Leben oder Tot?

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Nach einer Weile war sie wieder still. Trotzdem kullerten ihr Tränen die Wange hinunter. Ich bekam keine Geduld mehr. Aggressiv schleuderte ich einen Kissen in den Kamin, griff nach meiner Lederjacke und verließ die Hütte, doch die Tür schloss ich ab. Hier kommt sie nicht raus!

"Was los? Dachte willst schlafen." Fragte Emre. "Bruder mir ist es nicht nach schlafen. Wie sollen wir uns aus der Scheiße hinausreiten!" Pochte mein Herz. "Gute Frage..."

Ich nahm einen Ersatzhandy aus der Kiste und steckte eine neue Karte hinein. Sofort gab ich die Nummer von Selin ein. Nicht mal paar Sekunden, schon ging Mohammed heulend ran. Ich verkniff meine Lache, um ernster zu bleiben.
"Ey hör mir zu du Lappen! Wenn du nur einmal zur Polizei gehst, bring ich sie um!" - "N-Nein!!! Lass sie NEINN! Ich gehe nicht! Nein lass sie bitte man alter!" Seufzend legte ich auf.

Mohammeds Sicht:

Als mein Onkel und seine Freunde da waren, setzten wir uns kurz vor die Polizeistation. Mit einem Anruf entschied ich mich um. Es geht um Leben und Tot. Sollte ich es riskieren? Nein.

Wir sprangen in die Wagen rein und fuhren erst zu Shindys Haus. Nach mehreren Runden Klingeln wurden wir von der alten Dame, welche die Nachbarin von Michael war, aufgeklärt. "Schindler hat seine Wohnung verlassen und ist umgezogen. Tut mir leid, doch hier finden sie ihn nicht." - "Danke. Wir schauen die Tage wieder nach." Bedankte sich mein Onkel Arafat und setzte sich erneut in das Auto.

Wir suchten die ganze Stadt ab. Riefen alle Freunde und Verwandte an, doch trotzdem war keine Spur zu sehen.

Emres Sicht:

"Du gehst in die Innstadt, aber ziehst die Kappe nicht ab und die Sonnenbrille auch nicht OK? Und Kauf mir noch zwei Pepsi." Sagte Kenneth, während er mir ein paar Fünfziger Scheine in die Hand drückte. Etwas gezwungen nickte ich und machte mich auf dem Weg.

Wie soll ich Selin da heraus holen? Ich muss es jemanden sagen. Ich fuhr zur Bäckerei, wo sie vor mehreren Monaten mal eine Dame geschlagen hatte. Diese Story erzählte sie mir mehrmals und schämte sich dabei, doch ich musste jedes mal lachen.

Mit einem Kugelschreiber und einem Zettel bewaffnet rannte ich in die Bäckerei. Ich schrieb die Adresse, an dem die Lagerhalle war auf und gab es der Kassiererin. "Herr Ferchichi oder Herr Abou Chaker! Falls Sie fragen, von wem sie es bekommen haben, sagen sie es nicht. Danke." - "Junger Mann. Woher soll ich diese Herrschaften kennen?" Fragte sie etwas nervös. "Sie kommen hier vorbei und fragen nach einer Selin. Tun sie mir bitte diesen Gefallen!" Bettelte ich sie an und erledigte dabei meine Einkäufe.

Mit einer vollen Tüte rannte ich auch in eine Zara Filiale. Sie braucht Kleidung. Ich griff nach einem Pyjama, einer Jogginghose und einige T-Shirts. Als ich bezahlte, wurde ich etwas schief angeguckt von einer Mitarbeiterin. Sie fragte auch, wieso ich Sachen für eine Dame kaufe. "Geht sie nichts an!" Gab ich von mir Preis und verschwand in die Garage. Ich fuhr den weiten Weg zurück zur Hütte und kam etwas leise rein. "Pschdd! Sie schläft doch oder?" Flüsterte ich den wütenden Shindy zu. "Ach mir doch egal! Was hast du alles mitgeholt?" Murmelte er, während er an seiner Zigarette spielte. "Ein paar Sandwiches, Getränke und Kleider." - "Wozu denn Kleidung?" Fragte er neugierig. "Für Selin? Sie kann doch schlecht mit einer Jeans schlafen." Meckerte ich und rüttele leicht an ihrer Schulter.

"Steh auf kleine." - "L-lass mich bitte!" Flehte sie mich an. Mitleidend streichelte ich an ihrer Schulter. Mit jedem hin und her meiner Hand zuckte sie zur Seite. "Ich hol dich hier raus!ä flüsterte ich nach einer Weile, als Shindy mit seinem Brot beschäftigt war. Nickend deckte sie sich zu. "Hier. Ich hab was für dich." Sagte ich, als ich ihr die Tüten in die Hand drückte. Nach einer Weile verschwand sie im Bad. Mit einem bequemeren Pyjama legte sie sich in den Einzelbett und schloss ihre Augen.

Selins Sicht:

Meinte Emre es ernst? Würde er mir wirklich diesen Gefallen tun? Auf jeden Fall war ich etwas fröhlicher darüber und zog mir die Nachtkleider an, die er mir besorgte. Als ich mich in diesen Bett lag, schloss ich meine Augen willkürlich.

Es war Mitternacht. Alle Lichter waren ausgeknipst. Der Kamin war voller Feuer und einige Kerzen brannten auf ihren Ständern. Ich blickte in die Runde. Die Bude war leer, nur Michael lag auf dem Sofa eingeschlafen. Ich stand langsam von meinem Fleck auf und suchte in der ganzen Hütte nach einer Waffe oder einem Besteck. Zwecklos.. Dachte ich. Doch als ich im Bad nachsah, fand ich eine Gabel, welche sehr verrostet in der Ecke lag. Von da schlich ich mich zurück in den Wohnzimmer dieses kleinen Holzhauses. Ruckartig drückte ich diese Gabel zwischen den Fensterrahmen und drückte mit meiner ganzen Kraft drauf.

*Klick* Das Fenster brach an einer Seite. Ich versuchte wie eine Wilde es von außen zu öffnen und schnitt mich dabei. Nach einem lautlosen Geschrei...

Was passiert wohl nach diesem lautlosen Geschrei?😱 Schafft sie es? Oder nicht? Oder ist die Polizei da? Schafft es Mohammed, pünktlich mit den anderen zu erscheinen? Schreibt eure Ideen in die Kommentare...✌🏽️❤️

Shindy hier, Shindy da... (Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt