Unter Haft

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Mit meiner 22 Mann Armee rannte ich zum Tor.

Ein Polizist erzählte mir innerhalb einer viertel Stunde das ganze Geschehen in den Flitterwochen. Mohammed saß mit Handschellen angekettet im Streifenwagen und versuchte mit aller Wucht sich zu befreien. "Lassen Sie meinen Schwiegerbruder raus!" Ermahnte ich den jüngeren Beamten und sah, wie er schleunigst reagierte. Yasmina rannte auf ihren Sohn mit Tränen in den Augen zu. "Mohammed. Mein Sohn! Ich hol dich da raus! Wo ist Selin?" Fragte sie. Genau die Frage stellte ich mir auch.

"Sie ist im Revier. Wahrscheinlich bleibt sie die nächsten Tage da, bis es entschieden wird ob sie unschuldig ist oder nicht..." Beichtete uns der Officer und nahm Unterlagen raus. "Das erste, was wir jetzt machen, wird sein: Michael Schindler zu suchen. Frau Abou Chaker hat ihn als Verantwortlicher dieses Vorfalls gemeldet! Bitte entspannen Sie sich alle und berichten Sie KEINEM von diesem Vorfall. Auch keinen Anwalt. Wir müssen erst die Beweise vorlegen." Fügte er hinzu und öffnete die Handschellen von Hamudi. Er wurde entlassen aber wieso nicht Selin? Bevor ich konkret neben Shirin einen Wutausfall bekam, entschlossen wir, alle rein zu gehen und in Ruhe zu reden.

Shindys Sicht:

Mal wieder lag ich gelangweilt auf der Liege. Die Sonne durchbohrte meinen Körper und die Ruhe schien mir gut zu tun. Perfekter Moment sie zu vergessen, dachte ich zumindest. Denn ein Schatten zog über mich her und ich war aufgefordert, meine Sonnenbrille ab zu setzten. Drei Polizisten standen vor mir. Bevor ich überhaupt etwas realisieren könnte, warf der eine mir einen Handtuch auf meinen freien Oberkörper und bat mich, aufzustehen. "Was ist denn hier los und wer hat euch
reingelassen?" Fragte ich extrem verärgert.

"Wir sind Polizisten. Wir kommen von überall und machen unsere selbstständigen Wege." Gackerte der jüngere deutsche und zeigte auf den total zerstörten Busch, der eine Abtrennung darstellen sollte. "Euer Ernst?" Murmelte ich verlegen. "Die Kosten gehen auf das Staat. Kommen sie jetzt mit oder sollen wir sie gezwungenermaßen tragen?" Lenkten sie vom Thema und drehten mir Handschellen an. "Moment noch." Pfiff ich in die Runde. "Kathy? Komm und räum die Terrasse ab. Kannst für die ganze Woche frei nehmen." Kontaktierte ich mein Dienstmädchen und klappte die Sonnenbrille ab.

Nach einer langen Zeit waren wir schon da. Hinten im Gepäckraum befanden sich meine Kleider, die komischerweise in meinem Ankleidezimmer hausten. "Ziehen sie sich was über. Das wird sonst kritisch und der Kommissar würde ihnen die Augen ausstechen." Lachten die Beamten und warfen mir meinen Louis Vuitton Rucksack zu. "Pass auf du Kek. Er war teuer!" Ermahnte ich ihn und folgte ihnen schließlich.

Selins Sicht:

Meine Augen waren förmlich rot vor weinen. Ich saß in einer Zelle und fühlte mich wie das letzte Haufen. Neben mir in der Nachbarzelle hauste eine Frau, die mir mit ihren Geschichten langsam auf den Sack ging. Sie erzählte mir von Banküberfällen und Blitzeinbrüchen. Erinnerte mich an Bonnie und Clyde. Ihr Mann befand sich ebenso im Gefängnis, jedoch brachten sie ihn zu einem - mit Stahl verpacken Raum, damit er nicht den Weg finden solle, zu flüchten.

Nach weiteren zwanzig Stories bekam ich das Gebrülle von einem Mann mit. Diese Stimme kam mir bekannt vor... Aber wer war es?

Shindys Sicht:

Der Kommissar erzählte mir was von einem Notwehrfall von SELIN. Der Täter wäre jedoch ich. Wie versteinert stand ich da und gaffte den Kommissar nur nach. "Ja... Täter... Bla... Man Herr Polizist! Ich war während diesem Geschehen in Deutschland!" Stritt ich ab, doch er strick  sein  Zeigefinger in die Luft und bat um Pause.

Nach und nach wurden mir Sachen in die Schuhe geschoben, von denen ich erst seid kurzem was wusste. Meine Angst um den Knast steigerte sich, doch Selin wieder zu sehen erfreute mich nur. "Ey, pscht. Polizist. Komm mal." Flüsterte ich den einen Türwächter zu. Er lief ganz ruhig zu mir und spitzte die Ohren. "Ihr seit ja ein privates Gefängnis. Sind Mann und Frau hier getrennt oder zusammen?" Fragte ich schließlich und bekam eine Antwort. "Zusammen." Und schon sprang er zu seinem Posten zurück.

Mit einem Grinsen guckte ich rüber zum Officer. Er war nun mit seinem Telefonat fertig und fuhr weiter. Ich hatte nun 3 Anzeigen für Anstiftung von Taten. 1 für Körperverletzung und eine weitere für sexuelle Belästigung. Dieser Hund Mohammed steckt dahinter... Aber ich hab den Jackpot am Board. Ich nickte, während der Wärter sprach. Mit jedem Wort wurde mein Grinsen stärker. "Kann ich jetzt in meine Zelle?" Fragte ich nach Stunden und bekam ein fragwürdiges "Jaa."

Ich ging durch den warmen Fluren des Reviers und hörte schon die Stimmen. Einige riefen "Shindy" und die anderen dagegen "Neuer".

Selins Sicht:

Wie näher er kam, desto mehr hörte ich seinen Namen. Ja genau, ich bekam den Namen Shindy zu hören. Zittrig und nervös verkroch ich mich auf den Metallbett. Als er genau vor meiner Zelle war, blieb er stehen und guckte mir tief und lächelnd in die Augen. Ich konnte diesen Blick nicht ausweichen. Der Wärter brach diesen Blickkontakt ab und schob ihn drei Zellen weiter. So-gesehen war er in meiner Koje.

Mit beiden Fäusten schlug ich gegen meinen Kissen. Erst wurde ich pervers angemacht. Danach verhaftet. Und jetzt musste ich Jahrelang mit Michael im Gefängnis hausen. Die Tränen flossen mir erneut die Wangen hinunter. Nach jeder Träne stieg die Angst in mir. Ich wollte hier einfach nur noch weg. Nachhause zu Shirin und Mohammed.

Meine Augen schlossen sich, jedoch meine Ohren nicht. Jeden Mucks hörte ich. Als ich genauer hinhörte, erkannte ich Anis Stimme. Ich riss meine Augen auf und sah, wie er mit dem Wächter auf meine Zelle zukam. Ich sprang auf und rannte zur Tür. "Macht diese scheiß Tür jetzt auf!" Rief mein Bruder und nahm den Beamten am Kragen. "Anis! Hör auf!" Stotterte ich vor Furcht.

Shindys Sicht:

Wie süß. Happy Familiy. Dachte ich mir und guckte mit gestreckten Kopf auf das Geschehen, was da vorne bei Selin ablief. Die Familie war zu Besuch. Als Mohammeds Augen auf mich fielen, sah ich dieses provokante Grinsen. Daraufhin rief ich ihn Beleidigungen zu. "Du elendiger Hund! Was denkst du wer du bist?" Und bevor ich weiter was durch die Gegend rufen konnte, kamen zwei Beamte mit Handschellen und zogen mich mit zu einem Raum.

Erst liefen wir runter zur untersten Etage. Danach weiter durch den dunkeln Flur, wo keine Lichter hingen und danach sah ich....

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Shindy hier, Shindy da... (Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt