Die Hochzeit

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Mit einem guten Schlaf stand ich auf. Sofort veränderte sich die Lage. Neben mir war nichts, außer ein Kissen und eine Decke. Mohammed war verschwunden. Ich ging meine morgige Routine durchführen und warf mich in eine gerissene Jeans. Dazu zog ich ein Crop Top an und eine graue Weste, dessen Reißverschluss ich knapp unter der Brust hatte.

Ich bekam einen köstlichen Duft in die Nase. Als meine Augen in die Küche blickten, stand da ein Mohammed, welcher ein Frühstück vorbereitet hatte. Niemals... Dachte ich mir. Doch es war Wahr. Er schenkte Tee in die Tassen und setzte sich schließlich hin. "Guten Morgen." Gab er von sich und lächelte. "Morgen." Erwiderte ich und saß mich ebenfalls hin. "Hast du das alles alleine gemacht?" Fragte ich unglaubwürdig. "Ari hat mir etwas geholfen, der Rest war von mir." Antwortete er und begann zu essen.

Eine komische Ruhe herrschte am Tisch, doch seine Blicke versuchten die ganze Zeit was zu sagen. "Ist was?" Platzte aus mir raus. "Nein... Ehm... Ja..." Murmelte er. "Wir haben noch kein Haus und kein Auto." Fügte er hinzu. "Wir haben noch nicht geheiratet." Lachte ich und zog ihn mit in meinen Bann. Nach einigen Minuten fing er wieder an zu reden. "Du weißt schon, dass wir in einem Monat heiraten. Ich hab meinen Führerschein fast schon in den Händen. Das einzige, was uns noch fehlt, ist ein Haus." - "Ja, ich weiß."

Als wir mit unseren Plänen fertig waren, räumten wir zusammen ab. Wie jedes Mal kamen die anderen zu Arafat. Gemeinsam saßen wir alle auf der Terrasse und besprachen weiter.

Alis Sicht:

"Wo ist Shindy? Ich erreiche ihn in letzter Zeit garnicht und er ist wie verschwunden!" Beschwerte sich Anis, als er mich abholte. "Bruder er hatte Zuviel Druck wegen den Medien, er muss drauf klar kommen." Beruhigte ich ihn und fuhr mit ihm durch die Stadt. Er parkte vor einem Autohaus. "Was machen wir hier?" Fragte ich neugierig und folgte ihm zu den Benzern. "Ich schenke meinen Schwager einen dicken Mercedes." Gab er von sich und ging auf einen Mitarbeiter zu, welcher ihn mit einen netten Händedruck begrüßte.

"Ali? Mercedes S- Klasse 65 oder BMW 7er M Power?" Fragte mich Anis. Ich bekam fast einen Herzinfarkt. Er wollte für einen Fahranfänger eine geile Karre kaufen? "Mercedes!" Rief ich ihn zu.

1 Monat später...

Selins Sicht:

Es war so weit. Der 'beste' Tag meines Lebens. Meine Schwiegermutter und Anna Maria schrien durch mein Zimmer und zerrten mich in das Bad. "Los! Dusch sofort! Wir müssen noch zum Friseur. Zum Fotografen und und und..." Den Rest bekam ich nicht mit, da ich die Tür hinter mir zuschloss und anfing zu duschen. Ich sprintete zum Waschbecken und begann mit meinem Peeling und Masken. Während ich was auf meinem Gesicht geklatscht hatte, zog ich mir eine gemütliche Leggings an und einen grauen T-Shirt , dazu schwarze Vans. Ich wusch meine Creme ab und wurde schon von meiner 'Mutter' in ihr Auto gezogen. Wir fuhren zu ihrer Freundin, welche die beste Friseurin aus der Umgebung war. Sie machte mir einen Brautdutt und servierte mir etwas Brötchen und Käse. Ich frühstückte in den ganzen Kram, was mir höllisch auf die Nerven ging.

Als es mit meiner Schminke, mit meiner Frisur und meinem Hochzeitskleid soweit war, warfen sich die Damen in ihre Schalen.

Vor dem Spiegel drehte ich mich zwei bis drei mal und sah, wie bezaubernd es doch aussah. "Du bist wunderschön!" Schmeichelte mich Anis, der wie aus dem nichts neben mir stand und sich auf meine Stirn beugte, um es zu küssen.

Nach und nach war die Bude voll. Ich, mein Schwiegervater Yasser, meine Schwiegermutter, Anis, Ali, Arafat, Umut und Anna Maria waren mit zwei Autos unterwegs. Hinter uns waren eine Menge andere Autos, welche hupten und jubelten. Es ist als Südländerin normal, sowas zu erleben, da es in die Tradition gehört. "Wie geht es dir so?" Flüsterte Mohammed unauffällig. "Ich bin nervös." Antwortete ich knapp und kurz und blickte aus dem Fenster.

Als wir ankamen standen die Gäste und die Musiker vor der Halle. Überall laute Musik und viele Menschen. Hand in Hand betraten wir den Saal. Was auch dazu gehört, ist es, eine Runde zu tanzen. Mohammed führte mich und tanzte langsamer denn je. Oder es kam mir vor wie eine Ewigkeit.

Als das Lied sich dem Ende neigte, schlichen wir uns auf unserem Platz. Es war ein Tisch, voller weißer Schmuckstücke und Vorhängen. Sofort rannten viele Damen auf mich zu, welche meine Verwandten waren, die ich zuvor nie im Leben gesehen hatte. Alle drückten mir einen leichten Kuss auf die Wange und flüsterten mir irgendwelche Sachen in die Ohren. Nach und nach war diese Horde von Frauen auch schon weg. Dank meiner Sehschwäche erkannte ich nicht jeden. Auf der Suche nach Shindy und Emre war ich schon seit dem Anfang meines Tages. Ob die wohl alles vergessen haben und zu meiner Hochzeit kommen? Oder haben die weibliche Begleitung?

Als Ali an unserem Tisch vorbeiging, zog ich an seinem Ärmel. Hektisch drehte er sich zu mir und lächelte erwartungsvoll. "Ja Prinzessin?" Fragte er fast schreiend wegen dem lauten Gesang. "Wo sind Michael und Emre? Sind sie da?" Versuchte ich ihn etwas leiser mitzuteilen. Er schüttelte den Kopf und verschwand auch schon schnell.

"Lass uns eine Runde tanzen." Forderte mein Bruder mich auf. Er übernahm es und tanzte stolz durch den ganzen Saal. Später wollte auch Yasser, den ich Vater nennen sollte. Mein Vater nahm mich an der Hand und sprach einiges mit mir.
"Ich bin immer für euch da, falls was ist. Wenn ihr finanziell mal was nicht hinkommt, kommt ihr zu mir! Wenn ihr mal eine Auseinandersetzung habt, erste Stelle, ich und deine Mama. Haben wir uns verstanden mein Engel?" - "Ja Papa. Danke." Bedankte ich mich und wurde auch schon von Mohammed aufgefordert.

Alis Sicht:

Fast hätte ich es vergessen. Emre und Michael. Nach 20 anrufsversuchen gingen beide immer noch nicht ran. "Scheiße!" Fluchte ich und trat gegen die Reifen eines Vans. "Was wenn sie was im Schilde führen?!"

Hey liebe Leser❤️ wie hat euch das Kapitel gefallen?:) Und wo sind Shindy und Emre nur?:/

Shindy hier, Shindy da... (Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt