soll ich dich mitnehmen?", fragte sie mich.
Ich schüttelte den Kopf.
"Das ist sehr lieb, Sue. Brauchst du aber nicht. Ich bleibe hier."
Sue sah mich überrascht an.
"Na gut. Bis dann.", sagte sie, stieg in ihr Auto und fuhr nach Hause.
Jacob sah mich an und lächelte.
"Komm, lass uns reingehen."
Ich nickte und nahm ihn bei der Hand. Dann gingen wir gemeinsam ins Haus.

Der Werwolf und IchWhere stories live. Discover now